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Borrelien brauchen kein Eisen
#1

Eine neue, wie ich finde sehr spannende Studie, aus den USA.

Demnach funktionieren Borrelien grundsätzlich anders, als die meisten anderen Erreger.
Vielleicht ein weiteres Puzzlesteinchen, warum das menschliche Immunsystem so arge Schwierigkeiten hat, mir dieser Infektion fertig zu werden.

Aber lest selber...
Die Übersetzung ist natürlich ohne Gewähr. Blush

http://www.whoi.edu/oceanus/feature/an-o...e-bacteria


Eine Kuriosität über Borrelien

Anders als jede andere lebende Art, benötigen sie kein Eisen.

Wissenschaftler haben bestätigt, dass der Erreger der Borreliose ohne Eisen, einem Metall, das jede andere Lebensform benötigt, existieren kann. In dem sie Eisen durch Mangan ersetzen, um die notwendigen Enzyme herzustellen, können die Bakterien sich der Immunabwehr entziehen.

Um die Krankheit zum Ausbruch zu bringen, benötigt Borrelia burgdorferi ungewöhnlich hohe Level von Mangan berichteten Wissenschafter der Johns Hopkins University (JHU), Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) und der Universität von Texas. Ihre Studie, die im März 2013 im The Journal of Biological Chemistry veröffentlicht wurde, könnte einige Geheimnisse darüber aufklären, warum Borreliose sich langsam entwickelt und schwer zu diagnostizieren und zu behandeln ist. Die Erkenntnisse könnten auch die Tür für die Suche nach neuen Therapien öffnen, um das Bakterium gezielt auf Mangan ausgerichtet zu beseitigen.

„Wenn wir mit Krankheitserregern von Tuberkulose bis Pilzinfektion infiziert werden hat der Körper natürliche Immunantworten darauf“ sagte Valeria Culotta, eine Molekularbiologin an der JHU Bloomberg School of Public Health. Die Leber produziert Hepzidin, ein Hormon, das Eisen davon abhält vom Darm aufgenommen zu werden und das es auch davon abhält in den Blutkreislauf zu gelangen. „Wir werden blutarm, was einer der Gründe dafür ist, das wir uns furchtbar fühlen, was aber auch effektiv die Krankheitserreger an Eisen aushungern lässt, welches sie zum Wachsen und Überleben benötigen“ sagte sie.

Borrelia, welches kein Eisen benötigt, hat sich so entwickelt, diesen Abwehrmechanismus zu umgehen. 2000 zeigten bahnbrechende Forschungen von James Posey und Frank Gherardini an der Universität von Georgia an Borrelien-Genomen, dass das Bakterium keine Gene besitzt die codieren, um eisenhaltige Proteine herzustellen, und dass es typischerweise kein nachweisbares Eisen anhäuft.

Culottas Labor an der JHU untersucht, was sie als „Metallhandel“ in Organismen bezeichnet – den biochemischen Mechanismus, den Zellen und Krankheitserreger wie Borrelien benutzen, um sich Metallionen anzueignen und für ihre biologischen Zwecke zu manipulieren.

Um dies herauszufinden, arbeitete Culotta mit dem WHOI-Chemiker Mak Saito zusammen. Er war fasziniert von dem hohen Vorkommen von Borrliose an der Cape Cod, wo sich die WHOI befindet, und da er neue Techniken für das Auffinden von Metallproteinen im Meeresleben entwickelt hatte. Metallproteine enthalten Eisen, Zink, Kobalt oder andere Metalle die als Stütze für Enzyme dienen. Sie helfen die ausgeprägten dreidimensionalen Formen und die chemischen Reaktionen, die sie katalysieren, zu bestimmen.

Es ist schwierig Metalle mit Proteinen zu identifizieren, da die typischen Analysen die Proteine auseinanderbrechen, oft indem sie das Metall vom Protein trennen. Saito und sein WHOI-Forschungspartner Matt McIlvin benutzten ein flüssiges Chromatographiemassenspektrometer, um einzelne individuelle Borrelienproteine gemäß ihren chemischen Eigenschaften und winzigen Massenunterschiede zu unterscheiden und zu messen. Dann benutzten sie ein induktiv befestigtes Plasmamassenspektrometer, um Metalle ausfindig zu machen und sie auf bis zu Trillionenteilchen zu messen. Die kombinierten Analysen maßen nicht nur die Menge an Metallen und Proteinen, sie zeigten dass die Metalle Bestandteile der Proteine sind.

„Die Geräte, die er besitzt sind fantastisch“, sagte Culotta. „Nicht allzu viele Leute haben dieses Set an Geräten, um Metallproteine nachzuweisen“.

Die Experimente brachten hervor, dass Borrelien anstatt Eisen Mangan, den direkten Nachbar dieses Elements im Periodensystem, in den wichtigen Borrelienenzymen benutzen. Eines dieser ist Superoxiddismutase. Es schützt die Erreger vor anderen Zellschutzmechanismen: Das Bombardieren von Krankheitserregern mit Hyperoxidradikalen – hoch-reaktiven Molekülen, welche Schäden in den Krankheitserregern hervorrufen. Superoxiddismutase wirkt wie ein Antioxidanz, das die Hyperoxide neutralisiert, sodass die Krankheitserreger weiter wachsen können.

Die Entdeckungen eröffnen neue Therapiemöglichkeiten sagte Culotta. „Die besten Ziele sind die Enzyme die die Krankheitserreger aber nicht die Menschen besitzen, sodass sie die Krankheitserreger abtöten würden ohne den Menschen zu schaden.“ Die ausgeprägten Mangan-enthaltenden Enzyme der Borrelien, wie Superoxiddismutase könnten solche Eigenschaften aufweisen.

Diese Studie wurde vom National Institute of Health, der National Science Foundation und der Gordon and Betty Moore Foundation finanziert.



Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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#2

Das ist eine wahnsinnig interessante Sache.

Wenn Borrelien Mangan brauchen, dann nehmen sie uns das für sehr wichtige Körperfunktionen weg.

http://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesund...renelement

Bei Pferden hat man das wohl schon länger ins Auge gefasst.

Die mächtige Bedeutung von Mangan für den Gelenkstoffwechsel zeigt sich in seiner Funktion als Cofaktor bei der körpereigenen Bildung von Glykosaminoglykanen. (Griminger u.Scrutton, 1970). Zusammen mit Schwefel wird die körpereigene Bildung von Chondroitinsulfat und damit ein Großteil der Knorpelbildung und -regeneration ermöglicht. Ein mangelhafte Zufuhr an Mangan führt unweigerlich zum Knorpelabbau und Sehnen- und Bindegewebsproblemen
...Als Bestandteil der Enzyme Phosphatase und der Arginase ist Mangan unerlässlich zur Stickstoff-Entgiftung durch die Bildung von Harnstoff. Je höher der Manganwert im Blut ist, desto aktiver ist die Arginase-Aktivität. Über die Aktivität dieses Leberenzyms besteht offensichtlich ein Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen
Empirisch findet man bei Pferden mit einem gestörten Manganhaushalt „Fühligkeit“ ...sogar Ataxien .

Mangan hat über die Entsäuerung der Muskulatur eine wichtige Funktion im Säure-Basen-Haushalt. ... Eine nicht bedarfsgerechte Manganversorgung bremst zudem die Neubildung und Regeneration des kollagenen Bindegewebes über eine mangelnde Aktivität des Enzyms Prolidase, das Prolin für die Kollagenbildung zur Verfügung stellt

Pferde mit entzündlichen Gelenkerkrankungen zeigen oft sowohl einen Kupfer-, also auch einen Manganmangel, der die Knorpelbildung behindert. Äußerlich zeigt sich dieser gekoppelte Mangel in Form von Pigmentierungsstörungen...


Das geht noch weiter so, ich möchte nur nicht alles hier reinkopieren. Wenn ich das lese, da finde ich sehr viel an Borreliosebeschwerden wieder...... . Brauchen uns die Borrelien das Mangan uns einfach weg, um sich selbst zu schützen? Wie perfide.

LG Urmel

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#3

das ist ein wertvoller Hinweis. Für mich ergibt sich daraus gleich eine Frage nämlich die, wie dem Körper Mangan zugeführt werden kann und ob die Ernährung einen Beitrag leisten kann. So bin auf diesen Beitrag gestossen.

http://www.novamex.de/Lexikon/Spurenelem...angan.html

Grüße vom Jaquelinschen

Hüte Dich,
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#4

Weiß jemand, ob Manganspiegelbestimmung geht, Sinn macht und Kassenleistung ist?

Da paßt ja recht viel zusammen, besonders bei Knorpel und Bindegewebe Huh

LG Oolong

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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#5

Ich habe heute zufällig auf die Laborwerte meiner Schwimu geschaut, man kann die Manganblutwerte bestimmen und sie waren eindeutig zu niedrig. Was es gekostet hat, weiß ich leider nicht, weil das ein Gesamtpaket war. Beschwerden: Gelenk/Sehnenbeschwerden - Borrelien LTT zu hoch, ansonsten fitter als ich (Allerdings ist nicht klar, ob es eine frische Infektion vom Sommer ist oder schon was altes).

Von daher steht noch nicht fest, ob und welche Therapie. Wenn ich das nächste Mal zum Blutnehmen gehe, will ich das mal mitbestimmen lassen. Auf alle Fälle wird sie das jetzt substituieren.

Liebe Grüße Urmel

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#6

mal eine dumme frage:) wenn die Viecher von Mangan leben macht es dann sinn es zuzuführen ?dann gehts denen ja noch besser und vermehren sich noch mehr.oder hab ich da was falsch verstanden?
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#7

Hallo Ron,

ich finde die Frage überhaupt nicht dumm. Blush
Mir ist auch nach mehrfacher Lektüre des Artikels nicht klar, ob man sich etwas Gutes tut, wenn man Mangan zu sich nehmen würde.
Tatsächlich wird darüber auch kein Wort verloren.

Klar, kenn ich den prinzipiellen Ansatz der da sagt: Wenn ein Mangel vorliegt, sollte ruhig substituiert werden.
Nur ich befürchte genau den von dir genannten Effekt: Was ist wenn man damit die "hauseigenen" Borrelien regelrecht füttert? Confused


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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#8

Hallo,

wie Ihr wißt, bin ich jetzt in der Reha. Bei mir am Tisch sitzt eine Dame, der man wegen eines Leberkrebses einen Teil der Leber sowie die Galle entfernt hat.
Nun hat sie gleichzeitig auch eine diagnostizierte Borreliose, aber die Ansage: Wir können Ihnen jetzt keine AB geben und also Ihre Borreliose nicht behandeln.
Das ist das eine Thema, da gibt es ja schon einiges, wie zB in dem Artikel von Klinghardt dokumentiert.
Als ich mich aber mal schlau gelesen habe, ist mir klar geworden, dass das eine heimtückische Kombination ist, manganfressende Borrelien einerseits und eine frisch operierte Leber andererseits, mit allen Folgen für die Entgiftung, den Fettstoffwechsel usw.
Mangan ist offenbar u.a. erforderlich für die Bildung bestimmter Enzyme, die die Leber unbedingt benötigt. Das ist deswegen eine böse Falle, weil ich vermute, dass ein Borrelienarzt dieses Wissen nicht unmittelbar präsent hat, und der Onkologe oder wer immer so eine Patientin behandelt, nicht weiß, dass die Borrelien Mangan fressen.
Ich habe ihr empfohlen, das beim nächsten Arztgespräch anzubringen und darauf zu dringen, dass mal der Manganspiegel untersucht wird, weil ich glaube, dass es in so einer Situation schon sinnvoll und sogar notwendig ist, Mangan zu substituieren.

Wir anderen müssen uns vermutlich nicht so viel Gedanken machen, wie man in dem novamex - Artikel sieht, sollte man bei einer ausgewogenen Ernährung genug Mangan zu sich nehmen.
Wenn nicht, würde ich in dem Fall auch substituieren. Ich finde es viel sinnvoller, die Borrelien dadurch auszuhungern und zu quälen, dass man auf Zucker verzichtet und sich im übrigen möglichst basisch ernährt, als dass man es ausgerechnet der Leber unnötig schwer macht. Manganmangel kann zu Leberentgiftungsstörungen führen, und ich habe inzwischen in genug Artikeln von Spezis gelesen, dass die Entgiftung ein wichtiger Pfeiler der Borreliosebehandlung ist.

Liebe Grüße
Amaz0ne


Wer die Flinte ins Korn wirft, sollte aufpassen, dass er dabei nicht ein blindes Huhn erschlägt.....
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#9

substituieren was die Bakterien züchtet ist nicht so klug, denke ich

substituieren was ihnen nicht gut tut, macht Sinn, das habe ich mal gefunden http://www.life-science.eu/aus-der-life-...chanismen/

Hat je man schon atemtest gemacht WG no?
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Thanks given by: carlinsche
#10

Tja, Mangan suplementieren oder nicht? Wenn man wüsste, dass tatsächlich noch aktive Borrelien vorhanden sind, vielleicht eher nicht. Andererseits wäre es nicht schlecht, wenn durch Manganmangel entstandene Schäden im Bindegewebe behoben würden. Die Beschwerden in Muskeln, Sehnen und Bändern behindern mich sehr. Es führt zu Bewegungsarmut und dies wiederum zu weiteren körperlichen und psychischen Beschwerden - vom Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung mal ganz abgesehen.

An dieser Stelle möchte ich kurz daran erinneren, dass es in der Vergangenheit Aussagen gab, dass Borrelien Eisen und Zink fürs Wachstum brauchen würden und deshalb auf eine entsprechende Substitution verzichtet wurde. Jetzt wurde festgestellt, dass Borrelien eben kein Eisen brauchen. In ein paar Jahren heisst es dann vielleicht, dass Borrelien kein Mangan sondern Schwefel oder weiss der Teufel was brauchen, um sich zu vermehren oder zu überleben. Wer weiss das schon.

Ich werde auf jeden Fall Mangan suplementieren, wenn ich mit der Therapie mit MSM keinen Erfolg habe. Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen. Wenn es so weitergeht bin ich wegen meiner Weichteil-/Bindegewebs-Beschwerden in 10 Jahren ein Pflegefall.

Dass wir bei einem Mangel genügend Mangan über die Ernährung zuführen können, glaube ich nicht.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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