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Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Druckversion

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Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Valtuille - 28.03.2018

Neue Studie von Middleveen et al., Eva Sapi und Raphael Stricker sind Co-Autoren. Das ist eine Vorabversion, die wohl keinem Peer-Review unterzogen wurde und bei mir noch viele Fragezeichen hinterlässt. Daher sollte nicht zu viel hineininterpretieren und abwarten, was dabei rauskommt, insbesondere bei der Autorengruppe. Einiges klingt doch recht abenteuerlich.

Proben von 12 Patienten mit diagnostizierter Borreliose und bleibenden Beschwerden trotz Antibiose wurden auf Borrelia burgdorferi untersucht.
Alle hatten Antibiotikatherapien von mindestens 2-4 Wochen hinter sich, mehrere Personen auch Kombinationstherapien. Die Hälfte der Patienten nahm zum Zeitpunkt der Probenentnahme Antibiotika. Einige waren seronegativ und bei 6 Patienten gab es Hinweise auf Co-Infektionen.

Es wurden Hautproben (Morgellons-Schwielen), Blut und Genitalflüssigkeiten mittels Kultur untersucht. Bei allen 12 konnten Borrelien kultiviert werden: bei 7 Personen aus dem Blut, bei 10 aus Genitalflüssigkeiten und bei einer Person aus Hautproben. Die positive Kultur wurde mittels Mikroskopie, Staining und PCR bei drei verschiedenen Laboren (darunter auch das Labor von Borrelienkultur-Guru Alan Barbour) bestätigt.
Bei den 10 gesunden seronegativen Kontrollpatienten konnten keine Borrelien kultiviert werden.

Die Ergebnisse spiegeln die jüngsten Beobachtungen in einem nicht-menschlichen Primatenmodell der behandelten Borreliose wider.
Die Autoren vermuten, dass das Überleben der Antibiotikatherapie, auf Persisterbakterien zurückzuführen ist, da in vitro Studien entsprechende Hinweise geliefert haben.

Link:
https://www.preprints.org/manuscript/201803.0062/v1


RE: Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Markus - 28.03.2018

(28.03.2018, 16:35)Valtuille schrieb:  Die Ergebnisse spiegeln die jüngsten Beobachtungen in einem nicht-menschlichen Primatenmodell der behandelten Borreliose wider.

War da nicht das Thema, dass eben nichts kultivierbar war?


RE: Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Valtuille - 28.03.2018

In der in vitro Kultur war nichts kultivierbar, bei der in vivo Kultur war es nicht unbedenkbar, aber nicht bewiesen. Hier klingt das ganz anders und widerspricht eigentlich allen bisherigen Studien. Aber prinzipiell hab ich dann schon einige Fragezeichen... Wenn dann noch Stricker korrespondierender Autor ist, sollte man sich in Lymeland erfahrungsgemäß keine großen Hoffnungen machen, dass das großartig was bewegen wird.


RE: Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Ehemaliges Mitglied - 29.03.2018

@ #1
ein Kommentar (2) dazu = Google Übersetzer
Zitat:Ich freue mich auf die endgültige Version. Ein paar Probleme:

1. Es ist mir nicht sofort klar, was die Autoren ihrem Erfolg in der Kultivierung zuschreiben. Nur sehr wenige Forscher haben die Borrelien-Nachbehandlung erfolgreich durchgeführt, so dass eine Diskussion dieser widersprüchlichen Ergebnisse wichtig ist. Wie es ist, wird dieses Papier wahrscheinlich nur mehr Kontroversen hervorrufen, anstatt eine Lösung anzubieten.

2. Die Diskussion der persistierenden Zellen ist ein Durcheinander. Ein Überblick über die Biologie der L-Form macht deutlich, dass runde Borrelienkörper keine L-Formen sind. Es gibt auch keine klare Bedeutung in dem Ausdruck "Zellwanddefektzysten". Die RB-Zellhülle ist intakt und L-Formen sind dafür bekannt, dass sie sich durch zufällige Knospung und Spaltung teilen, während runde Körper ruhig sind. Der Begriff "Zyste" ist auch nicht angemessen. Der Ausdruck "Zysten und die Bildung persistenter Zellen" ist ebenfalls überflüssig, da sie sich vermutlich auf die gleichen Strukturen beziehen. Der passendere Begriff ist "runde Körper". Mir ist keine klare Forschung über die Rolle von L-Formen bei Lyme-Borreliose bekannt, aber unabhängig davon sollten die Begriffe "L-Form" und "Zyste" nicht auf Borrelia-Rundkörper angewendet werden und sollten insbesondere nicht aufeinander angewendet werden.

Wie auch immer, viel Glück bei der endgültigen Einreichung!
https://www.preprints.org/manuscript/201803.0062/v1


Persistent Borrelia Infection in Patients with Ongoing Symptoms of Lyme Disease - Markus - 02.07.2018

Wurde die Studie bisher nicht eingestellt?

Middelveen, M.J.; Sapi, E.; Burke, J.; Filush, K.R.; Franco, A.; Fesler, M.C.; Stricker, R.B. Persistent Borrelia Infection in Patients with Ongoing Symptoms of Lyme Disease. Healthcare 2018, 6, 33.

Zitat:Introduction: Lyme disease is a tickborne illness that generates controversy among medical providers and researchers. One of the key topics of debate is the existence of persistent infection with the Lyme spirochete, Borrelia burgdorferi, in patients who have been treated with recommended doses of antibiotics yet remain symptomatic. Persistent spirochetal infection despite antibiotic therapy has recently been demonstrated in non-human primates. We present evidence of persistent Borrelia infection despite antibiotic therapy in patients with ongoing Lyme disease symptoms.
Methods: In this pilot study, culture of body fluids and tissues was performed in a randomly selected group of 12 patients with persistent Lyme disease symptoms who had been treated or who were being treated with antibiotics. Cultures were also performed on a group of ten control subjects without Lyme disease. The cultures were subjected to corroborative microscopic, histopathological and molecular testing for Borrelia organisms in four independent laboratories in a blinded manner.
Results: Motile spirochetes identified histopathologically as Borrelia were detected in culture specimens, and these spirochetes were genetically identified as Borrelia burgdorferi by three distinct polymerase chain reaction (PCR)-based approaches. Spirochetes identified as Borrelia burgdorferi were cultured from the blood of seven subjects, from the genital secretions of ten subjects, and from a skin lesion of one subject. Cultures from control subjects without Lyme disease were negative for Borrelia using these methods.
Conclusions: Using multiple corroborative detection methods, we showed that patients with persistent Lyme disease symptoms may have ongoing spirochetal infection despite antibiotic treatment, similar to findings in non-human primates. The optimal treatment for persistent Borrelia infection remains to be determined.

Zitat:Einleitung: Die Borreliose ist eine tickborne Erkrankung, die unter Medizinern und Forschern zu Kontroversen führt. Eines der Hauptthemen der Debatte ist die Existenz einer anhaltenden Infektion mit der Borrelia burgdorferi bei Patienten, die mit empfohlenen Antibiotika-Dosen behandelt wurden und dennoch symptomatisch bleiben. Eine anhaltende Spirochetalinfektion trotz Antibiotikatherapie wurde kürzlich bei nichtmenschlichen Primaten nachgewiesen. Wir präsentieren Hinweise auf eine persistierende Borrelieninfektion trotz Antibiotikatherapie bei Patienten mit anhaltenden Borreliose-Symptomen.
Methoden: In dieser Pilotstudie wurde die Kultur von Körperflüssigkeiten und Geweben in einer zufällig ausgewählten Gruppe von 12 Patienten mit persistierenden Borreliose-Symptomen durchgeführt, die mit Antibiotika behandelt wurden oder werden. Kulturen wurden auch an einer Gruppe von zehn Kontrollpersonen ohne Borreliose durchgeführt. Die Kulturen wurden in vier unabhängigen Labors auf Borrelienorganismen mikroskopisch, histopathologisch und molekularbiologisch verblindet untersucht.
Ergebnisse: Motile Spirochäten, die histopathologisch als Borrelien identifiziert wurden, wurden in Kulturproben nachgewiesen, und diese Spirochäten wurden genetisch als Borrelien burgdorferi durch drei verschiedene Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-basierte Ansätze identifiziert. Spirochäten, die als Borrelia burgdorferi identifiziert wurden, wurden aus dem Blut von sieben Probanden, aus dem Genitalsekret von zehn Probanden und aus einer Hautläsion eines Probanden kultiviert. Kulturen von Kontrollpersonen ohne Borreliose waren mit diesen Methoden negativ auf Borrelien.
Schlussfolgerungen: Mit Hilfe von mehreren bestätigenden Nachweismethoden haben wir gezeigt, dass Patienten mit persistierenden Borreliose-Symptomen trotz antibiotischer Behandlung eine anhaltende Spirochetal-Infektion haben können, ähnlich wie bei nicht-menschlichen Primaten. Die optimale Behandlung einer persistierenden Borrelieninfektion muss noch festgelegt werden.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator



RE: Persistent Borrelia Infection in Patients with Ongoing Symptoms of Lyme Disease - Valtuille - 02.07.2018

Doch, wurde sie:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=11385


RE: Persistent Borrelia Infection in Patients with Ongoing Symptoms of Lyme Disease - Markus - 02.07.2018

Gibt es da mittlerweile fundierte Meinungen oder Stellungnahmen dazu?


RE: Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Towanda - 19.05.2019

Zum Thema
http://archives-republicans-foreignaffairs.house.gov/112/HHRG-112-FA16-WState-BartholdS-20120717.pdf


RE: Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Markus - 19.05.2019

(19.05.2019, 15:38)Towanda schrieb:  http://archives-republicans-foreignaffairs.house.gov/112/HHRG-112-FA16-WState-BartholdS-20120717.pdf
Die aktuellste Publikation aus dem Literaturverzeichnis scheint aus dem Jahr 2012 zu sein, von daher vermute ich, dass der Artikel schon älter ist. In den letzten Jahren kam ja noch einiges an interessantem Material dazu. Allerdings fürchte ich, dass es bei der Borreliosethematik so laufen wird wie beim CFS: Je stärker die Evidenz für eine organische Genese der Erkrankung, desto vehementer werden viele (sogenannte) Kritiker das Gegenteil behaupten. Es wird immer schwerer eine Kehrtwende zu vollziehen, da der Zug, auf dem sie sitzen, immer mehr beschleunigt.


RE: Persistierende Borrelien bei Patienten mit bleibenden Symptomen - Towanda - 19.05.2019

Ja Markus, das kann gut sein. Ich glaube auch nicht, an eine schnelle Kehrtwendung oder ein zumindest teilweise Zweifeln. Doch wenn der Zug voller wird und schneller und es kommt irgendwann eine Kurve, dann haut es die raus aus den Schienen.
Zumindest hoffe ich das. Das war bei allen medizinischen Dogmen früher oder später so. Es ist wohl eine Frage der Zeit.

Semmelweis, der die Kinder und Müttersterblichkeit senkte weil er behauptete man könne durch Händewaschen Infektionen verhindern als Virchow noch vehement die Myasmen Theorie vertrat, Helicobacter pylori ist der Auslöser für Magengeschwüre und nicht Stress, Creutzfeld Jakob und Mad Cow Disease / Rinderwahn wird durch falsch gefaltete Proteine verursacht und nicht durch Viren, etc. Etc.
Doch wir wissen auch: solch ein Prozess ist immer mit Todesopfern zu beklagen. Nicht selten sind die Widersacher der gängigen Lehrmeinung s zu Tode gekommen. Semmelweiss starb jung in einer Psychoklinik. Unter misteriösen Umständen. Wie man nach seiner Exhumierung herausfand hatte er seltsame Verletzungen.