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30.04.2019, 05:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.04.2019, 05:43 von
Marilou.)
Ich möchte gerne folgende Frage in den Raum werfen, da ich dazu nichts Stichhaltiges im Netz fand:
Ist eine starke klassische Herxheimer-Reaktion am Beginn der Ceftriaxon-Therapie (bei einer aus Versicherungssicht unklaren Diagnose) beweisend für eine Borreliose?
Gibt es dazu Literatur?
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30.04.2019, 20:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.04.2019, 20:05 von
biblio.)
Hallo, Marilou,
das scheint ein ganz schwieriges Thema zu sein. Ich suche auch schon lange, obwohl ich total seropositiv bin oder war. Bei Wikipedia steht oder stand sogar, dass diese Reaktion ein Beweis für die Richtigkeit der Diagnose und Therapie ist. Fachliteratur habe ich nicht gefunden. Ist ja auch nicht gerade üblich, erst Therapie und dann Diagnose?
Bei mir war die Reaktion nach drei Jahren Pause SEHR stark, dabei hatte ich vorher als austherapiert gegolten, so dass keine Reaktion mehr erwartet werden konnte. Glaub aber nicht, das ich darüber mit jemanden
sprechen konnte.
Gute Nacht und l.G. biblio
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@ Marilou:
Viel Glück für dich - deinen wenigen Worten ist zu entnehmen, dass auch du an einer Borrelien-Nebenfolge leiden könntest. Angeblich gesund, da von Weißkitteln am Problem vorbei untersucht, trotzdem krank - und niemand will zuständig sein...
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Hallo Marilou,
ob eine starke Herxheimer-Reaktion beweisend ist für eine Borreliose, kann ich nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, was mein Arzt (ein wirklich erfahrener Borreliose-Arzt) bei mir dazu sagte.
Nachdem ich 2016 auf 24 Jahre bestehende Borreliose-Leidenszeit zurück blicken konnte, besuchte ich diesen Arzt. Hab dann 7 Wochen lang Antibiotika genommen und siehe da: Die Schmerzen im linken Knie waren weg, der Nebel im Gehirn war weg und die Schleimbeutelentzündung in beiden Hüften war ebenfalls vorbei.
Da ich aber noch andere Beschwerden hatte, hab ich es 2017 noch mal mit Antibiotika versucht. Nach ein paar Wochen hatte ich eine sehr starke Herxheimer-Reaktion, mir gings richtig schlecht. Dieser Arzt sagte: "Je schlechter es Ihnen geht, umso mehr Borrelien werden vernichtet." Er sagte, es wäre ein Zeichen, dass noch ganz viele Borrelien da wären. Die Herxheimer-Reaktion hielt 4 Wochen an. Ich nahm die Antibiotika 4 Monate lang. Direkte Schmerzen hatten sich nicht mehr verbessert, nur mein Allgemein-Befinden. Danach hatte ich den Eindruck, meine Borreliose könnte/müsste jetzt vorbei sein.
Einige Zeit später zeigten sich dann andere Gelenkbeschwerden (davon hab ich in einem anderen Thread geschrieben), die aber evtl. nichts mehr direkt mit der Borreliose zu tun haben, vielleicht aber eine Folge davon sind. Wer weiß das schon.
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01.05.2019, 14:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2019, 07:49 von
Marilou.)
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Meine Borreliose ist von verschiedenen echten Borre-Spezis lupenrein diagnostiziert, mit LTTs und IFTs mehrfach belegt und von den Symptomen und der Chronologie nach Zeckenbiss gar nicht zu sprechen. Aber da ich nur schwach positive Antikörper im ELISA habe, was bei einer verpatzten Doxy-Gabe im Frühstadium im Grunde die Regel ist, wird darüber gerne von "normalen Ärzten" gestritten - trotz hochpositivem Westernblot. Das ist so ein entsetzlicher Irrsinn.
Ich meinte daher, irgendwo gelesen zu haben, dass der Herxheimer gerade bei Ceftriaxon-Infusionen die Borreliose bestätigt und ein ausbleibender Herxheimer sie womöglich gar infrage stellt. Ich dachte, ich könnte das als Argument mit ins Spiel bringen, da ich aktuell unter Ceftriaxon extrem herxe...
@Mari: Was meinst du genau mit Borrelien-Nebenfolge? Co-Infekte? Viren? Antibiotika-Nebenwirkungen oder Spätfolgen?
Danke euch jedenfalls <3
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@ Marilou:
mit Nebenfolge meine ich, dass du ggf. für gesünder erklärt wirst von etlichen Ärzten, als du real noch bist. Denn nicht nur Bakterien, Viren, Pilze, Antibiotika und die Borrelien selber hinterlassen Schäden - sondern auch Ärzte, die "bagatellisieren", weil sie aus Unwissenheit oder gezielt an der "Leidlinie" kleben... Tja, und dann bekommst du eben ein Versicherungsproblem...
Frage an dich zurück:
Wo steht das, dass eine "versemmelte" Doxi-Antibiose die Titer im weiteren Verlauf niedrig halten kann? Bitte Quelle nennen!!! Denn:
Ich hatte eine mit 100 mg völlig unterdosierte Erst-Antibiose im siebten Infektionsmonat, danach immer nur noch niedrige Titer auf oder knapp über dem Grenzwert. Diese Info ist also wichtig für mich, wenn du noch weißt, woher du sie hattest!!!
Beste Grüße.
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Hallo Marilou,
dass der Elisa-Test oft nicht aussage-fähig ist, stellen ja viele fest.
Bei mir hat 1996 nach einem Elisa-Test der Arzt gesagt "Ihre Borreliose ist vorbei" und dann geschah natürlich nichts. Mir war klar, sie ist nicht vorbei und danach wurds noch viel schlimmer.
Die Herxheimer-Reaktion hatte ich bei der 3. Antibiotika-Behandlung zum ersten mal, vorher nie.