RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
Valtuille - 20.12.2012
Ich kenn mich selber auch nur oberflächlich mit diesem Gebiet aus, aber generell kann ich die Bücher von Stephen Buhner empfehlen, wenn es um naturheilkundliche Behandlung der Borreliose oder um natürliche Antibiotika geht (die in einigen Fällen eben noch viel mehr können). Auch für Laien relativ verständlich und unterhaltsam geschrieben, wie ich finde. In der Neuauflage von Herbal Antibiotics werden die meisten der erwähnten Kräuter relativ ausführlich beschrieben, mit Bezug auf erfolgte Studien und Anwendungsgebiete, was ich sehr schön finde. Leider nur auf Englisch....
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
judy - 20.12.2012
Zitat:Ich kenn mich selber auch nur oberflächlich mit diesem Gebiet aus
du Tiefstaplerin
Danke nochmal für den Tipp mit Stephen Buhner und die vielen Anregungen vorhin.
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
leonie tomate - 20.12.2012
Zitat:du Tiefstaplerin
Psst, Judy...Valtuille ist ein "Junge"...
Liebe Grüße
Leonie
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
judy - 20.12.2012
oh, sorry
also du Tiefstapler du
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
Valtuille - 21.12.2012
Ach das macht nichts, Judy, wenn ich das Sulpirid, was mir der Neurologe letztens verschrieben hat, nehmen würde, wüsste ich vermutlich selber nicht mehr so recht, ob Männlein oder Weiblein ;-).
Aaaaaaaaber, gerade eben Stephens Seite gecheckt, er hat ganz neu eine Empfehlung für Coxsackie Viren ausgesprochen:
Isatis/Färberweid, Baikal-Helmkraut/Scutellaria baicalensis und Licorice/Süßholzwurzel Tinktur-Mischung.
Siehe hier:
http://buhnerhealinglyme.com/co-infections/coxsackie-virus-and-lyme/
Coxsackie Viren standen übrigens bei mir auch mal vom ehemaligen Spezi in "Verdacht" (er meinte, da könne man nichts machen), Test war aber negativ.
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
urmel57 - 21.12.2012
Ich lese mit Interesse über die Anwendungsempfehlungen der Pflanzenextrakte, was ich dabei aber vermisse, sind die Anwendungsbeschränkungen, so kann zum Beispiel Süßholzwurzel auch nicht zu vernachlässigende Nebenwirkungen haben.
Vorsicht! Bei längerer Anwendung kann es zu Wassereinlagerung und Kaliumverlust mit Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche kommen.
Vor der Einnahme von Starklakritze wird generell gewarnt: Nebenwirkungen treten häufiger auf.
Nicht einnehmen bei Leberzirrhose, Lebererkrankungen mit Gallestau, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, Herzschwäche), Zuckerkrankheit, schweren Nierenfunktionsstörungen, erniedrigtem Kaliumgehalt des Blutes sowie in der Schwangerschaft!
Nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen bei gleichzeitiger Verwendung von blutdrucksenkenden Mitteln, Cortisonpräparaten, bestimmten Entwässerungs- und Abführmitteln und bei Herzmitteln auf Basis von Glykosiden - es kann zu Wechselwirkungen mit Verstärkung der Nebenwirkungen und Verminderung der Wirksamkeit kommen.
Vorsicht! Info+ Süßholzpräparate wirken dem sauren Magensaft entgegen und können die Resorption (Aufnahme) anderer Medikamente (z. B. des Protease-Inhibitors: Atazanavir) reduzieren, die für die Resorption ein saures Milieu benötigen. Niedrige Atazanavir-Spiegel steigern die Gefahr von Resistenzbildung.
Es gibt Hinweise, dass Süßholz die medikamentenabbauenden Leberenzyme hemmt. Spiegel der Medikamente wie z.B. der Protease-Inhibitoren und NNRTIs, die über eines dieser Enzyme abgebaut werden, können ansteigen. Nebenwirkungen könnten verstärkt auftreten. Bei Menschen ist diese Interaktion aber noch nicht beschrieben worden.
http://www.hiv-wechselwirkungen.de/index.php?id=4802
Auch von anderen Pflanzenextrakten (auch Katzenkralle!) ist eine Hemmung von Cyt P450 3A4 über das auch zahlreiche Arznistoffe verstoffwechselt werden beschrieben worden.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10969720?dopt=Abstract
http://translate.google.de/?
Daher würde ich nicht unbedingt empfehlen, diese Dinge einfach mal so, zu anderen Medikamenten dazuzunehmen und dies nur in Absprache mit einem Arzt machen wollen, der sich damit auskennt oder mit jemandem, der diese möglichen Wechselwirkungen auch im Auge hat.
Liebe Grüße Urmel
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
Valtuille - 22.12.2012
Da hast du natürlich Recht, Urmel, daher empfehle ich nur die Anwendung unter Aufsicht eines Arztes/Heilpraktikers.
Licorice ist in der Tat nicht für die Langzeitanwendung gedacht und Nebenwirkungen sind auch immer eine Sache der Dosierung.
Licorice sollte nicht zu hoch dosiert und zu lang eingenommen werden, dann ist es relativ sicher (daher wird es beispielsweise auch aus dem erwähnten Schema nach 30 Tagen gestrichen und wird niedriger dosiert), ebenfalls sollte es eher in Kombi als alleine eingenommen werden und ist, was Wechselwirkungen angeht, nicht ohne.
Es kann auch erhebliche Nebenwirkungen hervorrufen, wie viele schulmedizinische Medikamente auch.
Dass man nicht blind Kräuter einnehmen oder mit ABs/Medikamenten mischen sollte, versteht sich, denke ich, von selbst, ganz besonders bei Schwangerschaften sind sehr viele Kräuter kontraindiziert.
Nicht ohne ist übrigens auch das oft angewendete Artemisinin, das in Langzeitanwendung und hoher Dosierung schädlich für das Gehirn und Nervensystem sein kann. Auch ist die Langzeitanwendung bei Artemisinin höchst umstritten, da nach 7 Tagen nur noch 1/4 davon aufgenommen wird.
Des Weiteren würde ich es mir niemals (!) anmaßen öffentlich Anwendungsempfehlungen auszusprechen, ich gebe Anregungen, in welche Richtung man sich informieren könnte und was eine Alternative darstelln kann, keine Therapieempfehlungen. Über mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sollte man sich gemeinsam mit dem Behandelnden Therapeuten/Arzt informieren, das würde hier den Rahmen sprengen.
Bei Antibiotika lese ich übrigen hier auch selten Warnhinweise und das sind auch keine Gummibärchen.
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
urmel57 - 22.12.2012
Hallo valtuille,
nein, als Anwendungsempfehlungen verstehe ich deine Beiträge nicht, aber ausprobieren auf eigene Faust, könnte schon dabei herauskommen
Natürlich sind Antibiotika auch keine Smarties, ganz im Gegenteil. Allerdings ist da auch der Beschaffungsweg von vornherein ein anderer und es gibt auch einen Beipackzettel auf dem man die wesentlichen Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Interaktionen nachlesen kann.
Dagegen gibt es eine ganze Reihe sehr guter pflanzlicher Produkte, die aber, da "natürlich", oft als "harmlos" betrachtet werden. Bei vielen pflanzlichen Produkten, ist aber öfter auch keine weitere Information dabei, was diesen Character dann auch weiter unterstreicht. Bei reiner Nennung des Pflanzennamens ist das dann allerdings auch nicht so ohne weiteres ersichtlich.
Erschwerend kommt hinzu, wenn über die Zubereitung des Extraktes nichts bekannt ist. So kann die gleiche Pflanze in hoher Verdünnung ziemlich wirkungslos sein, in hochkonzentierten Extrakten jedoch ein hochpotentes Arzneimittel sein, mit allen Höhen und Tiefen. Für Artemisia hast du ein Beispiel genannt. Bei reiner Nennung des Pflanzennamens ist das dann allerdings auch nicht so ohne weiteres ersichtlich.
Gerade Interaktionen sind auch bei den sogenannten schulmedizinischen Arzneimitteln ein Stiefkind der Medizin - leider, denn nicht selten werden diese dann als eigenes Krankheitsbild diagnostiziert und es wird munter ein weiteres Präparat dazu verordnet. Da ist dann manchmal weniger = mehr.
Wahrscheinlich tue ich den meisten Usern hier damit Unrecht und ich möchte das auch niemandem unterstellen. Das Selbstverständnis, nicht alles zu vermischen, fehlt leider aber trotzdem gar nicht so selten auch bei Patienten. Leider gibt es auch immer mehr, die den Weg zum Arzt aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Verzweifelung scheuen und Alternativen suchen, ihrer Misere Herr zu werden.
Liebe Grüße Urmel
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
Valtuille - 22.12.2012
Medizin ist niemals harmlos und die Definierung von Medizin sollte man auch nicht darauf reduzieren, ob man zum Erwerb ein Rezept braucht oder nicht.
Zitat:Erschwerend kommt hinzu, wenn über die Zubereitung des Extraktes nichts bekannt ist. So kann die gleiche Pflanze in hoher Verdünnung ziemlich wirkungslos sein, in hochkonzentierten Extrakten jedoch ein hochpotentes Arzneimittel sein, mit allen Höhen und Tiefen
Natürlich. Das Problem würde aber auch damit nicht gelöst, wenn ich jetzt zu jeder Pflanze zusätzlich noch zig Ausführungen schreiben würde, welches Verhältnis die Tinktur haben sollte (was eine Orientierung darstellen kann, denn eine Tinktur benötigt ein bestimmtes Verhältnis und einen bestimmten Alkoholgehalt), welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auftreten könnten etc.
Denn ich bin kein Therapeut und halte mich bewusst lieber mit Infos zurück, damit niemand auf die Idee kommt, das einfach mal einzuschmeißen, was der Valtuille da so schreibt.
Abgesehen davon appeliere ich mal an den gesunden Menschenverstand, dass man nicht alles, was in einem anonymen Forum von einem wildfremden Menschen geschrieben wird, einfach so ausprobiert und für gut befindet.
Das gilt auch für Empehlungen für Langzeitantibiosen mit verschiedensten ABs.
Ich hab übrigens bereits bei der Nennung der Kräuter(was lediglich Beispiele waren, dass es Kräuter gibt, bei denen eine antivirale Wirkung nachgewiesen worden ist) das hier geschrieben:
"Allgemein gesprochen würde ich von einer Selbsttherapie abraten, gerade mit Kräutern (das kann bei falscher Anwendung bestenfalls wirkungslos und schlimmstenfalls ins Auge gehen), und jemanden fragen, der sich damit auskennt und ein passendes, individuelles Schema zusammenstellt."
Wenn das, was ich schreibe, als zu gefährlich eingestuft wird, trotz meiner explizit erfolgten Warnung, kann ich mir die Arbeit und Schreibzeit gerne sparen, dann kann sich jeder direkt an seinen Arzt oder Heilpraktiker wenden.
RE: Phytotherapie gegen Herpesviren -
Filenada - 22.12.2012
Zitat:kann ich mir die Arbeit und Schreibzeit gerne sparen
Nee, nich machen!! Bleib hier!