Ich ziehe mal ein Zwischenfazit zu meiner IHHT - ich habe jetzt 10 Sitzungen hinter mir.
Ich bleibe meinem Motto treu - einfach mal ganz anders reagieren als erwartet
Ich hatte ja die eigentlich geplante Borreliose-IHHT (1. min. Hypoxie, 9 min. Hyperoxie im Wechsel, das ganze 6x) überhaupt nicht vertragen (massive Verschlechterungen) und habe dann ab der 3.-10. Sitzung das softere "CFS-Programm" bekommen (2. min. Hypoxie, 58 min. Hyperoxie).
Unterm Strich geht es mir nach diesen 5 Wochen IHHT eher leicht schlechter als vorher, mein Energielevel ist gesunken, ich habe öfter ein leichtes Gefühl von Luftnot, die CFS-Symptomatik ist stärker geworden und ich empfinde die Anwendungen 2x wöchentlich auch als ziemlich anstrengend.
Allerdings nehme ich auch seit Januar keine AB mehr, so dass leider noch eine weitere Variable verändert ist.
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich die einzige in der Praxis bin, die so massiv reagiert. Ich habe bis jetzt eigentlich von der IHHT entweder Gutes (Symptomverbesserung) oder Neutrales (hat weder geholfen, noch geschadet) gehört und inzwischen haben sehr viele Mitochondrien-spezialisierte Ärzte so eine Maschine in ihrer Praxis stehen, solche heftigen Reaktionen wie meine habe ich beim Suchen überhaupt nicht gefunden. Man findet auch immer wieder, dass viele Sitzungen nötig sind, um Verbesserungen zu erfahren. Deswegen möchte ich jetzt meine Erfahrungen nicht auf die Methode generalisieren.
Die IHHT wird ja auch bei schweren CFS-Fällen eingesetzt, ist also für schwer kranke Patienten durchaus geeignet.
Und hier in diesem Thread sind die Erfahrungen ja auch viel positiver als meine.
Nun bin ich natürlich etwas enttäuscht, dass ich anders reagiere als die Allermeisten.
Mein vorläufiges Fazit für Andere ist, dass ich nach wie vor eine Behandlung mit AB als die Methode der Wahl sehe, die IHHT aber im Nachgang oder bei ganz leichter Symptomatik sicher einen Versuch wert sein kann. Mich hat ja schon die erste Sitzung umgehauen, solche massiven Reaktionen wie meine (die ich noch von niemandem gehört habe) dürfte man also sehr schnell bemerken. Die anderen hier im Thread haben die bisherigen Sitzungen ja gut vertragen.
Für mich persönlich stellt sich natürlich die Frage: Weiter durchhalten und auf Besserung hoffen (wenn sich die Mitochondrien dann irgendwann mal neu gebildet haben, momentan scheint ja mehr Absterben als Neubildung von Mitochondrien zu passieren) oder abbrechen.
Folgende Fragen stelle ich mir (aufgrund von tollen Hinweisen aus dem Forum, danke dafür):
- liegt bei mir möglicherweise eine viel höhere Erregerlast vor als bei den Patienten, die es gut vertragen? Dann wäre eine erregerspezifische Therapie ja sinnvoller (die eigentlich längerfristig geplante Bartonellentherapie musste ich im Januar ja leider abbrechen, weil sich mein Zustand durch Rifampicin deutlich verschlechtert hatte; inwieweit Borrelien noch eine Rolle bei mir spielen, lässt sich ja leider nicht nachweisen; Candida im Darm wurde kürzlich nachgewiesen, im Blut nur IgGs)
- reagiere ich eventuell aufgrund einer Co-Infektion, die Sauerstoff liebt, z.B. der Bartonellen, anders als erwartet auf den zugeführten Sauerstoff - siehe die Anregungen von Blautopf hier: https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...light=IHHT (dazu findet man ja leider nichts eindeutiges im Netz, Buhner meint z.B., dass es nicht stimmt, dass Bartonellen Sauerstoff lieben)
- und der vielleicht wichtigste Punkt: ich bekam den Hinweis, dass eventuell durch die Erzeugung von oxidativem Stress während der IHHT die Mitochondrien sogar geschädigt werden könnten und nicht alle Mitochondrien-spezialisierten Ärzte Fan der IHHT sind - für einen sehr (Erreger)geschwächten Organismus könnte die IHHT dann möglicherweise zu anstrengend sein und sich dann nachteilig auf die schon eingeschränkte Mitochondrienfunktion auswirken - vielleicht ist das ja sogar der wesentliche Gesichtspunkt?
Ich freue mich über eure Anregungen und würde mich auch sehr freuen von den anderen IHHT-Patienten zu hören, wie ihre Erfahrungen bislang sind.
Denn wir sind ja alle sehr verschieden und was für den einen falsch ist, kann für den anderen ja genau richtig sein.