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Geseztliche Krankenkasse--freie Arztwahl
#1

Hallo,
ich bitte um Hilfe und zwar:

ich bin 55 Jahre alt und arbeite in Vollzeit wobei es mir im Moment sehr schwer fällt.
Nun mein Anliegen:
seid Januar 2009 (ein Geschenk aus Weihnachtsbaum Icon_xmas1_smile) Borreliose gesichert da Erythem Migrans--10 Tage 2x Doxy 100 und alles vergessen.
Dann 4 Monate später heftige neurologische Ausfälle, MRT Kopf positiv mit Verdacht MS. In diesem Jahr 3 mal MRT mit dem Ergebnis das es mir nach den Infusionen immer schlechter ging. Auch eine LB habe ich machen lassen--natürlich negativ Biggrin wußte ja überhaupt nichts wegen Borre. Wurde aber nach Zeckenkontakt gefragt: Antwort 10 Tage Doxy alles ok.
So viele Arztbesuche mit vermutlich teuren Untersuchungen, aber nur 10 Tage krankgeschrieben. Ich habe aber noch andere Beschwerden, die sind aber nicht typisch für MS Blush
Dann bin ich in der Zeitung auf eine ebenfalls erkrankte Frau aufmerksam geworden, wegen Gründung SH Gruppe und denke Mensch das ist doch meine Geschichte.

Somit hatte ich großes Glück und habe mit Hilfe unserer Gruppe Ärzte gefunden die mir geholfen haben.
Ich Absprache mit den beiden Spezies eine Infusionskur gemacht--mein HA hat bei der Ärztin in Bremen als Assistenzsarzt gearbeitet und ich hoffte das er da was gelernt hat, aber nein--Infusionen sind durch--nichts weiter erforderlich.
Neuen HA gesucht der hat AB aufgeschrieben hat aber Angst das es doch MS ist. So nun soll ich nochmals alles durchlaufen--MRT und LB.
Habe erstmal um Bedenkzeit gebeten---kann nicht mehr so schnell entscheiden--nur beim Schuhekaufen klappt das noch!!ZUM GLÜCK!!!
Ich möchte mit meiner Krankenkasse absprechen vorab zu einem Facharzt Borre gehen, aber es scheint ja nur noch privat zu gehen. Hier würde ich gerne die Borre absichern und dann vielleicht meinen Hausarzt die Angst vor der Entscheidung zu nehmen soviel AB`s zu nehmen.
Die Krankenkassen würden doch sehr viel besser so fahren. Das ist doch sicher günstiger als Krankenhaus und das alles, einschließlich Krankmeldung sowie evtl. Verlust der Arbeitsstelle. Ich hoffe ihr versteht mich!?
Ich brauche einen Brief für die Krankenkasse zur Übernahme der Kosten Untersuchung Facharzt Borre damit ich in Absprache mit HA weitersuchen kann, falls ich da Vielleicht doch Läuse und Flöhe habe; was ich aber nicht glaube.
Ich kann meinen Ha auch verstehen das er unsicher ist, aber ich bin nicht bereit aufgrund seiner Unsicherheit die A...Karte zu ziehen, ich meine die haben wir alle gezogen. Keiner von uns kann was dafür, das er von einer Zecke geknutscht wurde.
Wäre auch sehr zu wünschen wenn HA sich weiterbilden würden.
Ich möchte somit meiner Krankenkasse viel Geld sparen---ab und zu Mino oder Clary oder so ist sicher deutlich günstiger als das andere volle Programm.
Wo finde ich einen solchen Brief / oder wer kann mir einen erstellen der meine Krankenkasse einschließlich den dortigen Ärzten auf meine Seite bringt oder ist das aussichtslos??? Hoffentlich habt ihr mich verstanden was ich suche.

vielen Dank vorab
Gisela

Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
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#2

Hallo Gisela,

ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe...Ich hab heute eh "einen Knoten im Kopf".
Ich befürchte aber, dein Plan kann nicht funktionieren. Undecided

Ich pick mal ein paar deiner Überlegungen raus:

Zitat:Ich möchte mit meiner Krankenkasse absprechen vorab zu einem Facharzt Borre gehen

Es gibt leider keine Fachärzte für Borreliose. Es gibt Ärzte, oft Allgemeinmedizin oder Internisten, die nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft behandeln, die werden von den Betroffenen "Spezis" genannt.

Zitat:aber es scheint ja nur noch privat zu gehen

Das stimmt so nicht. Es ist unterschiedlich. Es gibt durchaus noch Spezis die weitesgehend "auf Kasse" behandeln.
Andere arbeiten tatsächlich nur noch gegen Privat-Rechnung, weil sie Ärger mit den Krankenkassen haben. Es gibt Regressforderungen, sie haben die "Nase voll" von den "Nervereien" mit der Krankenkasse etc.

Zitat:Hier würde ich gerne die Borre absichern


Wie soll das gehen, Gisela?
Es gibt keine sichere Nachweis-Methode um eine aktive Borreliose zu beweisen.
Selbst wenn du eine aktuell eine Wanderröte haben solltest, oder du zu den wenigen Borreliosekranken gehören würdest, die Antikörper im Liquor haben...es würde nichts bringen.
Nach der allgemein gültigen Lehrmeinung, ist alles was nach 2-4 Wochen Antibiose noch an Symptomen auftritt, keine Borreliose.
So einfach ist das für die Herrschaften.

Was soll also in dem Brief an die Krankenkasse stehen?

Das grundlegende Problem ist an dieser Stelle, der Streit um die Borreliose und das Leugnen der medizinischen Meinungsführer, dass es überhaupt eine chronische, persistierende Borreliose gibt.

Übrigens, hab ich das Glück bei einer Spezi zu sein, die die Therapie über meine Krankenkasse abrechnet.
Bist du dir sicher, dass es für dich keinen erreichbaren Arzt gibt, der Ahnung hat und die Behandlungskosten mit der Krankenkasse abrechnet?


Liebe Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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#3

Hallo Gisela,

einen Brief für die KK halte ich bei der jetzigen " offiziellen" Begrifflichkeit für Borreliose auch für nicht besonders wirksam.
Darin müßte ja das Gegenteil der momentanen Lehrmeinung über Borreliose stehen, um dein Ziel zu erreichen. Und ich glaube nicht, dass die KK die erste Adresse sind, allgemein akzeptierte Parameter zu ändern.
Sie könnten ja einen Borreliose Spezialisten nur dann befürworten, wenn du die Bedingungen erfüllst, die eine Diagnose Borreliose heute erfüllen muß.
Dazu gehört in deinem Fall ( Neuroborreliose) ein positiver Liquor. Den hast du aber nicht.
Ich glaube kaum, dass die KKen sich davon beeindrucken lassen, dass das Robert- Koch Institut die Lumbalpunktion selbst als nicht besonders zuverlässig einstuft. ( nur 5% Bestätigung von gesicherten Fällen. Wobei für mich immer die Frage bleibt, wie haben sie die NB eigentlich vorher gesichert?)

Was ich für möglich halte, wenn dein Arzt kein ausgesprochener Feigling ist:
versuch ihn dazu zu bringen, dich als "Praxisbesonderheit " zu deklarieren. Da gibt es sogar entsprechende Vordrucke, die nur ausgefüllt werden müßten. Dann würdest du aus dem Budget fallen und dein Arzt brauchte keine Regressforderung befürchten. Er kann dich behandeln, Laboruntersuchungen machen, alles außerhalb des regülären Budgets.
Allerdings müßte er, um das zu tun, bereit sein, die Verantwortung für sein Handeln, selbst zu übernehmen.
Ich bin immer nicht sicher, ob die Ärzte nicht leztendlich froh sind, durch ihr begrenztes Budget eine gute Entschuldigung zu haben, im Fall der Fälle einen Grund für ihr Nichthandeln geliefert zu bekommen.
Denn einen Borreliosepatienten zu behandeln, außerhalb der " Leitlinien", erfordert immer Mut und die Überzeugung, etwas Richtiges zu tun.
Und das, ohne labortechnische Beweisführung, die gibt es, wie Leonie schon schrieb, nämlich gar nicht.
Wie dein Arzt drauf ist und ob es sich bei ihm lohnt, das zu versuchen, kannst du bestimmt selbst am besten einschätzen.

Ansonsten krieg ich bei solchen Geschichten, wie du sie erzählst, nur noch Wut.
Ich kann, außer einigen privat behandelnden Ärzten, niemanden empfehlen, zu dem man gehen kann. ( und selbst da gibt es Aufnahmestopps oder unerträglich lange Wartezeiten und das, was ich in letzter Zeit so lese oder höre, ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Meine damit: nicht immer ist ein sog. "Spezie" ( fürchterliches Wort) ein Gewinn.)
Das ist sicher sehr subjektiv, und es gibt sie bestimmt trotzdem, die Kassenärzte, die sich weiterbilden und Mut und infektiologische Kenntnisse haben, aber ich kenne niemanden.
Für die jetzt Betroffenen ist das hier alles irgendwie ein unwürdiges Glücksspiel.

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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