RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Regi - 07.08.2020
Zitat:Mein Stich hat sich mittlerweile auch zum klassischen Ring entwickelt.
Ich befürchte, dass du keine fünf Wochen Zeit hast mit der Wanderröte. Wenn du solange wartest, riskierst du einen chronischen Verlauf. Dann hast du unter Umständen nachher noch mehr Beschwerden als jetzt schon. Und du kannst dir nicht sagen, alles getan zu haben, was du konntest. Dass deine bisherigen Beschwerden auf einer bereits bestehenden Borreliose beruhen ist nur eine Vermutung, aber nichts desto trotz ein Grund mehr, diese neue Borreliose sofort zu behandeln. Ich würde sofort behandeln. Aber die Entscheidung liegt schlussendlich bei dir. Würdest du dir nicht Gedanken machen, ob du nicht etwas verpasst hast, wenn du wartest und dann einen schweren Verlauf hast, der kaum mehr auf AB-Therapien anspricht? Es gillt nach wie vor, dass die Heilungschancen je grösser sind je früher behandelt wird. Fünf Wochen zu warten, ändert gar nichts an deinen bisherigen Erfahrungen mit Antibiotika. Die wirst du auch in fünf Wochen noch haben.
Zitat:Gerade bekam ich den Anruf das der IGG nicht in Ordnung ist. (Wert 28,8)
Sagt leider gar nichts aus. Wurde auch ein Western Blot (Bestätigungstest) gemacht? Wie sehen diese Ergebnisse aus? Nicht dass man definitiv was daraus ableiten könnte, aber Hinweise liessen sich unter Umständen finden. So sind im Blot einige Banden nur nachweisbar, wenn sich das Immunsystem schon länger mit Borrelien beschäftigt oder beschäftigt hat. Ein solcher Blot müsste eigentlich immer gemacht werden, wenn der erste Suchtest positiv ist.
Du brauchst keine fünf Wochen Wartezeit. Du brauchst einen Arzt, der dich engmaschig durch die Therapie begleitet, das heisst sofort reagiert und für dich da ist, wenn Probleme mit der Therapie auftreten. Z.B. könnte er als erstes eine Untersuchung in die Wege leiten, ob du eine Allergie auf Amoxi hast. Wenn nicht, war deine damalige Reaktion vielleicht eine Herxheimer. Dann könnte er sich schlau machen, wie man eine AB Therapie abschirmt, sollten wieder Herxheimer auftreten. Wenn er eher der Meinung ist, dass EBV das Problem ist, dann soll er das checken und sich schlau machen, wie man eine AB Therapie diesbezüglich abschirmt. Vogel Strauss ist im Moment meiner Meinung die falsche Strategie.
LG, Regi
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Susanne_05 - 07.08.2020
Hallo Maico,
ich bin auch eher der Typ "erstmal abwarten" aber ich kann dir bei Borreliose auch nur raten, mach es lieber nicht... Meine Borreliose wurde erst entdeckt, als sie sich schon auf's ZNS gelegt hatte und im Nachhinein wäre jeder Behandlungstag früher besser für mich gewesen. Die Symptome waren so extrem, wie ich noch nie eine Erkrankung erlebt habe und die Behandlung kann sich auch später dann extrem in die Länge ziehen, so dass man gar nicht mehr weiß, ob man je wieder gesund wird. Ich war auch vorher nicht gesund, habe mit autoimmunen Erkrankungen von Magen/Darm/Leber zu tun und habe auch stark abgenommen während der Antibiotikatherapie aber es ist machbar, v. a. wenn man weiß, was einem dadurch erspart bleiben kann...
Ich wünsche dir alles Gute und es wird sich gewiss ein Antibiotikum finden lassen, was du halbwegs vertragen kannst. Ich habe Doxycyclin z. B. sehr gut vertragen, obwohl ich aufgrund meiner Erkrankungen auch große Bedenken hatte. Meine Magenbeschwerden wurden sogar besser während der Behandlung. Vllt. kannst du wirklich mal abklären lassen, ob du allergisch auf Antibiotika reagierst, bzw. auf Welches konkret.
LG
Susanne
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Maico82 - 07.08.2020
Danke für eure Rückmeldungen.
Ich weiß ja ihr habt Recht.
Bin ja nur mit mir am hadern.
In der Zwischenzeit hatte ich um übrigen wieder 3 Zecken. Also wenn das so weiter geht müsste ich theoretisch das halbe Jahr hindurch prophylaktisch AB nehmen.
Ich weiß nicht ob ihr das schonmal thematisiert habt; (Oregano Öl)
https://www.google.com/amp/s/kurier.at/amp/gesund/borreliose-oele-aus-knoblauch-und-kraeutern-besser-als-antibiotika/400343473
So sieht's im übrigen jetzt aus. Was wohl untypisch ist das es juckt und auch weh tut. (Da wo die trockene Haut ist saß die Zecke)
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
urmel57 - 07.08.2020
Maico, dass es weh tun kann ist bekannt, wenn Nerven beteiligt sind. Prophylaktisch ist da nichts. Eher eine typische Wanderröte.
Ich würde da auf nichts warten oder mit irgendwelchen Mitteln experimentieren.
Entscheiden musst Du. Ich hoffe richtig.
Liebe Grüße Urmel
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Regi - 08.08.2020
Zitat:In der Zwischenzeit hatte ich um übrigen wieder 3 Zecken. Also wenn das so weiter geht müsste ich theoretisch das halbe Jahr hindurch prophylaktisch AB nehmen.
Nein, theoretisch müsstest du dich vor Zeckenstichen schützen. Gibt ja schon ein paar Sachen, die man da machen kann. Kennst du das nicht oder nützt es nichts? Wenn du eine Wanderröte hast, die übrigens auf dem Bild ganz typisch aussieht, dann kann man nicht von einer prophylaktischen Therapie sprechen. Wanderröte nach Zeckenstich beweist die Diagnose und bedarf einer Therapie. Ein Zeckenstich bedeutet nicht automatisch Borreliose. AB nach Zeckenstich ohne Symptome wäre prophylaktisch.
Zitat:Ich weiß nicht ob ihr das schonmal thematisiert habt; (Oregano Öl)
Hier wurde glaub alles schon thematisiert, was aus der Forschung kommt. Ganz oben rechts kannst du auf "Suche" klicken und dann den Suchbegriff eingeben. Oregano war schon öfter Thema.
Leider wurde ätherisches Oreganoöl erst im Labor (in vitro) gegen Borrelien getestet. Klinische Studien wurden bisher keine durchgeführt und soviel mir bekannt ist, ist auch keine klinische Studie am Laufen, obwohl diese Sau auch schon wieder vor zwei Jahren durchs Dorf gejagt wurde. Kein Mensch kann sagen, wie es sich im Patienten (in vivo) verhält und ob der menschliche Organismus die benötigte Menge überhaupt verträgt, ohne dass irgendwelche Organe oder anderes Schaden nimmt. Ich mag ätherische Öle für äusserliche Anwendungen, aber innerliche Anwendung traue ich mir nicht zu. Dafür fehlt mir einfach das Wissen. Nutzen-Risiko steht für mich in keinem Verhältnis.
Du suchst nach alternativen Therapien. Es stehen keine alternativen Therapien mit entsprechendem Wirkungsnachweis zur Verfügung. Die Wanderröte ist typisch und beweist die Diagnose. Die Heilungschancen liegen bei etwa 80 bis 90 %, wenn früh behandelt wird. Über die Heilungschancen in späteren Stadien und die Therapiemöglichkeiten bei chronischen Verläufen ist hingegen so gut wie nichts erforscht. Erschwerend kommt hinzu, dass bei chronischen Verläufen praktisch kein Arzt ein Plan hat. So zumindest meine Erfahrung. Na ja, kostenintensive Therapien ohne Wirkungsnachweis wurde mir schon einiges vorgeschlagen. Diejenigen die ich probierte, waren entweder wirkungslos oder hatten sogar eine Verschlechterung meines Zustands zur Folge.
Deine Entscheidung...
LG, Regi
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Filenada - 08.08.2020
@ Maico82
Ganz direkt:
Ich wär froh gewesen, wenn ich damals sone deutliche Wanderröte gehabt hätte. Dann wär gleich richtig behandelt worden und ich hätte mir viele viele Jahre Schmerzen + (größtenteils sinnlose) Arztbesuche + Krankschreibungen + kiloweise Medikamente und sonstiges + eine fünfstellige Summe, weil sehr vieles selbst gezahlt, sparen können, was mich alles im Endeffekt immer noch nicht gesund gemacht hat.
Zitat:Bin ja nur mit mir am hadern
Warum? Willste das auch erst alles erleben und durchmachen, was wir hier in unseren Profilen stehen haben? Zumal keiner am Anfang, also zum Zeitpunkt der Wanderröte, weiß, wie es ausgehen wird - ob mild oder als lebenslänglicher Pflegefall.
Sei nicht so dumm und schluck endlich das Antibiotikum in sinnvoller Dosierung und Dauer!
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Maico82 - 09.08.2020
Ja ihr habt ja Recht...
Ich werde am Dienstag zum Arzt gehen und das mit ihm besprechen (amoxi Test oder alternatives AB)
Zum theoretischen "Schutz" vor Zecken bissen - da wird schon drauf geachtet, allerdings kann man sich da nicht 100% vor schützen. Hier explodiert die Populationen die letzten Jahre. (Wohnen auch noch direkt am Wald)
Heute morgen hatte ich übrigens wieder eine feste direkt an dem "borillen-fuß"
(Winzig kleine Nymphe)
Das meinte ich mit prophylaktisch AB nehmen, da es sicher die nächsten Jahre so weiter geht.
Das "Teufelsmal" hat sich auch weiter entwickelt. (Werde die Bilder dann bald rausnehmen hier)
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Waldgeist - 09.08.2020
PHP-Code:
Heute morgen hatte ich übrigens wieder eine feste direkt an dem "borillen-fuß"
(Winzig kleine Nymphe)
Das meinte ich mit prophylaktisch AB nehmen, da es sicher die nächsten Jahre so weiter geht.
Hast Du einen Hausarzt der Dir prophylaktisch einfach nach jedem Zeckenbiss Antibiotika verschreiben würde?
Mein Hausarzt würde das nicht tun;
Da es ja Menschen gibt die Zecken magisch anziehen (ich gehöre da leider auch dazu) wäre das auch nicht ratsam;
Weil ja die Antibiotika auch jede Menge Nebenwirkungen haben;
Du kannst Dich schützen oder das Risiko minimieren wenn Du einige Dinge beachtest;
Zum Beispiel:
- Einsprühen mit Anti-Zecken-Mittel.
- Den Körper penibel absuchen.
- Bekleidung die man in der Natur getragen hat, waschen und in den Trockner werfen;
Achtung: Zecken können die Waschmaschine überleben, den Trockner aber nicht;
Möglichst helle Kleidung tragen - dann sieht man die kleinen Biester besser;
Man kann lange Hosen tragen und z.B.: die Socken über die Hosenbeine ziehen damit sie nicht
unten reinkrabbeln können;
Breite Forstwege bevorzugen, nicht durchs hohe Gras oder ins Unterholz etc;
Alles Gute und gute Besserung;
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
Maico82 - 03.12.2020
Hallo,
wollte mich nochmal zurück melden. Hatte tatsächlich 1 Woche Doxy genommen, musste dann aber aufgrund Nebenwirkungen abbrechen.
Letze Woche wurde dann nochmal ein Test gemacht;
https://www.bilder-upload.eu/bild-e12932-1606987412.jpg.html
Kann mit den Banden nix anfangen - sieht aber ja danach aus das immernoch was aktiv ist. (IgM ist ja leicht erhöhrt)
Nächste Woche nehme ich jetzt Azithromycin und dann wird nach ~6 Wochen nochmal getestet.
RE: Kann das ein Borrelliose Erythma sein? -
urmel57 - 03.12.2020
Hallo Maico,
das ist durchaus mit einer Aktivität vereinbar und entspricht nicht mehr einem geraden frühen Stadium. Schade, dass Du nicht gleich im Sommer mit einem anderen Antibiotikum weitergemacht hast. Eine Woche ist verdammt knapp. Welche Beschwerden hast Du denn jetzt noch?
Leider sind die Antikörpertests dann im Verlauf wenig bzw. sehr bedingt geeignet, den Erfolg einer Therapie abzulesen. Daher hoffe ich, dass Du das Azithromycin jetzt auch erstmal wirklich mal über längere Zeit bekommst, was sich auch an den Beschwerden orientieren sollte und nicht nur nach den Antikörpertests.
Liebe Grüße Urmel