17.03.2017, 23:28
Hallo ihr Lieben,
da wir auf Facebook und über Google Alerts immer über Neuigkeiten stolpern und manchmal vergessen die guten Nachrichten auch hier zu posten, möchte ich das heute mal übernehmen:
Neue Zürcher Zeitung vom 15.03.2017
„Immer mehr Menschen infizieren sich mit Borreliose. Woran das liegt, ist noch nicht geklärt. Auf der Suche nach Antworten haben Forscher in Schottland einen Querfeldeinlauf als Versuchsumgebung genutzt.
Seit Beginn des Jahrtausends steigt die Zahl der Borreliose-Erkrankungen in Mitteleuropa.
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Ein Gruppe von Infektionsmedizinern und Epidemiologen der Universität Salford in England hat dies nun versucht. Die Forscher nutzten den in den Highlands stattfindenden Lowe Alpine Mountain-Marathon, um herauszufinden, wie gross das Risiko ist, wenn man sich in einem Gebiet mit einer vermutlich hohen Zeckendichte querfeldein bewegt.¹ An dem zweitägigen Marathon im Sommer 2014, den die Forscher ihrer Untersuchung zugrunde legten, nahmen mehrere Hundert Läufer teil, deren Aufenthaltsdauer in der freien Natur anhand ihrer Laufzeiten exakt bekannt war. Am Ende des ersten Tages und am Ziel untersuchten die Forscher die insgesamt 624 Teilnehmer akribisch auf Zecken und sammelten die auf der Haut festsitzenden Parasiten ein.
Zum Erstaunen der Forscher waren am ersten Wettkampftag 8,5 Prozent der Teilnehmer und am zweiten sogar 13,8 Prozent von mindestens einer Zecke befallen. Einige Läufer hatten während des Querfeldeinlaufs sogar bis zu 28 Zecken unterschiedlicher Entwicklungsstadien «aufgesammelt». Umgerechnet auf die Zeit, die jeder Teilnehmer unterwegs war, ergab das eine Inzidenzrate von 29 Zeckenstichen pro Tausend Stunden Aufenthalt im Freien.
Das ist nahezu das 95-fache der Zahl, die bei Soldaten in einem Ausbildungslager in Norddeutschland ermittelt wurde – der bisher einzigen Studie, die das Zeckenstichrisiko bei Outdoor-Aktivitäten in einer homogenen Gruppe untersuchte. Denkbar ist, dass das hohe Risiko bei den Läufern damit zusammenhängt, dass sie nur leichte Kleidung und Laufschuhe trugen, wohingegen die Soldaten immer eine komplette Montur mit Schnürstiefeln anhatten. Die Forscher fanden die hohe Stichrate trotzdem bemerkenswert, denn Marathonläufer haben immer nur kurzfristig Kontakt mit der Bodenvegetation. Zecken bekommen also deutlich weniger Chancen, auf Kleidung und Haut zu gelangen, als etwa beim Wandern.
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Noch beeindruckender als die Stichrate war die mikrobiologische Analyse der eingesammelten Zecken: Fünf verschiedene Borrelien-Spezies wurden mittels DNA-Analyse in den Parasiten nachgewiesen. Borrelia burgdorferi – der Verursacher der Lyme-Borreliose – war mit rund 11 Prozent der häufigste Erreger. Von den anderen Spezies wusste man bisher nicht einmal, dass sie in Grossbritannien vorkommen.“
https://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/...-ld.151390
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Neue Zürcher Zeitung vom 15.03.2017
„Immer mehr Menschen infizieren sich mit Borreliose. Woran das liegt, ist noch nicht geklärt. Auf der Suche nach Antworten haben Forscher in Schottland einen Querfeldeinlauf als Versuchsumgebung genutzt.
Seit Beginn des Jahrtausends steigt die Zahl der Borreliose-Erkrankungen in Mitteleuropa.
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Ein Gruppe von Infektionsmedizinern und Epidemiologen der Universität Salford in England hat dies nun versucht. Die Forscher nutzten den in den Highlands stattfindenden Lowe Alpine Mountain-Marathon, um herauszufinden, wie gross das Risiko ist, wenn man sich in einem Gebiet mit einer vermutlich hohen Zeckendichte querfeldein bewegt.¹ An dem zweitägigen Marathon im Sommer 2014, den die Forscher ihrer Untersuchung zugrunde legten, nahmen mehrere Hundert Läufer teil, deren Aufenthaltsdauer in der freien Natur anhand ihrer Laufzeiten exakt bekannt war. Am Ende des ersten Tages und am Ziel untersuchten die Forscher die insgesamt 624 Teilnehmer akribisch auf Zecken und sammelten die auf der Haut festsitzenden Parasiten ein.
Zum Erstaunen der Forscher waren am ersten Wettkampftag 8,5 Prozent der Teilnehmer und am zweiten sogar 13,8 Prozent von mindestens einer Zecke befallen. Einige Läufer hatten während des Querfeldeinlaufs sogar bis zu 28 Zecken unterschiedlicher Entwicklungsstadien «aufgesammelt». Umgerechnet auf die Zeit, die jeder Teilnehmer unterwegs war, ergab das eine Inzidenzrate von 29 Zeckenstichen pro Tausend Stunden Aufenthalt im Freien.
Das ist nahezu das 95-fache der Zahl, die bei Soldaten in einem Ausbildungslager in Norddeutschland ermittelt wurde – der bisher einzigen Studie, die das Zeckenstichrisiko bei Outdoor-Aktivitäten in einer homogenen Gruppe untersuchte. Denkbar ist, dass das hohe Risiko bei den Läufern damit zusammenhängt, dass sie nur leichte Kleidung und Laufschuhe trugen, wohingegen die Soldaten immer eine komplette Montur mit Schnürstiefeln anhatten. Die Forscher fanden die hohe Stichrate trotzdem bemerkenswert, denn Marathonläufer haben immer nur kurzfristig Kontakt mit der Bodenvegetation. Zecken bekommen also deutlich weniger Chancen, auf Kleidung und Haut zu gelangen, als etwa beim Wandern.
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Noch beeindruckender als die Stichrate war die mikrobiologische Analyse der eingesammelten Zecken: Fünf verschiedene Borrelien-Spezies wurden mittels DNA-Analyse in den Parasiten nachgewiesen. Borrelia burgdorferi – der Verursacher der Lyme-Borreliose – war mit rund 11 Prozent der häufigste Erreger. Von den anderen Spezies wusste man bisher nicht einmal, dass sie in Grossbritannien vorkommen.“
https://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/...-ld.151390