Macht's gut und Danke für den Fisch -
Valtuille - 29.05.2017
Nach einigem Zögern ist mal Zeit für einen positiven Zwischenbericht, den ich jedoch nicht unbedingt als abschließenden Erfolgsbericht verstehe. Ich weiß zu gut, wie schnell sich Dinge ändern können.
Knapp 10 Jahre nach Zeckenstich und Krankheitsbeginn kann ich sagen, dass sich mittlerweile gesundheitlich einiges positiv entwickelt hat, auch wenn die Krankheit Spuren hinterlassen hat.
Ich bin natürlich keinesfalls der Mensch, der ich vor 10 Jahren war, aber das ist nach der Zeit und bei relativ jungem Krankheitsbeginn auch nicht zu erwarten. Symptommäßig ist es seit mehreren Monaten in einem akzeptablen Bereich, der im Vergleich zu akuten Krankheitsphasen durchaus hinnehmbar ist. Ganz beschwerdefrei bin ich nicht und eine chronische Erkrankung habe ich parallel entwickelt, die ich nie wieder ganz loskriege, die aber zumindest unter Kontrolle ist (vermutlich durch eine Kombi-Antibiose oder eine Strep-Infektion getriggert). Müdigkeit ist stärker als bei normalen Personen, aber erträglich. Die verbliebenen Beschwerden sind knapp unter der Schmerzgrenze, wenn ich meine eigenen Grenzen berücksichtige (manches geht halt nicht mehr... Sport im normalen Ausmaß kann ich wieder machen).
Medikamente und Heilkräuter habe ich abgesetzt (bzw. Kräuter nur noch bei Bedarf), ohne erneuten Krankheitseinbruch, der auch durch einen stressigen Vollzeitjob glücklicherweise noch nicht eingetreten ist.
Ratschläge möchte ich explizit keine geben, da mir dies nicht zusteht. In diesen Jahren habe ich gelernt, dass die Unterschiede zu groß, in Verzweiflung begonnene Experimente nicht immer klug und Lösungen sehr individuell sind. Der einzige Ratschlag, den ich geben kann: Was bei anderen wirkt, wirkt bei euch vielleicht (oder vermutlich?) nicht. Manches davon kann sogar schaden und manches was anderen schadet, kann euch helfen. An Experimenten werden einige leider kaum vorbei kommen, für die es keine einfachen Antworten gibt, denkt jedoch gut über diese nach, bevor ihr euch auf diese einlasst. Schaut auch über den Tellerrand der Ärzte, wenn ihr nicht weiterkommt, oder auch zuvor (egal ob "Spezi" oder nicht... hätte ich auf einige "Spezis" gehört, wäre ich ziemlich sicher schlechter dran).
Zu den verwendeten Therapien möchte ich nicht viel sagen, da das zu subjektiv und individuell ist. Ich würde auch niemandem raten, das zu tun, was ich alles getan habe...
Bei Antibiotika ist meine Erfahrung: Weniger ist mehr (dafür das richtige Antibiotikum). Bei Kräutern: Lieber mit Beratung und eher nicht in den akutesten Krankheitsphasen.
Allen Betroffenen viel Kraft und Erfolg
RE: Macht's gut und Danke für den Fisch -
Valtuille - 02.07.2020
Ein etwas überfälliges Update...
Leider kam es vor über 18 Monaten zu neuen Beschwerden, einige alte Beschwerden kamen zurück, aber zusätzlich neue Gelenkbeschwerden. Ob Borreliose (und evtl. reaktivierte Chlamydia pneumoniae bei mehrfach positiven IgA Antikörpern) eine Rolle spielt, ist leider nicht so ganz klar. Auch eine Autoimmunerkrankung ist bei mir denkbar. Orale Antibiosen haben keine anhaltende Besserung gebracht, ein niedrig dosierter Cortisonstoß mäßige vorübergehende Besserung, NSAR kaum bis gar nicht. Meine alte Ärztin ist leider im wohlverdienten Ruhestand, sonst hätte ich einen Versuch mit Ceftriaxon gewagt, was mir vor 4 Jahren nochmals sehr geholfen hat.
Zumindest bin ich mir sicher, dass eine Schimmelexposition der Trigger ist, größerer Befall im Wohnraum (Wasserschaden), der mit Beschwerdeauftritt korreliert. Zudem bin ich allergisch und reagiere ziemlich schnell (auch auf minimale Sporen nach Sanierung bzw. evtl. versteckten Befall).
Leider wird dieser Punkt sowohl von "Spezis" als auch Schulmedizinern ziemlich ignoriert...
RE: Macht's gut und Danke für den Fisch -
Regi - 03.07.2020
Das tut mir leid für dich. Als ich in meiner ersten Winterresidenz auf einer Kanareninsel war, war ab der dritten Woche plötzlich mein allergisches Asthma symptomatisch, das Jahre zuvor diagnostiziert wurde, jedoch nie symptomatisch war. Eine Schimmelbelastung im Haus konnte ich nebst anderen möglichen Faktoren (Saharastaub?) nicht ausschliessen. Mit einigen anderen Unverträglichkeiten hatte ich davor schon zu tun. Bei der Heimkehr musste ich als erstes umziehen, weil die zwei WG-Katzen mir den Atem raubten, was mir zuvor nichts anhaben konnte. An meinem neuen Wohnort im Grünen gings dann wieder los, als die Gräserpollen flogen. Luftreiniger, Pollennetze und Nasenfilter halfen mir über die Saison. Mit der Zeit wurde es immer besser. Heute habe ich nur noch selten Asthmasymptome.
Als ich in der Katzen-WG so schlimme Symptome hatte, bekam ich vom Hausarzt auch Cortison für ein paar Tage verschrieben. Nebst den Asthmasymptomen besserten auch die Muskelbeschwerden. Besonders aufällig war das beim Treppensteigen, was plötzlich mit mehr Kraft ging und nicht mehr so mühselig war. Vor zwei Jahren war ich bei einem Rheumatologen mit der Frage, ob eine probatorische immunmodulierende Therapie in Frage käme. Der Arzt hat ein umfangreiches Labor bezüglich Autoimmunkrankheiten veranlasst, das keine Auffälligkeiten zeigte. Abschliessend lehnte er im Hinblick auf möglicherweise immer noch aktive Borrelien eine immunmodulierende Therapie ab. Nichts desto trotz habe ich den Eindruck, dass autoimmun etwas abgeht. Da aber trotz jahrelangem Orakeln der Meinungsführer Richtung autoimmunen Vorgängen bei PTLDS nie wirklich nach entsprechenden Nachweisen gesucht wurde, haben wir bekanntlich auch keine entsprechende Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Auch seitens der "Spezis" wird dieses Thema sträflich vernachlässigt. Warum? Wäre es ein Problem, wenn man durch eigene Forschung den Meinungsführern in einem Teilbereich recht geben müsste?
Ich habe mich in der schlimmen Zeit eine Weile mit Allergien beschäftigt und bin auf Hinweise gestossen, dass auch AB im Verdacht stehen, Allergien auszulösen.
Mittlerweile kann ich durch entsprechende Diät definitiv bestätigen, dass ich eine Kohlenhydratunverträglichkeit habe (wo ich doch so gierig drauf bin). Einzig auf den Zucker in Beeren (Fruktose?) reagiere ich nicht. Mangos in Thailand konnten mir auch nichts anhaben. Mehr dazu dann in einigen Wochen in einem separaten Thread, wenn mehr Erfahrungswerte vorliegen. Ich lese und höre immer wieder von Betroffenen, die Unverträglichkeiten haben. Irgendwas ist da im Busch.
LG, Regi
RE: Macht's gut und Danke für den Fisch -
Valtuille - 10.07.2020
Die Allergie auf Schimmelpilze ist schon länger bekannt und symptomatisch, hatte mit Sicherheit auch schon früher einen Einfluss auf meine Erkrankung. Schimmelfreie Wohnungen gibt es leider nur sehr selten und ich bin da leider überempfindlich. Cortison habe ich bereits probiert, mit mäßigem Erfolg, werde aber nochmals einen Versuch wagen.
Autoimmunerkrankung ist bei mir leider sehr wahrscheinlich, die Symptome passen besser und einige Hinweise sind da. Nur bei der Therapie gibt es unterschiedliche Ansichten, Rheumatologen sind der Meinung zu warten (NSAR, die wenig Wirkung zeigen), bis bleibende Schäden entstanden sind oder ein idealtypischer Befund (inkl. erhöhtem CRP, was unauffällig ist, dafür sind aber mehrere proinflammatorische Zytokine erhöht, was vor einigen Jahren nicht der Fall war) vorliegt mit einer Basistherapie, die prozentual ohnehin nur knapp der Hälfte hilft. Ich fühl mich da sehr im Stich gelassen, auch unabhängig von Borreliose...
RE: Macht's gut und Danke für den Fisch - Ehemaliges Mitglied - 11.07.2020
Zu Valtuille
Dem Signum der User etwas Zeit zu widmen, lohnen sich immer.
https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=https://quotationcelebration.wordpress.com/2017/10/21/the-whole-problem-with-the-world-is-that-fools-and-fanatics-are-always-so-certain-of-themselves-and-wiser-people-so-full-of-doubts-bertrand-russell/&prev=search&pto=aue
RE: Macht's gut und Danke für den Fisch - Ehemaliges Mitglied - 11.07.2020
Zu #3
über 3000 Aromastoffe
https://books.google.de/books?id=dBJYwceWJMEC&pg=PT126&lpg=PT126&dq=%C3%BCber+3000+e+nummern+in+der+eu&source=bl&ots=DKgCwP2qM4&sig=ACfU3U12B7xvVgXZfN9nhRnhXtWz-PoAbQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi4-4OJisTqAhWJzKQKHZ4RD8kQ6AEwCXoECAoQAQ#v=onepage&q=%C3%BCber%203000%20e%20nummern%20in%20der%20eu&f=false
E Nummern, die häufig nur als Einzelstoff die Zulassung bekommen, das Wirken in Verbindung mit XY ?
https://www.code-knacker.de/lebensmittelzusatzstoffe.htm
So ein Experte zum Brot. (Signum Valtuille)
Zitat:5. Faktencheck: Gibt es über 300 Zusatzstoffe im Brot?
Derlei Darstellungen hängen sich an der Europäischen Zusatzstoff-Verordnung (Nr. 1333/2008) auf, die 2008 in Kraft getreten ist und für alle EU-Mitgliedsstaaten gilt, in Deutschland in Form der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung. Die Verordnung umfasst derzeit rund 340 Zusatzstoffe, die in Lebensmitteln eingesetzt werden dürfen. Diesen ist jeweils eine E-Nummer zugewiesen. Dies bedeutet aber nicht, dass diese Stoffe gesundheitlich bedenklich sind, sonst wären sie nicht zugelassen. Und manch „gefährliche“ E-Nummer ist überraschend harmlos. Oder haben Sie etwa Angst vor Sauerstoff (E948)?
https://www.brotexperte.de/brotzutaten/zusatzstoffe-im-brot/
Ein Impressum hat er nicht und würde sicher auch Glyphosat trinken, hat ja eine EU Zulassung.
Selbst das Reinheitsgebot der Bierbrauer, ein Märchen.
https://www.transgen.de/datenbank/lebensmittel/2095.bier.html#:~:text=M%C3%B6gliche%20Zusatzstoffe%20im%20Bier.,arabicum%20und%20geringe%20Mengen%20Schwefeldioxid.
Alles das soll keine Auswirkungen auf Hormone und andere Steuerungsregelungen im Menschen haben?
Das Problem ist aus meiner Sicht, es kommt alles in den Markt und dann wird geschaut, oder eben auch nicht.
Warum steigen ... Erkrankungen. Ja, das Ableben findet immer später statt. Mit etwas Glück werden einem aber erstmal 50% der Medikamente entzogen. In Würde, möchte ich mal anfügen.
Die Menschen bewegen sich zu wenig. Wenn Bewegung der Schlüssel zum Erfolg wäre, dann hätten wir sicher 4 Beine bekommen, damals bei der Schöpfung der Welt.
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/30-Minuten-Bewegung-am-Tag-verhindern-jeden-12-Todesfall-310960.html
Nachtrag:
Die Nase Läuft, die Lunge rasselt, ...
https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article205157210/Am-staerksten-betroffen-sind-Erwachsene-zwischen-20-und-40.html