Die Therapie beginnt -
Annapolis78 - 05.10.2017
Hallo,
ich war heute bei der Spezialistin. Ich habe Borrelien, Chlamydien und EBV IgGs, aber keinen Hinweis auf eine frische Infektion bis auf eine erhöhte Blutsenkung und im Differenzialblutbild neutrophile Granulozyten erhöht und Lymphozyten erniedrigt.
Da es mir klinisch aber miserabel geht, haben wir uns für einen Therapieversuch mit Monocyclin entschieden. Ich soll die Dosierung stetig steigern bis auf 2x100 mg für mindestens 4 Wochen, dazu Artemis annua. Ausserdem Probiotika, Vitamin C und Zink sowie Selen. Alle 2 Wochen wird das Blut kontrolliert und ein Ultraschall des Abdomens gemacht.
An Symptomatik habe ich im Moment Sehstörungen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, kurze Aussetzer wo ich für einen Moment nicht mehr weiss wo ich bin, Muskelschwäche, starkes Schwäche- und Krankeitsgefühl, frieren, rechte Hand und rechter Fuß eiskalt und weiteres...
Wie hört sich das für Euch an? Gibt es etwas, was ich noch zusätzlich tun kann? Über mentale Unterstützung wäre ich dankbar, es würfelt mich ganz schön im Moment...
Liebe Grüße
Annapolis78
RE: Die Therapie beginnt -
borrärger - 05.10.2017
Schön dass Deine Therapie endlich beginnt. und super dass Dir der Spezie gesagt hat, dass Du es einschlecihen sollst. Mich hat es am Anfang föllig umgehauen, aber manche vertragen es auch gleich gut. Aber vorischt ist hier wirklich angesagt. Wir hier empfehlen dieses Einschleichschema
Zitat: (11.08.2016, 17:22)Filenada schrieb: Vorschlag Einnahmeschema:
(morgens - mittags - abends)
1. Tag: Mino 0 - 0 - 50
2. Tag: Mino 0 - 0 - 50
3. Tag: Mino 50 - 0 - 50
4. Tag: Mino 50 - 0 - 50
5. Tag: Mino 50 - 0 - 100
6. Tag: Mino 50 - 0 - 100
7. Tag: Mino 100 - 0 - 100
8. Tag: Mino 100 - 0 - 100
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8790&pid=107939#pid107939
Du kannst wirklich wenn es nicht einfach wird auch länger brauchen, ich hab das erst mal länger gebraucht. Es wird im Normalfall immer einfacher umso mehr sich der Körper daran gewöhnt. Das erste mal war es für mich sehr schwer, es wurde von Mal zu Mal leichter. Aber, wie gesagt, es geht nicht jedem so.
dann stell ich Dir noch die allgemeinen Einnahmehinweise zu Mino und Ab allgemein mit ein, falls Du sie nooch nicht kennst.
Zitat:Bei Tetracyclinen,wie Doxy und Mino nicht in die Sonne gehen und kein Calcium oder andere Mineralien (Magnesium, Eisen, Zink, Aluminium) drei Stunden vorher oder nachher zu sich nehmen. Also auch keine Milch oder Käse, manche Mineralwasser). Mineralien können die Resorption von Tetracyclinen im Darm bis zu 50 % mindern.
Den Darm (das gilt für alle Ab) mit mehrmals täglich, mindestens zwei mal, Probiotika (positive Darmbakterien, gibt es in der Apo rezeptfrei) schützen, um Durchfälle zu vermeiden. z.B. Omni Biotic 10AAD, Mutaflor . Es gibt aber noch viele Andere Produkte. Das ist ganz wichtig. Antibiotika töten nicht nur die schlechten Bakterien, ein paar Gute (Darmbakterien besonders) bleiben als Kollateralschaden, meist mit auf der Strecke. Bei der Einnahme darauf achten, dass man einen Abstand von mind. 3 Stunden zu den Ab einhält(also vor -und nach-). Sonst werden die guten Bakterien vom Ab sofort vernichtet und man nimmt die teuren Sachen, ganz umsonst.
Vor der Einnahme des Ab (bei Tetras hab ich immer trockenes Brot gegessen) am besten etwas essen, viel trinken hinterher, und nicht direkt vor dem hinlegen einnehmen, also ca. ein bis zwei Stunden davor. Zum Schutz für Speiseröhre und Magen.
Während Ab auf Zucker verzichten, um einem Pilzbefall gutmöglichst vorzubeugen. Vorallem bei langen Therapien.
Sollten Durchfälle auftreten, ein Hefeprodunkt z.B. Perenterol einsetzten, das stopft und ist gut für den Darm.
Umso länger die Therapie wird umso mehr Probiotika würde ich nehmen. Für den Anfang mindetsns zwei mal am Tag.
Du bist doch auch schon länger krank, ist die Therapie nur für vier Wochen geplant und nur mit Mino ?? Oder soll noch was dazukommen ??
Ich wünsch Dir ganz viel Glück,
bei mir hat es schnell geholfen, auch schon in geringer Dosierung.
RE: Die Therapie beginnt -
Annapolis78 - 05.10.2017
Danke borrärger für Deine Unterstützung! Es wurde echt höchste Zeit, lange hätte ich so nicht mehr durchgehalten...
Geplant sind vorerst mindestens 4 Wochen Minocyclin, je nach Erfolg auch eventuell eine Modifizierung.
Mein Therapieplan legt etwas schneller los mit 2x50 mg. Gut dass Du mir die entsprechenden Hinweise dazu gegeben hast, dann kann ich gleich reagieren falls das zuviel ist. Mein Verdauungssystem ist nämlich auch schnell beleidigt...
RE: Die Therapie beginnt - Ehemaliges Mitglied - 06.10.2017
Hier noch einige Hinweise die vielen bei
geholfen haben.
http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-content/uploads/2011/02/Burrascano_Diagnostische-Hinweise-und-Richtlinien-Therapie-Lyme-Borreliose1.pdf
Das könnte eintreten
http://www.borreliose-berlin.de/druckversionen/herxheimer.pdf
Erfahrungen mit Minocyclin
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=2952
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6287
RE: Die Therapie beginnt -
Annapolis78 - 06.10.2017
Danke fischera! Ich werfe jetzt die erste Dosis ein und warte gespannt, was passiert. Ich berichte...
RE: Die Therapie beginnt -
Markus - 06.10.2017
Ich halte dieses Einführen von Minocyclin für übertrieben. Man gibt damit den Erregern nur Zeit, sich zurückzuziehen bzw. fördert möglicherweise Resistenzen. Wenn man das schon machen will, dann sollte man zeitgleich 200 mg/Doxy dazunehmen und entsprechend das Doxy runterdosieren, während man das Mino erhöht. So würde ich das zumindest machen.
RE: Die Therapie beginnt -
borrärger - 06.10.2017
(06.10.2017, 10:53)Markus schrieb: Ich halte dieses Einführen von Minocyclin für übertrieben. Man gibt damit den Erregern nur Zeit, sich zurückzuziehen bzw. fördert möglicherweise Resistenzen. Wenn man das schon machen will, dann sollte man zeitgleich 200 mg/Doxy dazunehmen und entsprechend das Doxy runterdosieren, während man das Mino erhöht. So würde ich das zumindest machen.
Das kannst Du sehen wie Du willst Markus. Filenada und ich zumindest, ich denke ich kann hier ausnahmsweise auch in ihrem Namen sprechen, (Vielleicht äußert sie sich noch) stehen aus
sehr guten Gründen voll hinter diesem Einschleichplan. Dabei greifen wir nicht nur auf unsere eigenen Erfahrungen zurück, sondern auch auf die vieler Anderer.
Wir haben hier gerade parallel einen Thread wo es Probleme gibt
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=10803&pid=126019#pid126019
Ich würde hier nie empfehlen Doxy am Anfang zeitgleich zu nehmen, zuerst muss man das Mino vertragen, wenn es als Ab angesetzt ist, bevor man was dazu nimmt. Anders sieht der fall vielleicht aus, wenn jemand vom Spezie schon länger ein anderes Ab zuerst genommen hat und MIno später dazukommen soll. Hab ich aber kaum erlebt. Aber auch dann als Zweit Ab bleibe ich auf jeden fall bei Filenadas Einschleichplan für Mino. Vielleicht übersteigt das Deine eigenen Erfahrungen, oder Du warst einer der Glücklichen die keine Probleme hatten.
RE: Die Therapie beginnt -
Markus - 06.10.2017
(06.10.2017, 12:00)borrärger schrieb: Vielleicht übersteigt das Deine eigenen Erfahrungen, oder Du warst einer der Glücklichen die keine Probleme hatten.
Ich sage ja nicht, dass
niemand damit Probleme hat. Aber man muss sich halt im Klaren sein, dass man möglicherweise mehrere Tage subtherapeutische Spiegel hat, was sich auf die Therapie unter Umständen ungünstig auswirkt, bis hin zu Resistenzen (z.B. bei Chlamydien). Das umgeht man, wenn man bereits einen ausreichend Spiegel mit Doxy drin hat. Sind aber theoretische Erwägungen und muss jeder für sich selbst abwägen.
RE: Die Therapie beginnt -
Annapolis78 - 06.10.2017
Kurze Zwischenmeldung: Ich bin hundemüde.
RE: Die Therapie beginnt - Ehemaliges Mitglied - 06.10.2017
Ich habe keine Persönliche Erfahrung mit diesem AB. Eine Blutuntersuchung zeigte sehr deutlich vor Behandlungsbeginn, dass ich allergisch darauf reagiere.
Eigentlich seit einigen Jahren meine Devise.
"Bakterien sollte man mit einer hohen Antibiotika-Dosis über möglichst kurze Zeit attackieren. Diese Maxime, die Paul Ehrlich 1913 aufstellte, gilt heute noch."
Mino scheint nur sehr selten vertragen zu werden wenn gleich VOLL eingestiegen wird.
Danke Leonie Tomate
Zitat: Zitat:
Ist eine Mino-Therapie dann überhaupt noch sinnvoll? Besteht die Gefahr der Resistenzbildung auch bei Borrelien?
Eine Resistenzbildung im eigentlichen Sinne, ist bei Borrelien ist nicht bekannt. Nach allem was man weiß, sind eher die Bildung von Zysten und Biofilmen eins der Probleme in der Therapie.
Im Regelfall versuchen die Spezis durch den Einsatz von verschiedenen Antibiotikagruppen dem zu begegnen. Minocyclin wird im Regelfall in einer Dosierung von 200mg/Tag verordnet.
Ich denke, dass die Bildung von (vermeintlichen) Resistenzen, das geringste Problem ist.
http://bsg-sw.gmxhome.de/minocyclin.pdf
S. 8/13
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/Antibiotische_Behandlung_der_LB.pdf