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Zucker als Borrelienköder? - Druckversion

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Zucker als Borrelienköder? - Furchenlurch - 12.09.2013

Hallo Gemeinde,

vom häufigen Zuckerkonsum wird ja allgemein abgeraten, nicht nur im Zusammenhang mit Parasiten. Seit einiger Zeit stolpere ich immer mal wieder bei der Recherche über Berichte und mehr oder wenige gute Übersetzungen/Zitate, aber der Kerninhalt ist eigentlich recht brisant:
"Gib den Parasiten Zucker". Warum? Ich versuche mal, im Bezug auf Borreliose zusammenzufassen: Die Dinger gibt es also nachgewiesenermassen in einigen Formen (siehe Publikationen von Eva Sapi mit wunderschönen Bildern).
Der Fazit: Hat eine Spirochäte gerade nichts zu futtern oder wird durch AB in die Ecke gedrängt, versteckt sie sich in einer Zyste oder hinter einem 'Biofilm', welcher laut einigen Berichten einer Myelinscheide (lose formuliert die Kabelhülle eines Nervs) ähneln soll, was die schulmedizinisch gefürchteten Autoimmunreaktionen provozieren könnte. Wie weit das alles gesichert ist, kann ich nicht sagen.

So, da viele AB auch nicht ganz hinter die Biofilme dringen, der Clou: Der Zucker lockt die Parasiten aus der Persister-Form ("Winterschlaf"), und DANN haut man mit dem Antibiotikum drauf.
Nun endlich der deutschsprachige Link dazu:

http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/939015/

Was öfters zu finden ist: Die alternative Methode zum "knacken" der Zysten mit Bromelain und ähnlichen Enzymen, aber das gehört ja nicht wirklich in dieselbe Schublade.

Meine Frage: Gibt es jemanden, der solche Behandlungsmethoden schon bei einer chronischen Borreliose ausprobiert hat? Oder weiss wer, wie die Geschichte inzwischen weitergegangen ist und kennt Publikationen, Papers, Patente?
Ich hoffe, ich habe hier nicht einen bereits existierenden Thread zu dem Thema "dupliziert".

Grüsse,

- Lurch


RE: Zucker als Borrelienköder? - Annettep - 12.09.2013

@Furchenlurch, danke für den interessanten Link.
Bin mitten in der AB und trink dann etwas Zuckerwasser dazu,
schaden kann es ja nicht.
Nachdem ich soviel gelesen habe, ich würd alles tun damit dies meine erste und letzte AB Therapie ist.
Vor der Diagnose hatte ich zwar immer und ewig diverse Schmerzen, aber so schlecht wie seit der AB gings mir noch nie (Herx ich weiss bin ja dank diesem Forum und den Mitgliedern hier in dem Punkt aufgeklärt und beruhigt).
Irgendwie klingt das zu einfach oder zu schön k.A. aber schaden kanns ja nicht.


RE: Zucker als Borrelienköder? - Regi - 13.09.2013

Zucker zu langen AB-Therapien erhöht das Risiko einen Pilz zu bekommen.

LG, Regi


RE: Zucker als Borrelienköder? - Annettep - 13.09.2013

@Regi, in welchen Massen bitte ?
Meinst du Pilze im Magen?
Ich habe z.B. seit über einem Jahr auf unter 2 Zehen einen
Fusspilz, der schon mit Antibiotika Serum usw behandelt wurde
ohne Erfolg. Dachte der hätte nun auch was mit LB zu tun.
Schieb sowieso alles auf die LB was ich in den letzten Jahren hatte.


RE: Zucker als Borrelienköder? - leonie tomate - 13.09.2013

Ja, spannender Artikel, Furchenlurch.

Ich hatte von dieser "Zuckertheorie" noch nie gehört, aber ich bin ja immer heilfroh wenn ich zufällig mitbekomme, dass sich doch noch ein paar forschende Menschen, mit der Problematik der persitierenden Erreger, Zysten- und Biofilmbildung beschäftigen.
Das sind dann so die kleinen Lichtblicke am Ende des Tunnels. Dodgy

Wenn ich das halbwegs richtig verstanden habe, handelt es sich ja immerhin um eine vivo Studie, wenn auch "nur" an Mäusen.
Experimentiert wurde mit den Persitern und Biofilmen von E.coli und dem Antibiotikum Gentamicin.
Da gab es dann auch schon die erste (wie ich finde) erhebliche Einschränkung:"Bei anderen Wirkstoffklassen war dagegen kein Verstärkungseffekt zu beobachten."

Ich hab jetzt nicht die Studie selber gelesen...und von daher bleiben natürlich unzählige Fragen offen, etwa wie hoch die Zuckerkonzentration in dem Organismus sein muss. Reicht eine normale Trinkmenge, oder haben die, die armen Mäuse kandiert?

Auf welche Erreger ist das noch anwendbar? Bestätigen sich die Hoffnungen, die gefürchteten Krankenhauskeime Staphylococcus damit bekämpfen zu können?

Nun ja, ich würde jedenfalls nicht darauf schließen wollen, dass es allgemein angebracht ist, zu Antibiotikaeinnahmen Zuckerwasser zu trinken.
Da gibt es denn bestenfalls mal einen "hübschen" Candida, Annettep. Icon_winkgrin


Liebe Grüße

Leonie


RE: Zucker als Borrelienköder? - Filenada - 13.09.2013

(12.09.2013, 22:26)Furchenlurch schrieb:  der Clou: Der Zucker lockt die Parasiten aus der Persister-Form ("Winterschlaf"), und DANN haut man mit dem Antibiotikum drauf.

Dann wäre ich schon längst gesund... Undecided


RE: Zucker als Borrelienköder? - Annettep - 13.09.2013

@Leonie Tomate, den besitzt ich ja schon länger unter den Fussnägel :-(
War auch vor meiner Diagnose beim Arzt.... 2x 6 Monate Antibiotika.
Killt denn die AB Therapie diesen nicht mit ?


RE: Zucker als Borrelienköder? - Furchenlurch - 13.09.2013

Morgen,

nein, ich denke auch, dass es nicht einfach mit Zuckerwasser getan ist und man sicherlich mögl. Candida-Befall mit in Betracht ziehen sollte (Wie Regi schon oben warnte..). Ich glaube, im Zuge der Nachforschungen auch im original-Artikel (englisch) gelesen zu haben, dass es nicht mit klassischem Rübenzucker funktioniert hat, sondern mit Mannitol. Aber die volle Liste der Erreger würde mich auch interessieren. Bisher habe ich zur Borreliose nichts gefunden. Da tut sich bestimmt noch einiges. Staph. aureus (MRSA) scheint wohl in der Studie alle Viere gestreckt zu haben.
Vielleicht findet jemand noch einen spannenden Link zu den Stichwörtern "mannitol antibiotics".

Zu möglichen Selbstversuchen noch (Achtung, nur Brainstorming, bitte nicht einfach so ausprobieren):
Voraussetzungen/Annahmen:
- Borrelien sollen sich alle ca. 4 Wochen teilen
- Mögen Zucker und brauchen Magnesium
Also: Was, wenn man einen Monat lang fröhlich Zucker, Schokolade (oder Mannitol, Xylitol, etc.?) futtert, dazu noch Magnesium oral (wovon oft abgeraten wird, da es die Biester nährt). Dann haut man, sobald die Schübe einsetzen, volle Kanne mit dem AB drauf, schiebt 1-2 Tage heftige Herxe und wiederholt das Ganze im selben Zyklus. Ein nicht-pathologischer Nachweis von Persistern im Organismus ist mir nicht bekannt, also müsste man dabei auf sein Gefühl hören, und auf jeden Fall ein Logbuch führen (was wohl die meisten tun).
Das ist der grösste Knackpunkt nach wie vor: Wie kann ich als Patient einschätzen, wann die Borrelien aktiv werden, wenn ich nicht genau weiss, wie sich mein Immunsystem mit den Borrelien arrangiert (hat) und ich u.U. die klassischen Begleiter wie Candida, Coli, Cereus, usw. gar nicht auf dem Schirm habe.


RE: Zucker als Borrelienköder? - leonie tomate - 13.09.2013

Auch wenn es leicht off topic ist...

Zitat:Killt denn die AB Therapie diesen nicht mit ?

Ist das ein Scherz,
Annette???

Nein, Pilze werden durch Antibiotika nicht abgetötet. Im Gegenteil. Undecided
Durch Antibiotika sterben auch gute, im Körper angesiedelte Bakterien die den menschlichen Organismus schützen.
Feindliche Eindringliche wie Pilze haben dann leichtes Spiel. Sie sind zwar fast immer im menschlichen Körper vorhanden, aber dann fangen sie an zu wuchern.
Und eine Candida-Infektion im Körper kann massive Auswirkungen haben!
Da sich die meisten Pilze von Zuckeraufspaltungen ernähren, wird deshalb allgemein empfohlen, sich während einer Antibiose möglichst zuckerarm- bis frei zu ernähren und den Darm durch die Einnahme von "guten Bakterien" (Probiotika) zu unterstützen.

Wenn du dich unter einer Antibiose stark zuckerhaltig (auch Weißmehle etc.) ernährst, kann es dir passieren, dass du die Candidapilze geradezu mästest. Undecided

Liebe Grüße

Leonie


RE: Zucker als Borrelienköder? - Annettep - 13.09.2013

Danke Leonie Tomate, nein war eine ernstgemeinte Frage.
Ich bin weder Arzt noch Krankenschwester.
Ein Laie auf dem Gebiet der B.
Was ich hier schon alles erfahren habe!
Werde wohl noch viel sehr viel lesen müssen.
Es ist schön dass hier so viele so gut informiert sind.
Ich kann mich nur bei allen bedanken.
Auch von diesem Herx hatte ich nie was gelesen,
es gab und gibt Momente( jetzt wãhrend der AB), da glaube ich , ich müsste
tot umfallen. Dank diesem Forum bin ich in dem Punkt B. etwas schlauergeworden.
Bin gespannt auf meinen Arzttermin, und wie es weitergehen soll.