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Borreliose zurückgekehrt oder nicht geheilt? - Druckversion

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Borreliose zurückgekehrt oder nicht geheilt? - lisa_hertz - 16.01.2017

Es fing im März 2014 an, ich wachte auf und hatte Schmerzen in den Armen und Beinen.
Dachte zuerst an eine orthopädische Erkrankung, und ging daher auch zum Orthopäden.
Dieser machte ein MRT von der Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Schulter und ein Röntgenbild des Rückens.
Alles ohne Befund.
Auch Krankengymnastik und Osteopathie hat nichts gebracht.
Daraufhin schickte er mich zum Neurologen, da ich auch mehrmals am Tag ein Kribbeln im Körper habe.
Immer an unterschiedlichen Stellen: überwiegend jedoch im Rücken.
Dieser entdeckte daraufhin, bei der Blutuntersuchung, dass der IgM grenzwertig war.
Habe dann im Juli den Test nochmal beim Hausarzt wiederholt:
Bei der letzten Untersuchung war der IgM positiv.
Borrelien IgM IB positiv
Borrelien Igm EIA positiv

Im September ging ich dann zu einer Borreliose Spezialistin, die mir Antibiotika für mehrere Monate verschrieb.
Sie war sich aufgrund meiner Symptomatik sehr sicher, dass ich unter Borreliose leide.
Insbesondere als ich ihr erzählte, dass ich im Jahr zuvor auf einmal ständige Halsschmerzen und Leistenschmerzen bekam.
Meine Beschwerden haben sich dann auch nach und nach gebessert, insbesondere die Schmerzen in den Gliedern.
Seit Weihnachten letzten Jahres 2016 habe ich jedoch starken Schwindel und das brennen und jucken in den Armen, Beinen, Rücken und Brust ist zurück.
Es ist oft ein ziehender Schmerz.
Dazu kommen öfters Gefühlsstörungen in den Händen.
Ich habe ein ganz anderes, fremdes Gefühl in meinen Händen.
Neurologisch wurde ich im Krankenhaus auf den Kopf gestellt, sie konnten schwerwiegende Erkrankungen ausschließen.
Dazu kommt, dass ich seit September letzten Jahres ständige Nasennebenhöhlenentzündungen habe (chronisch) mit Schleimhautschwellungen.
Jetzt meine Frage: kann es sein, dass bei der letzten Antibiose nicht alle Borrelien vernichtet worden sind?
Und meine Beschwerden doch auf Borreliose zurückzuführen sind?
Sollte ich nochmal die Spezialistin kontaktieren?
Vielen Dank für eure Hilfe


RE: Borreliose zurückgekehrt oder nicht geheilt? - backpackerin - 16.01.2017

Hallo Lisa_hertz,

mein Spezi sagt, eine Spätborreliose/chronische Borreliose ist nicht heilbar. Die Borrelien bleiben ein Leben lang im Körper. Sie verstecken sich an Stellen, wo Antibiotika nicht gut hinkommen und es werden deshalb nicht alle Borrelien von den Antibiotika vernichtet.

Man könne eine Borrelieninfektion mit einem Herpes-Virus vergleichen. Wenn das Immunsystem stark ist, sind die Erreger inaktiv (im Ruhezustand / Zystenform), sobald das Immunsystem geschwächt ist, werden sie aktiv und die Beschwerden fangen wieder an.

Ich an deiner Stelle würde einen Termin beim Borre-Spezi vereinbaren.


RE: Borreliose zurückgekehrt oder nicht geheilt? - Katie Alba - 16.01.2017

Ich würde es auch so sehen wie backpackerin.
Auch eine scheinbar "geheilte" Borreliose (was ja nichts anderes heißt, als dass das Immunsystem die restlichen Erreger im Griff hat) kann jederzeit zurückkehren, nämlich dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Ich habe schon oft von einer Rückkehr der Krankheit gehört z.B. nach Narkosen, Impfungen, Infekten (deswegen meiden Borreliosekranke ja auch Impfungen). Eine vollständige Eliminierung von Erregern wird es sicherlich nicht geben, wie backpackerin ja beschrieben hat.
Differentialdiagnostisch hat sich ja nichts ergeben, von daher halte ich auch die Borreliose für die naheliegendste Erklärung für deine Symptome.

Meine Borreliosespezialistin hatte mir eingeschärft, auch nach Abschluss der Therapie immer auf der Hut zu sein und beim kleinsten Anzeichen der Rückkehr der Krankheit sofort nachzubehandeln (z.B. für 4 Wochen), um zu verhindern, dass die Krankheit wieder "hochkocht".
Wenn du gemeinsam mit der Spezialistin zu dem Schluss kommst, dass es sich um das Wiederaufflackern der Borreliose handelt, würde ich, wenn ich an deiner Stelle wäre, erneut behandeln.

Viel Glück!


RE: Borreliose zurückgekehrt oder nicht geheilt? - Ehemaliges Mitglied - 16.01.2017

Man sollte sich in dem Zusammenhang, auch über "Schübe" einmal informieren.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1922

Auch die USA hat da einer Erkenntnis (17) wenn auch nur eine kleine. Und sie bezieht sichauf das wiederholte Auftreten der Wanderröte.
Zitat:Bei allen 22 Rezidiven fanden sie genetische Unterschiede zur Erstinfektion. Dies beweist, dass sich die Patienten ein zweites Mal infiziert haben. Dafür spricht auch, dass 20 von 22 Episoden in den Monaten Juni bis August auftraten, in denen Nymphen der Zecke Ixodes scapularis, die in Nordamerika die Lyme-Borreliose verursacht, aktiv auf Nahrungssuche gehen. © rme/aerzteblatt.de
Aus:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52419/Erythema-migrans-Rezidiv-weist-auf-erneute-Infektion-hin

1 Jahr später wurde dann auch der letze Deutsche Dr. verwirrt.
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/zecken/article/829150/borreliose-erneute-wanderroete-kein-rueckfall.html

Willkommen in der Welt der Borreliose
Mit diesem Video würde ich beginnen, wenn ich ein FRISCHLING wäre.
Zitat: Die Inhalte dieser Animationsfilmreihe zeigen Schritt für Schritt auf, was ein von Borreliose betroffener Patient im Verlauf seiner Erkrankung im Kontakt [...]
9. Juli 2015
Aus:
http://www.borreliose-nachrichten.de/videobeitraege/


RE: Borreliose zurückgekehrt oder nicht geheilt? - Amrei - 16.01.2017

(16.01.2017, 15:10)backpackerin schrieb:  Hallo Lisa_hertz,

mein Spezi sagt, eine Spätborreliose/chronische Borreliose ist nicht heilbar. Die Borrelien bleiben ein Leben lang im Körper. Sie verstecken sich an Stellen, wo Antibiotika nicht gut hinkommen und es werden deshalb nicht alle Borrelien von den Antibiotika vernichtet.
Man könne eine Borrelieninfektion mit einem Herpes-Virus vergleichen. Wenn das Immunsystem stark ist, sind die Erreger inaktiv (im Ruhezustand / Zystenform), sobald das Immunsystem geschwächt ist, werden sie aktiv und die Beschwerden fangen wieder an.


Ja, das denke ich auch.

Meine Tochter und ich sind seit 12 Jahren am Kämpfen gegen diese Krankheit,
mußten dann aber feststellen, daß AB irgendwann nicht mehr halfen, bzw-
meine Tochter nicht mehr vertrug.
Der Körper muß lernen, irgendwie mit den Borrelien zu leben und sie möglichst
einigermaßen in Schach zu halten.
Das klingt sicher wenig ermutigend, aber ist leider oft Realität.

Trotzdem kann ein Gespräch beim Spezi sicher nicht schaden. Es muß ja bei dir nicht
unbedingt auch so sein.

Viel Erfolg!
Amrei