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Ein typischer Gott in Weiss. ER ist die letzte Instanz, die entscheidet, nicht der Patient. Klar muss man nicht alles an Diagnostik und Therapie machen, was Patienten so alles in der Praxis verlangen. Aber der ist schon ein bisschen Extremist. Ausserdem gehen die wenigsten Menschen zum Arzt, wenn sie gesund sind. Die haben Beschwerden und er findet nicht raus, was es ist. In der Folge verweigert er aus wirtschaftlichen Gründen weiterführenden Diagnostik oder Therapien auf Verdacht - gestützt auf evidenzbasierte Medizin (schliesslich haben wir ja jetzt die S3-Leitlinie für Psychosomatiker). Irgendwann gehen die Patienten dann zu einem anderen Arzt. Damit landet der Patient dann auf der Geheilten-Statistik des Arztes. Dass in der Folge das Budget eines anderen Arztes mit einem chronischen Patienten belastet ist, kann ihm egal sein. Er hat evidenzbasiert gehandelt.
Im Zusammenhang mit der Borrelienserologie erwähnt er, dass Patienten bei Schwindel eine Borrelienserologie verlangen, die er für überflüssig hält. Find ich jetzt nicht gerade unvernünftig, jedoch sehr unreflektiert. Aber es geht in dem Referat auch nicht um Borreliose.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz