An sich werden viele Coinfektionen mit den Antibiotika mitabgedeckt, die du eingenommen hast, nicht aber die viralen.
Dass Herpes Zoster Nerven angreift ist ja bekannt, das kann sogar wie in mir bekannt bis zu einer Fascialisparese gehen. Zusammen mit den Borrelien kann ich mir da sehr gut vorstellen, dass es da eine Verstärkung gibt. Deine Beobachtungen mit dem hohen LTT und den verstärkten Beschwerden lassen ja deine Rückschlüsse durchaus zu, dass die Borrelien ihren Anteil an den Beschwerden mittrugen/ mittragen.
Tatsächlich ist es so, dass man auf diesem Gebiet der Fibromyalgie die Zusammenhänge mit Borreliose nicht kennt und daher auch nicht aussschließen kann. Es gibt da leider aber auch viel zu viele andere Unbekannte in dieser Aufgabe und zu wenig große Studien.
So gesehen, kann es also durchaus auch sein, dass die Borrelien weitestgehend ihren Geist aufgegeben haben aber die Schäden an den Nerven unabhängig davon immer noch bestehen oder diese sich Rückzugsgebiete gesucht haben, die dem Immunsystem und den Antibiotika nicht zugänglich sind. Es wird sicherlich auch interessant sein, jetzt deinen Immunstatus abzuwarten und auch den Termin beim Umweltmediziner.
Bei anderen viralen Erkrankungen wird durchaus Cortison eingesetzt um die Folgen der Entzündung einzudämmen. Das muss sich aber wirklich gut überlegt sein und ich kann deine Bedenken da gut verstehen, es nicht zu tun. Ich bin auch kein Freund von Cortison ...... habe aber letztens bei meinem Hörsturz auch darauf zurückgegriffen, da es mir in dem Moment einfach wichtiger war, die Chance wahrzunehmen, keinen kompletten dauerhaften Hörverlust zu riskieren. Auch bei diesem ist die Ursache nicht bekannt, wird aber auch im Zusammenhang mit Borreliose diskutiert. Ich hatte das vorher dann aber durchaus mit meinem Spezi durchgesprochen, der mir versprochen hat, falls was daraufhin noch mehr hochkommen sollte mir auch direkt zu helfen. Möglicherweise ist bei mir aber ein reaktivierter EBV mitverantwortlich.
Vielleicht hilft dir diese Quelle weiter.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...-04_01.pdf
Infektionen:
Prospektive Studien liegen nicht vor. In Fallkontrollstudien ist die Assoziation von chronischer Hepatitis C und FMS widersprüchlich. Die Ergebnisse je einer Fallkontrollstudie, die eine erhöhte Prävalenz des FMS bei Patienten mit chronischer Hepatitis B bzw. HTLV1-Infektion fanden, sind nicht repliziert (38,39).
Fallkontrollstudien zu Borrelieninfektion und FMS liegen nicht vor. In einer Fallserie entwickelte sich bei 22/287 Patienten mit einer gesicherten akuten Borrelieninfektion in der akuten Krankheitsphase bzw. in der Arthritis
phase ein FMS. In einer Beobachtungsstudie von 287 Patienten mit einer Lymedisease (Borrelieninfektion) eines Universitätskrankenhauses entwickelten 22 (8%) ein FMS. 15 (5%) nahmen an der Beobachtungsstudie über 4,5 Jahre teil. Die Symptome der Borrelieninfektion besserten sich bei 14/15 Patienten, die FMS-Symptome persistierten bei allen Patienten unter antibiotischer Behandlung (11). 5%
der Patienten nach einer Lyme-Borreliose berichten über anhaltende muskuloskeletale Schmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme (6).
Ist nicht gerade eine erfreuliche Beobachtungsstudie und die Anzahl der Teilnehmer ist auch nicht gerade hoch, gibt aber irgenwie ein Bild. Falls dir die Antibiotika da jetzt wesentlich zur Symptomlinderung beigetragen hätten, würde ich damit durchaus auch weitermachen wollen aber ohne wesentlichen Erfolg während der gesamten Behandlungszeit sehe ich persönlich nicht allzu viel Sinn darin das fortzuführen.
Letztendlich ist es das Herausfinden, was einem hilft und was nicht, leider eine sehr unbefriedigende Vorgehensweise nicht nur für einen selbst, sondern ich denke, das ist für die Ärzte auch so. Das Erfolgserlebnis bleibt für diese auch aus und das ist nicht jedermanns Freude
Zum Austausch haben wir ja zum Glück das Forum hier, sonst wäre es manchmal ziemlich zappeduster auch für mich. Falls es dich interessiert, die Fibromyalgiesymptome bei mir sind unter der Stoßtherapie mit Prednisolon (Cortison) aufgrund des Hörsturzes vorübergehend tatsächlich besser geworden mittlerweile aber alle wieder da und ich bin da auch gerade am basteln ob und was ich da jetzt mache. Cymbalta hatte ich vor ein paar Jahren ausprobiert, das hat aber auch nichts gebracht außer Nebenwirkungen und habe ich so schnell wie möglich wieder abgesetzt. Solange mein Kopf einigermaßen funktioniert, habe ich mich mit vielem mittlerweile arrangiert. Vielleicht lüge ich mir dabei auch was in die Tasche und rede mir das Leben schön, aber ständig zu irgendwelchen Ärzten zu rennen, die nicht weiterhelfen können - dazu gehts es mir (zum Glück) nicht schlecht genug.
Liebe Grüße Urmel