RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
urmel57 - 16.06.2023
(16.06.2023, 10:11)linux schrieb: Würde mich wirklich über Einschätzungen aufgrund eurer Erfahrungen freuen ?
Aufgrund eines schwachen Laborergebnisses würde ich heute nicht mehr so eine Hammertherapie fortführen. Bin absolut keine Freundin von Metronidazol dessen Nutzen bei Borreliose mehr als umstritten ist. Die Risiken übersteigen m.E. dabei einen potentiellen Nutzen. Antibiotika auf Grund eines frischen Zeckenstiches ja - Nitroimidazole wie Metronidazol oder Tinidazol nein. Ist aber meine ganz persönliche Meinung, dass man damit mehr lostreten kann über Nebenwirkungen als einen tatsächlichen Nutzen zu erzielen. Du hast aber wohl mit der Therapie in dieser Dosierung wohl schon Erfahrung? Ob das dann für dich vertretbar ist so, kann ich leider überhaupt nicht beurteilen.
Diese Off-Label-Behandlungen sind leider allesamt schwierig von einer Situation auf die andere zu übertragen.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
linux - 16.06.2023
Vielen Dank für deine Einschätzung. Bei der ersten Borreliose hat meine damalige Spezialistin, leider aber nun im Ruhestand, mir diese Kombi aufgeschrieben. Allerdings 5 Tage Metro. Damals hatte ich keine Beschwerden, deswegen kann ich nicht sagen, ob es was gebracht hat. Damals waren die Nebenwirkungen ok.
Der neue Arzt wollte eigentlich nur 3 Wochen Doxy geben, worauf ich ihm den alten Medikamentenplan gezeigt habe.
Meinst du/ihr denn, es reicht, wenn ich die tabellieren 24 Tage nehme. 3 Tage wird ja in etwa das Azithromycin nach. Wäre dann bei 27 Tage.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
Filenada - 17.06.2023
Zitat:[...] Er meinte aber, das er die Dosis für viel zu hoch halten würde. [...] Würde mich wirklich über Einschätzungen aufgrund eurer Erfahrungen freuen ?
"Viel zu hoch" finde ich übertrieben, wenn man von einer länger bestehenden Borreliose ausgeht.
Ich hatte damals Azi mit 600 mg (3 Tg / Wo), allerdings inna Kombi mit Quensyl und Mino.
Metro dann später mit 1500 mg (2 x 500 mg i. v. + 500 mg oral, tgl.) als zehntägigie Monotherapie.
In Verbindung mit Azi (500 mg, 3 Tg / Wo) hatte ich Tini (ist aus derselben AB-Gruppe wie Metro) mit 2 x 500 mg pro Tag.
Ob die eine oder andere Therapie und welche konkret mir was gebracht hat, kann ich nicht sagen, da ich - bis auf zwei Minipausen - zwei Jahre non stop + ein Jahr gepulst AB genommen hab. Da spielten auch noch paar Co-Infektionen 'ne Rolle. Und da man kaum/nicht sagen kann, welches Syptom von welchem Erreger kommt, weil es keine hundertprozentigen Tests gibt

, ist alles 'ne doofe Rumpröbelei. Ich hatte so lange therapiert, bis es keine wirklichen Verbesserungen mehr gab. Nebenbei aber auch diverse Vitaminmängel u. a. beseitigt, von denen einige Symptome kamen.
Ob "Hammertherapie" oder eine "gemäßigte" würde ich immer davon abhängig machen, wie stark mich die Beschwerden in meinem Leben einschränken. Muß man abwägen. AB sind nun mal keine Smarties. Obwohl ich damals zeitweise nur noch auf allen Vieren zwischen Bett und Toilette kriechen konnte, weil ALLE Gelenke im Körper stark entzündet waren, hab ich mir das alles sehr genau überlegt. Man kann sich damit prima Magen und Darm regelrecht zerschießen, wenn man nicht gleichzeitig was zu deren Schutz unternimmt. Und engmaschige Blutkontrollen find ich wichtig; bin gleich zu Anfang im Khs. gelandet, weil ich eine Unverträglichkeit gegenüber Mino hatte und dadurch Leukozytose bekam.
Die Entscheidung kann Dir leider keiner abnehmen, auch kein Arzt, denn DU bist derjenige, der die Konsequenzen trägt - egal in welche Richtung.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
linux - 17.06.2023
Danke Filenda für deine Einschätzung. Die Therapie bezieht sich ja auf eine vermutlich frische bzw. akute Borreliose. Gott sei Dank habe ich keine Beschwerden, ich hoffe das bleibt so ?. Stimmt muss man wirklich abwägen. Ist alles wirklich immer schwierig.
Meinst du/ihr denn, es reicht, wenn ich die das Abtibiotikum (Azithromycin) 24 Tage nehme. 3 Tage wird ja in etwa das Azithromycin nach. Wäre dann bei 27 Tage.
Der Arzt meinte das sollte bei der vermutlich akuten Borreliose reichen. Mit der Verordnung würde ich 5 Tage im Urlaub Antibiotikum nehmen, das würde ja noch gehen. Möchte aber alles richtig machen.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
linux - 19.06.2023
Ebenso würde mich interessieren, ob ihr meint, das ich das Metronidazol weglassen kann. Ich habe bereits vor 2 Jahren 10 Tabletten genommen und habe jetzt gelesen, das es krebserregend sein soll, sofern man es über 10 Tage in der Summe nimmt. Habe leider erst Donnerstag einen Termin, dann hätte ich 4 genommen.
Würde dann Azi allein reichen über die die oben genannte Dauer? Wäre wirklich über jeden Rat dankbar!
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
Gabi68 - 19.06.2023
Ich habe in meine "Akut-Phase" 50 Tage lang durchgehend Fasigyne eingenommen, 3 Jahre lang mit dem Antibiotikum eine "Watschentherapie" über jeweils eine Woche (ca. 3 bis 4 mal im Jahr) durchgezogen. Ja, es soll krebserregend sein, mir war damals aber mein Zustand, der sich dadurch extrem gebessert hat, wichtiger. Krebs stand damals bei mir nicht im Vordergrund. Ich würde Tinidazol jederzeit wieder nehmen.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
linux - 19.06.2023
Danke Gabi für deine Einschätzung!
Meinst du/ihr denn, es reicht, wenn ich die das Abtibiotikum (Azithromycin) 24 Tage nehme. 3 Tage wird ja in etwa das Azithromycin nach. Wäre dann bei 27 Tage.
Tage:
1-6: Doxy 400 mg
7. Azi 500mg
8. Azi
9. Azi
10. Azi
11. Pause
12. Pause/ Metronidazol 800 mg
13. Pause/ Metro
14. Azi/Metro
15. Azi/Metro
16. Azi/Metro
17. Azi/ Metro
18. Pause/Metro
19. Pause
20. Pause
21. Azi
22. Azi
23. Azi
24. Azi
25. Pause
26. Pause
27. Pause
Der Arzt meinte das sollte bei der vermutlich akuten Borreliose reichen. Mit der Verordnung würde ich 5 Tage im Urlaub Antibiotikum nehmen, das würde ja noch gehen. Möchte aber alles richtig machen.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
Gabi68 - 19.06.2023
Linux, das kann und will ich nicht beurteilen. Damals dachte ich auch, 14 Tage Doxycyclin würden reichen

nach einem Jahr - ein schleichender Prozess - konnte ich nicht mehr am (Arbeits)-Leben teilnehmen und war über 6 Monate krankgeschrieben, bis ich "richtig" behandelt wurde...
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
linux - 19.06.2023
Ohje, das tut mir leid. Ich frage mich nur halt, ob es wirklich ins Gewicht fällt, ob 27 oder 30 Tage behandelt wird. Nach 5 Wochen wir haben erneut die Werte bestimmt.
RE: Ein zweites Mal Borreliose :-( -
Gabi68 - 19.06.2023
Die Blutwerte waren für mich und dem "Borreliose"-Privat-Arzt absolut nebensächlich. Abgesehen davon, sind die Borrelienantigene im LTT nach den knapp 2 Monaten gestiegen - trotz erfolgreicher Therapie