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Termin bei Spezialist. Was untersuchen: (Neuro)Borreliose und darüber hinaus
#1

Hallo Forum,

Jetzt hab ich mich hier auch mal angemeldet Undecided Leider kommt jetzt erstmal eine Wall of Text, aber ich weiß gerade auch nicht wie ich kürzen soll.

In einer, leider mal wieder, akut depressiven Phase habe ich den Entschluss gefasst mich gründlich untersuchen zu lassen um so meiner ca. 10 Jahre andauernden (Leidens-)geschichte vielleicht doch mal eine neue Wendung zu geben. Da ich meine Situation als äußert komplex ansehe, möchte ich den in ca. zwei Wochen anstehenden Termin bei einem Borreliose-Arzt gut vorausplanen. Mein Ziel ist eine möglichst breit angelegte schulmedizinische Untersuchung mit Blick aufs Ganze, da das Gefühl des "nicht Gesund sein" bei mir ziemlich im Mittelpunkt steht und sich so wohl auch einige psychische Probleme entwickelt haben.

Ich bin aktuell Mitte zwanzig und den Beginn meiner Probleme datiere ich mal auf 2006, obwohl ich mir bei den genauen zeitlichen Zusammenhängen nicht sicher bin. Mein Leben ist seitdem durchwachsen von ernsthaften Depressionen mit verschiedenen Auslösern, latent depressiven Phasen und zwischen drin auch ein paar Lichtblicken. Auch in den guten Phasen fühle ich mich nicht gesund, aber ich bin über die Jahre recht gut im Verdrängen von Problemen geworden.

Behandelt wurde ich über die Jahre eigentlich hauptsächlich von einer Fachärztin für Neurologie / Psychatrie. Regelmäßig EEG, einmal MRT vom Gehirn, sonst Psychopharmaka verschrieben und keine Diagnose. Borreliose bzw. andere Erkrankungen/Mangelzustände die das Nervensystem betreffen hatte ich vor ein paar Jahren schon mal angesprochen aber nur Unverständnis geerntet. Da wurde nichts untersucht. Ich war immer sehr enttäuscht, dass mir nur so wenig geholfen wurde und bin dann irgendwann wieder zur Verdrängung meiner Probleme übergegangen. Mir ist es äußert unangenehm als Bittsteller gegenüber Ärzten aufzutreten, aber eine andere Wahl hab ich wohl nicht.

Dem Arzt möchte ich folgende Symptome vortragen. Weitergehende psychische Auswirkungen mal außen vorgelassen.
  • Schlüsselerlebnis im Urlaub (vermutlich 2006) an welches ich mit gut erinnere: Ein morgen, kein normaler Kater von Alkoholkonsum sondern extrem verwirrt. Ging nicht mehr weg und seitdem das Gefühl gehabt, dass meine Wahrnehmung gestört ist: Mauer im Kopf die am denken hindert, verändertes Gesichtsfeld, wie vernebelt, keine "Klarheit". Konnte ich nicht einordnen und hab nur gehofft, dass hoffentlich wieder alles normal wird. Zeckenstich im Urlaub wär möglich, da Wanderungen im Wald etc. Möglicherweise ging in diesem Jahr auch das Pffeiffrische Drüsenfieber während des Urlaubs um.
  • Auch in diesem Urlaub merkwürdige Sehstörungen. Als würden Holzstrukturen sich merkwürdig verschieben (Holzdecke über Bett)
  • Meine Gedanken kreisten lange Zeit über diese merkwürdigen Änderungen die ich bei mir bemerkt hatte. Irgendwann durch Zufall Artikel über Hebephrene Schizophrenie gelesen (vermutlich Schwachsinn) -> mich in den Symptomen wiedergefunden -> Depressiv geworden -> Neurologe -> Psychopharmaka.
  • Ursprünglich mal Schlafprobleme. Später vor allem chronische Müdigkeit, kein Schlafrythmus → bis heute (vorallem unfähigkeit Tagesrythmus/Schlafrythmus einzuhalten, an Müdigkeit hab ich mich eh gewöhnt).
  • Wegen chronischer Müdigkeit und Antriebslosigkeit mal Schilddrüse untersuchen lassen und ein paar Monate L-Thyroxin bekommen. TSH-Wert in den letzen Jahren auch ohne Hormone wieder normal.
  • Änderung der Fingernägel (Rillenbildung, Spröde). Vmtl. auch irgendwann ab 2006→hält bis heute an.
  • Änderung der Sprache. Auf einmal Probleme mit Grammatik, Probleme bei der Formulierung, merkwürdige Schreibfehler obwohl ich früher sprachlich eigentlich sehr gewandt war. Ich stelle Wörter beim Sprechen falsch und es fällt mir selber auf → bis heute
  • Merkwürdige Tippfehler, Grammatikfehler. Buchstaben, wie v und f vertauschen. Fällt mir dann meistens selber sofort auf. Buchstabendreher, verschreiben bei Handschrift → bis heute
  • Probleme mit der Artikulation. Teilweise Schwierigkeiten deutlich zu sprechen. Irgendwie stark Formabhängig. Manchmal das Gefühl als wäre die Sprachmotorik wie gelähmt, weshalb ich dann vermeide zu viel zu sprechen. Zusammenhängend mit schlechter Sprachmotorik manchmal auch schlechteres Schriftbild / Motorik der Hände. Gefühlt beides korreliert mit Schlafhygiene, Müdigkeit, geistiger Fittigkeit, psychischer Gesamtverfassung. Nicht konstant sondern manchmal gefühlt gut, oft mittelmäßig, manchmal sehr schlecht.
  • Ich hab früher ein Instrument gespielt und festgestellt, dass ich irgendwann Probleme mit der Atmung bekommen habe. Probleme beim Luftholen, Schmerzen im Rachenbereich/hintere Zunge, vielleicht durch gezwungenes Ausatmen (Hyperventilation?), Schwierigkeiten mit sauberem, definiertem Spielen (Stakkato, kurze Notnen), Kraftverlust der Muskulatur während spielen, vermutlich auch durch falsche Atmung.
  • Vor einigen Jahren, vermutlich so 2007 - 2009 starke Missempfindungen in den Armen und Beinen. Ameisenkribeln, Taubheit, unruhige Beine. Teilweise auch Spontan durch den ganzen Körper fahrende Missempfindungen wie Krampf/elektrischer Strom/Nervenstörung.
    Hände waren Nachts über langen Zeitraum gelähmt (Karpaltunnelsyndrom).
    Missempfindungen sind irgendwann wieder deutlich seltener aber nicht ganz weg. Dafür aber spürbare Muskelzuckungen. Hauptsächlich Oberschenkel, Arme, teilweise in der Seite. Muskelzuckungen bis heute geblieben. Muskeltonus war beim EEG beim Neurologen immer hoch.
  • Allgemein immer wieder das Gefühl zu „verdummen“, nicht mehr richtig denken zu können. Statt logischem Denken, Erfassen von komplexen, abstrakten Zusammenhängen verstärkt Auswendiglernen, Denken und Handeln nach „Schema-F“.
    Habe teilweise sogar "Denkvermeidungsstrategien" entwickelt. Vermeidung von Nachdenken über schwierige, abstrakte Dinge, da ich Angst habe dadurch depressiv zu werden.
    Objektiv gesehen blieb die kognitive Leistung, abgesehen von Depression, wohl eher auf konstantem Level (keine fortlaufende Degeneration), aber dadurch Manifestation von psychischen Problemen.
  • Über die Jahre immer wieder gelegentlich, das Gefühl einer Wahrnehmungsveränderung. Merkwürdiges Gesichtsfeld, selektive Wahrnehmung, nicht Aufnahmefähig, wie vernebelt – im Gegensatz zur „Klarheit“ der Wahrnehmung und des Denkens wie es meines Erachtens früher war.
  • Gefühl der Unorganisiertheit, Impulsivität. Ausführen von Routinemäßigen Handlungen ohne darüber nachzudenken (und ohne Grund). Irgendwohin laufen ohne Grund, unterbrechen von dem was man eigentlich tun wollte und mit anderem weitermachen.
  • 2008 / 2009 auch mal Episode mit starken Verdauungsproblemen. Längere Verstopfungs und Durchfall Episoden. Dazu teilweise häufiger und spontan einsetzender Harndrang und Probleme bei der vollständigen Blasenentleerung. Immer mal wieder Durchfall, auch abhängig von Ernhährung. Kein so präsentes und belastendes Problem mehr. Eigentlich eher einen robusten Magen.
  • 2008 / 2009 und später 2011/2012 auch Phasen von Druckgefühl auf der Brust. Dazu tw. trockener husten. Lungenfacharzt diagnostizierte leichte Astmahvostufe.
  • 2011/2012 Phase mit starken Kopfschmerzen, nicht nur aber vor allem unter Anstrengung/Stress. Blutruck untersuchen lassen mit Langzeit EKG -> war zu hoch. Messe häufig 140-145 zu 85-90 in Ruhe.
  • Hausarzt hat früher häufig eine Schwellung der Lymphknoten bemerkt.
  • Dazu chronische Sinusitis/Rhinitis große Beeinträchtigung der Lebensqualität, ca. die letzten 10 Jahre. Kein Nase laufen sondern eher verkrustet, Nase eher trocken. Nase häufig einseitig zu durch Schwellung, manchmal auch komplett. Vor ca. 4 Jahren Verkleinerung der Nasenmuscheln, Begradigung der Nasenscheidewand, Cortisonspray - hat nicht nachhaltig geholfen. Zieht sich scheinbar bis zu den Ohren. Meist knacken in den Ohren beim Schlucken. Manchmal dem Puls folgendes Ohrenrauschen, in Stressphasen teilweise kurzzeitiges Piepen/Tinitus mit Hörbeeinträchtigung. Gelegentlich einseitige Halsschmerzen und Ohrenschmerzen. Morgens belegte Zunge. Über langen Zeitraum auch entzündete, Trockene, verklebte Augen gehabt. Anfällig für akute Nasennebenhölenentzündung.
  • Häufig leichtes Frösteln (wie leichtes Fieber) ohne tatsächlich richtig krank zu werden.
  • Mein Wesen wird teilweise als gereizter, nicht mehr so fröhlich wie früher beschrieben. Ist denke ich auch so. Obwohl ich mich als positiv und optimistisch eingestellten Menschen sehe.
  • Kater auch nach kleinen Mengen Alkohol häufig relativ heftig.
  • Ansonsten: Androgener Haarausfall, evtl. geerbt väterlicherseits, Akne (auch schon ca. 10 Jahre, stark abhängig von Stress und körperlicher Gesamtverfassung), Trockene Haut.

Allgemein immer wieder Depressionen bei denen diese ungelösten Probleme eine Rolle spielen. Zeckenstiche hatte ich als Kind/Jugendlicher viele (einmal 7 auf einmal), kann mich aber an keine Rötung erinnern. Pfeiffrisches Drüsenfieber hatte ich auch schon.

Der Arzt bei dem ich mich untersuchen lasse ist Borreliose-Spezialist aber auch Allgemeinmediziner. Ich hoffe, dass er einen Blick auf meine Gesamtproblematik hat. Ich könnte mir z.B. vorstellen mit einer AB-Therapie chronische Sinusits, Akne und möglicherweise Neuroborreliose/andere chron. Infekte auf einmal anzugehen und so vielleicht meine Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu müsste halt erst mal breit untersucht werden.

Meine Frage ist welche Untersuchungen soll ich einfordern? Würde gerne möglichst viel Abdecken. Also konkrete Infektionen (Borelliose, EBV, weitere Co-Infektionen), Stoffwechsel?, Hormonhaushalt?, Mangelerscheinungen? (Zink, Vitamin D, ...), Marker für autoimmune und entzündliche Prozesse?, Unverträglichkeiten?.

Würde mich freuen ein paar Tipps zu bekommen, was ich aufgrund meiner Symptome unbedingt prüfen lassen sollte. Und natürlich höre ich auch gerne was bei anderen mit ähnlichen Problemen geholfen hat!

Beste Grüße und auch gute Genesungswünsche an alle anderen geplagten!
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Thanks given by:
#2

Hallo StrangerFromTheNet,

herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

Ich denke, zunächst hast du eine gute Entscheidung getroffen der Sache noch mal auf den Grund zu gehen.

Wenn du dich selbst einlesen möchtest, kannst du dich hier mal durchklicken

http://www.erlebnishaft.de/laboruntersuchungen.pdf

Da sind auf 5 Seiten mögliche Basisuntersuchungen beschrieben, die ein Spezi aber auch kennen sollte. Wenn man das alles machen lässt und privat bezahlen muss, wird das allerdings ziemlich teuer, das ist das üble dran.

Letztendlich ist die Diagnostik auf Borreliose recht komplex. Da wäre es wahrscheinlich dann auch gut, mit dem Spezi das entsprechend zu besprechen. Wenn es einer mit viel und guter Erfahrung ist, wird er hoffentlich die Symptome mitberücksichtigen bei der Diagnostik, ansonsten kann man mit den Ergebnissen dann alleine auch nicht viel anfangen.

Du kannst ja dann mal berichten. Alleine mit einem Besuch wird es wahrscheinlich auch nicht getan sein.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Hydrangea , borrärger , Petronella


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