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Antibiotika Intervall-Therapie
#1

Die Diskussion hat sich aus Bornies Thread rund um seltsame Nebenwirkungen von Mino entwickelt...

Ich mache eine Intervall-Therapie, sodass ich AB nur bei Schüben nehme und dann wieder eine AB-freie Zeit habe, die idealerweise mit der Zeit immer länger werden sollte.

Es gab schon einige Threads zu gepulsten bzw. Watschen-Therapien, z.B.:
Intervall-Therapie mit Azi
Watschentherapie

(28.10.2019, 17:43)Amandin schrieb:  Wenn du ABs nimmst, dann für wie lange? Und nimmst du Mino in Kombination mit anderen Medikamenten? Z.B. plus Quensyl? ??
Leitest du zwischendurch auch Toxine aus?

ABs immer für 2 Wochen - Mino und Azi, in Kombination mit Artemisia bzw. Quensyl (traue ich mich erst, nachdem mein Augenarzt dafür grünes Licht gegeben hat). Ausleitung mit Zeolith oder Chlorella. In den AB-freien Phasen nehme ich jetzt TCM-Präparate, die bei mir derzeit sogar stärkere Herxe auslösen als die Antibiotika...

(28.10.2019, 20:07)nt_grizzly schrieb:  Wie legt Ihr eure Intervalle? Um die Schübe rum?

Ich soll anfangen, wenn sich ein Schub anbahnt. Um die Schübe rum wäre aber glaube ich sogar effektiver (sodass man die ABs schon einige Tage nimmt, wenn es richtig losgeht, und sich schon ein Wirkstoffspiegel aufgebaut hat), aber das ist so extrem schwierig abzuschätzen… Ich habe ohnehin den Verdacht, dass ich immer ein bisschen zu spät anfange. Wie macht ihr das, nt_grizzly & Amandin...? Wie sind die Erfahrungen?
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#2

(29.10.2019, 10:10)Spino schrieb:  Wie sind die Erfahrungen?

Also ich spreche von mehreren erlittenen Zeckenstichen im 2013 und bereits nach zwei Wochen entwickeltes Beschwerdebild. In der Schweiz, insbesondere im Raum Basel, wird Borreliose seit einigen Jahren totgeschwiegen und Ärzte folgen leider den Behauptungen der deutschen Neurologischen Gesellschaft, d.h. bei negativem Liquor wird Borreliose ausgeschlossen, was in Wirklichkeit ein fataler Fehler ist. Aus diesem Grunde wurde Borreliose trotz eindeutigen Borreliosebeschwerden erst Ende 2017 korrekt diagnostiziert (So wie es übrigens das Schweizer Bundesgericht seit Jahren auch in jedem Urteil festhält: Diagnose erfolgt aufgrund von Beschwerdebild, Kenntnis von Zeckenstichen, Ausschlluss von anderen Krankheiten, und Tests können lediglich ein zusätzlicher Hinweis sein, aber sind nicht entscheidend, weil es falsch negativ gibt.) und mittels LTT-Borelientest im bekannten Labor in Berlin als weiterer Hinweis bestätigt.
Weil erst so spät korrekt diagnostiziert, haben sich die Borrelien-Erreger zwischenzeitlich im ganzen Körper verteilt. Wir sprechen also von einer Borreliose im späteren Stadium. Diese behandle ich seither mit AB-Intervallen. Das erste Intervall (Mino plus Quensil) während vier Wochen brachte eine sehr gute Verbesserung der schlimmsten Beschwerden, sprich Stirnkopfschmerzen und suizidale Gedanken und kognitive Störungen gingen weg auch die Gelenkschmerzen nahmen ab. Was aber in groben Zügen gesagt wieder aufkam war Müdigkeit und ab und zu leichte Kopfschmerzen u. manchmal Gelenkschmerzen.
Länger als vier Wochen konnte ich ABs bis heute nicht einnehmen, weil es mir dann als wie schlechter ging. Ich legte also immer ein paar Wochen Pause ein. Behandelte noch in zwei Intervallen ausschliesslich mit Cefuroxim (Nutzen ist im späteren Borreliosestadium umstritten.) und schliesslich Doxycyclin (Nutzen im späteren Stadium umtritten.)
Ich hatte dann noch zwei 4wöchige Intervalle Minocyclin plus Tinidazol (Tini aber immer nur während 10 Tagen) und dann nach 8 Wochen AB-Pause während 3 Wochen Azithromycin plus Tinidazol. Mittlerweile 11. Woche ohne AB. Es geht mir heute wesentlich besser als noch im 2017. Diese Antibiosen haben auf jeden Fall geholfen und waren sehr wichtig.
Von einer Heilung kann man aber nicht sprechen! Auch wenn der Borrelien-LTT mittlerweile negativ ist. Denn ab und zu habe ich immer mal wieder für ein paar Tage Krankheitsschübe, wobei dann die Müdigkeit an erster Stelle steht. Und was wohl niemand bis heute sagen kann, was wirklich die beste Methode ist bezüglich länge einer Antibiose. Was ich nie machte, weil nicht sicher ob und wie sinnvoll das Ausleiten von Toxinen. Denke aber mittlerweile, dass das sinnvoll ist.
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#3

Das ist interessant, danke Amandin! Doxycyclin hat bei mir gegen die Borreliose (bin auch Spätstadium) auch nichts gebracht... Da ist Mino/Azi jetzt schon besser. Meine Symptome betreffen vor allem das Nervensystem, während die Gelenke fast gar nicht betroffen sind.
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#4

Bei mir sind die Gelenke auch weniger betroffen und mehr die Nerven, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, kognitive Probleme.
Ich nehme Amoxi in gepulster Form ein. D.h. 30 Tage Amoxi mit 5-7 Tage Tinieinnahme zusätzlich (so ab 7. Tag).
Mich hat es damit sehr viel weiter gebracht, allerdings bin ich die Symptome auch nicht los.
Die Pausen waren jeweils mind. 4 Wochen - momentan bin ich bereits 5 Wochen ohne AB und hoffe, noch ein bisschen ohne AB auszukommen.
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Thanks given by: Spino , biblio
#5

@ Spino u. Zuversichtliche
Was meint ihr mit Nervenschmerzen? Könnt ihr das beschreiben?
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#6

Ich habe zu Beginn, nach der Diagnose, in 26 Monaten 20 Monate Ab genommen, am Stück hat es nicht geklappt wegen Magenbeschwerden. Mit vorhrigen kurzen Ab Versuchen und längeren Pausen hat es auch nicht geklappt, nur Schmerzen und weitere Nerven an den Beinen haben aufgehört zu leiten.
Seit 2017 habe ich das beendet, da ich einem ganz guten Zustand war und habe jetzt gedacht ich nehme nur noch Ab wenn es wieder deutlich schmerzhafter wird. Ich bekomme dann so eine Art Quetschen an den Beinen (Nervenschmerzen). Denn die Ab verträgt man ja nicht ewig und meinem Magen setzen sie gewaltig zu, schaffe ich kaum zu nehmen.

Also nur alle vier bis sechs Monate Ab, so lange hat es bisher immer einigermaßen gehalten, das habe ich mit Mino und Tini gemacht, für zwei drei Wochen, (Azi würde ich gerne nehmen, denn es hilft bei mir bestens gegen den Kopfnebel aber das traue ich mich kaum , da es mir gewaltig auf den Magen schlägt). Ein mal hatte ich eine Heliobacter Pilory (Magenkeim) Therpie mit Metro, Amoxy und Clari, das hat auch gut gegen meine Borrebeschwerden geholfen.
Nach dem letzten Intervall mit Mino und Tini scheint der Efolg aber nicht mehr so nachhaltig wie zuvor.

Und ich habe in der Zeiten mit den langen Pausen weitere Schäden bekommen, jetzt habe ich noch eine Schleimbeutelentzündung und eine Bakerzyste am Knie. (Hat sich zwischen dem vorletzen und letzten Ab Intervall entwickelt, in einer Zeit in der es mir eigentlich sonst sehr gut ging.) Das kann von systemischen Entzündungen kommen, sagt auch der Orthopäde, also ich bin ganz schön gefrustet. Ich dachte alles so in Schach zu halten und wurde eines besseren belehrt.
Ausgeleitet oder sowas habe ich nicht und vieles Alternativmedizinische verrage ich leider schlechter als Ab.

Hoffentlich habt Ihr mehr Erfolg, ihr hantiert ja mit kürzeren Ab freien Zeiten, und seit auch vielleicht nicht ganz so lange und heftig erkrankt, ich bin gespannt wie das bei Euch wird und wünsche Euch viel Glück

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
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#7

(29.10.2019, 20:09)borrärger schrieb:  Ich habe zu Beginn, nach der Diagnose, in 26 Monaten 20 Monate Ab genommen, am Stück hat es nicht geklappt wegen Magenbeschwerden.

Wurde Borreliose erst in einem späteren Stadium diagnostiziert? Und welche ABs hast du während den 20 Monaten genommen?
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#8

(29.10.2019, 18:13)Amandin schrieb:  @ Spino u. Zuversichtliche
Was meint ihr mit Nervenschmerzen? Könnt ihr das beschreiben?

Manchmal Brennschmerzen, aber sonst sind es bei mir eher Missempfindungen an verschiedenen Körperstellen - Druckgefühl, Taubheit, Kribbeln, Sticheln, Fließgefühle, "wattiges" Gefühl in einem Fuß beim Gehen, und manchmal geht mir das Gefühl für die Größe und Position von z.B. meinen Händen verloren (das ist ganz seltsam und gruselig, tritt aber zum Glück nur selten und für kurze Zeit auf).
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Thanks given by: borrärger
#9

(30.10.2019, 03:11)Amandin schrieb:  Wurde Borreliose erst in einem späteren Stadium diagnostiziert? Und welche ABs hast du während den 20 Monaten genommen?
Ja wurde erst in einem sehr späten Stadium diagnosiziert, als ich mit Nervewasserentzündung ins KKH kam, viels deuetet darauf hin dass ich es schon ewig hatte.
Welche Ab ohje. CEF 4g zwei Wochen und 2g noch ein paar mal zwei Wochen, Azi i.v. 3 Tage/500 öfter länger, teilweise auch mit Mino und Tini oral dazu., Metro i.v. Doxy i.v. Und zu letzt lange Mino und Tini. Konnte es leider wegen Schwierigkeiten mit dem Magen nicht am Stück nehmen. Wenn Du es ganz genau wissen willst dann schreib mir Deine Mail per PN, dann schicke ich Dir meinen Medikamentenwerdegang. Aber es war anscheinend für mich nicht effektiv genug, vielleicht wegen der Pausen oder weil es einfach zu tief im System bei mir sitzt. Eine längere Therapie strebe ich eigentlich nur noch an wenn noch weitere Forschungsergebnisse zu Dapson usw. kommen, wenn ich mich so noch eine Weile über Wasser halten kann.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
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#10

(29.10.2019, 10:10)Spino schrieb:  ABs immer für 2 Wochen - Mino und Azi, in Kombination mit Artemisia bzw. Quensyl (traue ich mich erst, nachdem mein Augenarzt dafür grünes Licht gegeben hat). Ausleitung mit Zeolith oder Chlorella. In den AB-freien Phasen nehme ich jetzt TCM-Präparate, die bei mir derzeit sogar stärkere Herxe auslösen als die Antibiotika...
Hallo spino,
Ich finde deine Therapie gut. Ich diskutiere immer mit meinem Spezi über gepulste Therapie. Aber er unterstützt es nicht. Aber mir würden Pausen für den Körper glaub ich gut tun.
Ich soll nun auch quensyl statt artemisin einnehmen(zum azi und mino) und hab mal wieder riesen schiss vor Reaktionen.
Beim augenarzt war ich schon. Rezept liegt zuhause.
Wie gehst du es an. Täglich oder jeden 2ten tag quensyl.
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Thanks given by: Spino , borrärger


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