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Chronische Borreliose - Druckversion

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Chronische Borreliose - Zuversichtliche - 05.09.2019

Und es gibt sie doch, die chronische Borreliose bei manchen Ärzten.

es geht in dem Bericht zwar um CFS, aber auf Seite 12 steht
"Chronische Infektionen
Hepatitis C, HIV, Borreliose, Lamblien,
EBV":

http://www.psychiatrie.usz.ch/Documents/20180917_von_K%C3%A4nel.pdf

Hab dort aber bisher noch nichts gefunden, wie eine chronische Borreliose nachgewiesen werden kann.


RE: Chronische Borreliose - Zuversichtliche - 05.09.2019

Ergänzung: ich habe es deshalb veröffentlicht, weil es immer heisst von "meinen" Ärzten, dass es keine chronische Borreliose gibt :-)


RE: Chronische Borreliose - urmel57 - 05.09.2019

Das Problem ist sicherlich auch darin zu sehen, dass der Begriff chronische Borreliose nicht einheitlich gebraucht wird. Die einen sehen das als chronischen Verlauf im Sinne einer aktiven Spätmanifestation mit ganz konkreten Parametern - andere zählen dann Verläufe mit Co-Infektionen und vielen nicht definierten unspezifischen/ untypischen Verläufen dazu. Das macht es so schwierig mit der Beschreibung, macht es schwierig in der Diskussion aber auch bei der Behandlung. Wobei auch Co-Infektionen keine einheitliche Definition haben. Viele Viren oder Bakterien sind ja ganz unabhängig von einem möglichen Zeckenstich erworben, haben möglicherweise sogar den Hauptanteil am Krankheitsgeschehen, was schwierig auseinanderzudröseln ist. Nimmt man dazu dann noch Umweltfaktoren und genetische Besonderheiten des Individuums, Fehlgeleitetes Immunsystem, dann wird das Ganze sehr komplex.

In der offiziellen Lesart ist man daher von dem Begriff "chronische Borreliose" abgekommen und sie wird als späte Borreliose bezeichnet oder Borreliose im späten Stadium, aber nur bei Erfüllung ganz bestimmter Kriterien. Die chronischen Verläufe werden dabei nie bestritten und auch durchaus beschrieben. Das kann in den entsprechenden Leitlinien zur kutanen Borreliose oder zur Neuroborreliose nachgelesen werden

MSIDS, wie es zum Beispiel von Horowitz beschrieben wird und vielerorts ebenfalls als chronische Borreliose bezeichnet wird, trifft es wahrscheinlich eher. Eine multisystemisches Infektionskrankheitssyndrom das in keine Schublade passt und leider von der sogenannten Schulmedizin komplett negiert wird. Die Rollenverteilung der Borrelien, Viren und anderen Bakterien/ Parasiten und Umweltbelastungen ist dabei nicht immer geklärt.

Durch die nicht einheitlichen Definitionen ist auch kein Krankheitsbild wie das andere und jeder reagiert anders auf Behandlungen.


RE: Chronische Borreliose - FreeNine - 05.09.2019

In meiner Hausarztpraxis kam mir mal eine angestellte Ärztin bei der Erwähnung von Borreliose meinerseits ganz blöd, dass ich sie stehen gelassen habe und gegangen bin. Bei der Ärztin habe ich mir dann nie wieder einen Termin geben lassen.

Gestern habe ich meinen Antrag auf Rehasport im Wasser (Wassergymnastik) abgeholt und nicht schlecht gestaunt:    
Und einen Antrag über 3 Jahre! WOW!!! Cool Und die Kasse hat es genehmigt.

Die Borreliose-Behandlung erfolgte ja nun schon vor 11 Jahren und ich galt als austherapiert in der HA-Praxis.
Bisher standen immer orthopädische Diagnosen auf dem Rehasportantrag drauf.
Im Frühjahr auf meinen Rehabericht stand an letzter Stelle der Diagnosen Borreliose und VD auf CFS ...., (Die Rehaklinik war offen zum Begriff chron. Borreliose)

Ich glaube es passieren ab und zu noch Wunder. Icon_winken3


RE: Chronische Borreliose - Regi - 06.09.2019

Zitat:Hab dort aber bisher noch nichts gefunden, wie eine chronische Borreliose nachgewiesen werden kann.
Vor allem, wenn an Ärztefortbildungen empfohlen wird (ist schon ein paar Jahre her), keine Serologien durchzuführen, wenn "nur" CFS vorliegt ohne Symptome aus dem eng definierten Katalog geltener Lehrmeinung zur Borreliose (z.B. Arthritis, Symptome des ZNS, ACA etc.). Vielleicht mal den Prof. anschreiben und nachfragen?

Die Empfehlung im Vortrag, zur "Aktivierung" des Patienten (ua. "Gestuftes aerobes Aufbautraining 3x/Woche") ohne Wenn und Aber finde ich etwas fragwürdig unter dem Aspekt, dass ich immer wieder Berichte von Betroffenen lese, deren Zustand sich unter "Aktivierungs-Therapie" verschlechtert. Geht mir ja auch so, wenn ich meine Grenzen überschreite. Mehr als zweimal pro Woche Wassergymnastik liegt bei mir nicht drin, wenn ich eine halbwegs vernünftige Selbstversorgung schaffen will.

@FreeNine: Viel Spass beim Wasserplausch. Ich hoffe, du kriegst eine gute Therapeutin, die dich nicht zu sehr fordert. Scheue dich nicht, mitzuteilen, wenn sich etwas nicht gut anfühlt, auch wenn sie dich dann anschaut, als hättest du nicht alle Tassen im Schrank. Ich habe nur zweimal 5 Minuten aerobes Training auf dem Plan (Radfahren im Wasser mit Wassernudel). Rest sind Übungen für die Beweglichkeit. Auf Training in der Gruppe habe ich dankend verzichtet weil es nachmittags ist und ich nicht damit konfrontiert werden möchte, was ich nicht mehr kann. Lieber orientiere ich mich daran, was noch geht. Ich liebe das Gefühl der Schwerelosigkeit. Seit Kurzem kombiniere ich die Wassergymnastik mit etwas Achtsamkeitstraining. Freue mich schon auf Thailand, wo ich Teile der Selbstversorgung abgeben und mehr ins Wasser kann. Die ersten fünf Tage dann in diesem Pool:
http://rightmovepattaya.com/property/details/studio-condo-for-sale-in-pratumnak-sands_5115
CoolCoolCool

LG, Regi


RE: Chronische Borreliose - Ehemaliges Mitglied - 06.09.2019

Zu #2,3

Chronisch
ist nicht nur ein Wort, diese Bezeichnung hat Auswirkungen!
Die AOK zum Thema.

Zitat:Chronische Erkrankung
Unter einer chronischen Erkrankung versteht man eine länger andauernde, schwer heilbare Krankheit. In der gesetzlichen Krankenversicherung hat die Definition "schwerwiegend chronische Erkrankung" im Rahmen der Härtefallregelungen Auswirkungen auf die Höhe der Belastungsgrenze des Versicherten innerhalb eines Kalenderjahres.

Schwerwiegend chronisch Kranke, die wegen einer schwerwiegenden Erkrankung in Dauerbehandlung sind, haben grundsätzlich nur eine Zuzahlung in Höhe von maximal einem Prozent der Belastungsgrenze der jährlichen Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt zu tragen (Chronikerregelung). Für die Inanspruchnahme der Chronikerregelung hat das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz seit dem 1. April 2007 strengere Anforderungen festgelegt.
Aus und mehr:
https://www.aok-bv.de/lexikon/c/index_00275.html

Lyme-Borreliose in DIMDI-ICD die zur Anwendung anstehen,
Bild in #8
Chronisch finde ich dort nicht.
Ist vielleicht ja auch nicht nötig, wenn ich die Interpretation des Bundesausschuss ansetze, oder?

Im Zweifel für den Angeklagten, das wäre doch mal ein Zeichen des Mitgefühls von Seiten der Politik.

Zitat:Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in einer Richtlinie definiert, dass als schwerwiegend chronisch krank einzustufen ist,
wer seit mindestens einem Jahr lang wenigstens einmal pro Quartal wegen derselben Krankheit in ärztlicher Behandlung ist und zusätzlich eines der folgenden Kriterien erfüllt:

ICD
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=11902