12.01.2014, 17:09
Hallo!
Ich bin gerade dabei, diverse Unterlagen in der Sache zu sichten, weil ich ja übermorgen zum Gutachter muss und eine Stellungnahme zu schreiben. Ich hatte das Merkzeichen G beantragt und das Amt schreibt in seiner Ablehnung des Widerspruchs:
... Als ortsübliche Strecke in diesem Sinne gilt eine Strecke von etwa 2000 m , die in etwas einer halben Stunde zurückgelegt werden kann. Ausschlaggebend ist dabei nicht das subjektive Empfinden des Betroffenen, sondern inwieweit medizinische Tatsachen vorliegen, die den Schluss zulassen, dass die genannte Strecke nicht mehr in der Zeit von 30 Minuten bewältigt werden kann.
Eine derartige Schlussfolgerung ermöglichen die medizinischen Unterlagen jedoch nicht. Es findet sich kein Beleg dafür, dass die vorliegenden Funktionsbeeinträchtigungen des begehrten Merkzeichens erforderlich Einschränkung der Gehfähigkeit bewirken.
Das, was im zweiten Abschnitt steht, ist stimmt definitiv nicht, die Einschränkungen durch die Borreliose und weitere Infektionen sowie die Diagnosen selber sind belegt, das alles wird aber vom Amt beharrlich ignoriert.
Ich möchte gerne auch damit argumentieren, dass bei Borreliose/Neuoborreliose differentialdiagnostisch auch auf MS untersucht wird und das nicht grundlos geschieht, weil die Symptomatik sehr ähnlich ist.
Mit der (Fehl-)-Diagnose MS das G zu bekommen, ist überhaupt kein Problem (ich kenne jemanden, wo es so ist) und es ist für mich einfach nicht akzeptabel, dass es mir nur wegen andere Ursache mit fast gleichen Auswirkungen verweigert wird und ich quasi als Simulant hingestellt werde, die oft starken Schmerzen beim Laufen (u.a. durch eine lang andauernde Entzündung der rechten Hüfte mit Gelenkerguss) , die Orientierungs- und Wahrnehmungsprobleme (z.B. Übersehen roter Ampeln) und die kaum vorhandene körperliche Belastbarkeit einfach als nicht existent hingestellt werden. Ich bin deswegen nun mal objektiv in meiner Bewegungsfähigkeit deutlich eingeschränkt, empfinde das nicht nur bloß subjektiv so und möchte das so nicht einfach hinnehmen, nur weil die keine Ahnung von Borreliose haben.
Ich habe beim Recherchieren dieses Dokument von Dr. Berghoff gefunden:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...MS_LNB.pdf
Würdet Ihr das an meiner Stelle mit einreichen? Ich habe das noch nicht im Detail gelesen und weiß nicht, ob ich das alles verstehe.
Laut SGB X § 20 Absatz 2 und 3
§ 20 Untersuchungsgrundsatz
(1) Die Behörde ermittelt den Sachverhalt von Amts wegen. Sie bestimmt Art und Umfang der Ermittlungen; an das Vorbringen und an die Beweisanträge der Beteiligten ist sie nicht gebunden.
(2) Die Behörde hat alle für den Einzelfall bedeutsamen, auch die für die Beteiligten günstigen Umstände zu berücksichtigen.
(3) Die Behörde darf die Entgegennahme von Erklärungen oder Anträgen, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, nicht deshalb verweigern, weil sie die Erklärung oder den Antrag in der Sache für unzulässig oder unbegründet hält.
muss das Gericht so etwas berücksichtigen.
Könnt Ihr mir noch etwas anderes empfehlen?
Ich finde es total ungerecht, wie unterschiedlich beurteilt wird und dass die auf irgendwelchen Diagnosen herumreiten, ohne den Einzelfall und die konkreten Einschränkungen detailliert zu prüfen.
Meine Tante z.B. hat 2 künstliche Kniegelenke. Dafür hat sie von ihrem zuständigen Amt völlig problemlos GdB 50 und das G bekommen, was ich ihr von Herzen gönne. Aber sie hat keine weiteren Erkrankungen, geht wandern, macht Städteausflüge, Radtouren..., alles Dinge, die ich nicht mehr tun kann. Ich fahre sogar die 350 m zur U-Bahn-Station mit dem Fahrrad, weil das Laufen anstrengt und Schmerzen verursacht. Habe ich kein Recht auf das G, nur weil ich die "falsche" Diagnose habe?
Liebe Grüße
Annette
Ich bin gerade dabei, diverse Unterlagen in der Sache zu sichten, weil ich ja übermorgen zum Gutachter muss und eine Stellungnahme zu schreiben. Ich hatte das Merkzeichen G beantragt und das Amt schreibt in seiner Ablehnung des Widerspruchs:
... Als ortsübliche Strecke in diesem Sinne gilt eine Strecke von etwa 2000 m , die in etwas einer halben Stunde zurückgelegt werden kann. Ausschlaggebend ist dabei nicht das subjektive Empfinden des Betroffenen, sondern inwieweit medizinische Tatsachen vorliegen, die den Schluss zulassen, dass die genannte Strecke nicht mehr in der Zeit von 30 Minuten bewältigt werden kann.
Eine derartige Schlussfolgerung ermöglichen die medizinischen Unterlagen jedoch nicht. Es findet sich kein Beleg dafür, dass die vorliegenden Funktionsbeeinträchtigungen des begehrten Merkzeichens erforderlich Einschränkung der Gehfähigkeit bewirken.
Das, was im zweiten Abschnitt steht, ist stimmt definitiv nicht, die Einschränkungen durch die Borreliose und weitere Infektionen sowie die Diagnosen selber sind belegt, das alles wird aber vom Amt beharrlich ignoriert.

Ich möchte gerne auch damit argumentieren, dass bei Borreliose/Neuoborreliose differentialdiagnostisch auch auf MS untersucht wird und das nicht grundlos geschieht, weil die Symptomatik sehr ähnlich ist.
Mit der (Fehl-)-Diagnose MS das G zu bekommen, ist überhaupt kein Problem (ich kenne jemanden, wo es so ist) und es ist für mich einfach nicht akzeptabel, dass es mir nur wegen andere Ursache mit fast gleichen Auswirkungen verweigert wird und ich quasi als Simulant hingestellt werde, die oft starken Schmerzen beim Laufen (u.a. durch eine lang andauernde Entzündung der rechten Hüfte mit Gelenkerguss) , die Orientierungs- und Wahrnehmungsprobleme (z.B. Übersehen roter Ampeln) und die kaum vorhandene körperliche Belastbarkeit einfach als nicht existent hingestellt werden. Ich bin deswegen nun mal objektiv in meiner Bewegungsfähigkeit deutlich eingeschränkt, empfinde das nicht nur bloß subjektiv so und möchte das so nicht einfach hinnehmen, nur weil die keine Ahnung von Borreliose haben.

Ich habe beim Recherchieren dieses Dokument von Dr. Berghoff gefunden:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...MS_LNB.pdf
Würdet Ihr das an meiner Stelle mit einreichen? Ich habe das noch nicht im Detail gelesen und weiß nicht, ob ich das alles verstehe.
Laut SGB X § 20 Absatz 2 und 3
§ 20 Untersuchungsgrundsatz
(1) Die Behörde ermittelt den Sachverhalt von Amts wegen. Sie bestimmt Art und Umfang der Ermittlungen; an das Vorbringen und an die Beweisanträge der Beteiligten ist sie nicht gebunden.
(2) Die Behörde hat alle für den Einzelfall bedeutsamen, auch die für die Beteiligten günstigen Umstände zu berücksichtigen.
(3) Die Behörde darf die Entgegennahme von Erklärungen oder Anträgen, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, nicht deshalb verweigern, weil sie die Erklärung oder den Antrag in der Sache für unzulässig oder unbegründet hält.
muss das Gericht so etwas berücksichtigen.
Könnt Ihr mir noch etwas anderes empfehlen?
Ich finde es total ungerecht, wie unterschiedlich beurteilt wird und dass die auf irgendwelchen Diagnosen herumreiten, ohne den Einzelfall und die konkreten Einschränkungen detailliert zu prüfen.
Meine Tante z.B. hat 2 künstliche Kniegelenke. Dafür hat sie von ihrem zuständigen Amt völlig problemlos GdB 50 und das G bekommen, was ich ihr von Herzen gönne. Aber sie hat keine weiteren Erkrankungen, geht wandern, macht Städteausflüge, Radtouren..., alles Dinge, die ich nicht mehr tun kann. Ich fahre sogar die 350 m zur U-Bahn-Station mit dem Fahrrad, weil das Laufen anstrengt und Schmerzen verursacht. Habe ich kein Recht auf das G, nur weil ich die "falsche" Diagnose habe?
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Liebe Grüße
Annette
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."
"Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht"
(Bertolt Brecht)
Mitglied bei www.onlyme-aktion.org