Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
moe7 - 07.01.2015
Hallo liebe Community,
bei mir wurde gerade erst Borreliose diagnostiziert. Noch keine Therapie angefangen, weil ich noch keinen Arzt gefunden habe. Meine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr mit den kongnitiven Symptomen der chron. Borreliose bzw. deren Besserung nach Therapie? Mein Kurzzeitgedächtnis ist sehr sehr schlecht, schreiben und lesen fällt schwer, neues zu Erlernen oder Konzentration im allgemeinen sehr schlecht. Wird sowas wieder bzw. wer hat Erfahrungen mit solchen Symptomen und konnte sie im laufe der Therapie bessern?
Danke Euch
LG
moe
RE: Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
AnjaM - 07.01.2015
Hallo Moe,
ja, ich hatte ganz massiv mit diesen Problemen zu kämpfen. Ging aber alles wieder weg. Kannst du hier nachlesen:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1156
Wenn du dich durch den ganzen Thread durchkämpfst stößt du auch auf meine Therapien.
RE: Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
Sunflower - 07.01.2015
Hi,
ich kaempfe nach wie vor mit massiven Gedaechtnisstoerungen. Mein Bo Spezi hat mir Ginkgo biloba verschrieben, hat mir aber nichts gebracht, deswegen habe ich es nach 3 Monaten abgesetzt.
Weitere kognitive Stoerungen habe ich GsD nicht, ausser voruebergende Konzentrations.und Wortfindungsstoerungen.
Ich mache seit Juni die Aromatherapie, so wie Anja gemacht hat (ich verwende die aetherische Oele auf der Haut, in Oel gemischt), zusaetzlich eine gepulste Antibiose (10 Tage AB/Monat), nehme dazu entzuendungshemmende, entgiftende, immunmodulierende Pflanzen, NEM. Seit 3 Wochen geht es mir ziemlich gut, spric meine Schmerzen sind jetzt meist im unteren, ertraeglichen Level. Ansonsten kann ich recht schwer einschaetzen, ob mein Gedaechtnis besser geworden ist.
RE: Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
Oolong - 08.01.2015
Hallo moe7,
willkommen hier.
Du kannst damit rechnen, daß unter einer ordentlichen Antibiose die kognitiven Problem sich zurück bilden.
Das ist auch bei bereits länger bestehender Borreliose so. Du kannst hier im Forum Erfahrungen anderer finden, das Problem ist nicht selten.
Mir ging es auch so, konnte z.B. keine Kontoautomaten mehr bedienen, alles komplett vergessen, was man da zu tun hat. Aber das kommt wieder.
Hauptsache, du bekommst eine gute Therapie, ich wünsche dir viel Erfolg dabei, Oolong.
RE: Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
moe7 - 08.01.2015
Danke euch für die Antworten. Mein Neurologe möchte eine Untersuchung des Nervenwassers in Auftrag geben...Stationär. Ist das sinnvoll bei Verdacht auf chron Neuroborreliose (Borrelien im Serum nachgewiesen/Westerblot)?
Ich hoffe das wird wieder. Laufe wie betrunken umher. Habe tierische Angst. :(
Bekomme wie erwähnt noch kein Antibiotika und wollte den Spezi Dr B. bei Bonn kontaktieren. Vielleicht kann mir jemand Erfahrungen zu ihm per Pn schicken. Der Neurologe war irgendwie nicht so angetan von ihm. Das verunsichert noch weiter :(
Vielen Dank für eure Hilfe
moe
RE: Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
anfang - 08.01.2015
Das - mit dem Nervenwasser LP (Lumbalpunktion),würde ich gut überlegt und erst nach Absprache mit dotore B. reiflichst überlegen und weiter Infos dazu auch hier einholen.Ich Pers. habe die LP insgesamt innerhalb 3 Jahre 3mal durchführen lassen,aber wie auch hier nachlesbar-gehöre ich zu den tatsächlich wenigen-denen über einer LP die Diagbose Neuroborreliose gestellt wurde.Das Neurologen das nur allzugern anwenden wollen,hat meist sehr dunkle Gründe,über die du auch hier sehr gut informieren kannst,kann da nur zuraten. Dr. B. aus Rainbach ist ein sehr versierter Borreliosearzt und sehr viele aus\in diesem Fachberreich gehen mit Neurologen sehr konträer.Das Thema ist aber zu deinem jetzigen Zeitpunkt noch nicht unbedingt angesagt es zu hinterfragen-es ist ein sehr weitläufiges Streitthema in Sachen Borreliose&co. - anfang -
RE: Kognitive Symptome / Beschwerden behandelbar? -
Sunflower - 08.01.2015
Die Leitlinien sagen, ist der Befund der Lumbalpunktion positiv, hat der Patient eine Neuroborreliose und soll 3-4 Wochen IV mit z.B. Ceftriaxon behandelt werden. Hat der Patient nach dieser Behandlung weiterhin neurokognitive Stoerungen, dann ist eine Neuroborreliose nicht die Ursache der Symptome. Dann wird z.B. nach MS gesucht.
Das ist die offizielle Meinung, von 99,99% der Neurologen in Deutschland vertreten.
Die Aertze der Deutschen Borreliose Gesellschaft sehen das aber anders, und deswegen sind Aerzte wie Dr.B sehr umstritten. Dr.B. und seine Kollegen, aber auch ihre Kollegen der ILADS sind der Meinung, dass der Befund einer LP nicht immer positiv ist, sprich der Patient hat trotz negativem Befund eine Neuroborreliose, die antibiotisch behandelt werden muss. Die Diagnose wird nicht nur anhand der Laborbefunde (ELISA, WB, LP, usw.) gestellt, sondern auch aufgrund der Krankheitsgeschichte und der Symptomatik.
Der 2.Unterschied besteht in der Behandlung. Im KH bekommt der Patient 2-4 Wochen AB IV und gilt danach als bakterienfrei, auch wenn er noch Symptome hat. Die DBG vertritt die Meinung, dass eine Langzeitantibiotika in der Regel notwendig ist, um alle Erreger zu eliminieren. Das liegt u.a. daran, dass Borrelia b. sich langsam teilen, viele AB aber nur in der Teilungsphase wirken. Eine Bakterie, die sich nicht teilt, ist daher fuer diese AB unangreifbar. Bb teilt sich alle 24-32 Std, Streptokkokken alle 20-30 Min. Mit 14 Tagen AB kann man bei Strep. also mehr als 400 Teilungszyklen abdecken, was meist zur Elimination der Bakterienbevoelkerung fuehrt. Um die gleiche Zahl zu erreichen, musste man bei Borrelia laenger als 1 Jahr behandeln.
Dazu kommt, dass Neurologen oft Cephalosporine anwenden, welche nicht intrazellulaer wirken, also Bakterien innerhalb der Zellen nicht angreifen koennen. Bb aber kann sich in Zellen aufhalten.
Und Cephalosporine wirken nicht gegen Persisterformen wie Zysten und Biofillme, welche ja eine Ueberleben der Bakterien nach der Antibiose ermoeglichen koennen.
Das alles scheinen aber die meisten Neurologen nicht zu wissen oder zu ignorieren.
Aerzte der DBG verwenden deswegen meist nicht nur Cephalosporine, sondern auch intrazellulaer wirksame AB wie Tetrazkline, Makrolide und AB, die gegen Persisterformen wirken (Nitroimidazole) und sie verschreiben sie solange, bis der Patient wieder gesund ist, notfalls also mehrere Monate. Wenn du auf der Seite von Dr.B schaust, wirst du sehen, dass er dieses Therapieschema anwendet (Cephalosporine + Makrolide + Minocycline + Tinidazole).Meine HP sagte mir, dass er Recht viel Erfolg damit habe.
Dr.B. soll allerdings um die 200 € pro Stunde verlangen.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-071l_S1_Neuroborreliose_2012_1.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/berghoff30062014_2/Kapitel_21-8_Leitlinie_Neuroborreliose_DGN_2011.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/berghoff30062014_2/Kapitel_12_Lyme-Neuroborreliose.pdf
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/87/874128/data/Vortrag_SHG_Ravensburg_5-14_Automatisch_gespeichert_.pdf
http://www.dr-w-klemann.de/htmldocs/neuigkeiten-erfahrungen-mit-langzeitantibiose-erkenntnisse-ueber-biofilme.htm
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/Liquordiagnostik_bei_LNB.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/berghoff30062014/Kapitel_23_Antibiotische_Therapie_der_LB.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/berghoff30062014/Kapitel_3_Diagnostik_und_Therapie_der_LB_Website.pdf