Ihr habt mich jetzt richtig neugierig auf die Sendung gemacht

:
Die passenden Links von
Prof. Satz Danach gibt es keine chronische Borreliose, die mit Antibiotika zu behandeln wäre .
und
Dr. Müller (DBG) der die Zusammenhänge beschreibt von Sehnenschäden und Borreliose.
Die Radiosendung mit Dr. Müller-Schwefe, zeigt Wege auf, wie man mit Fibromyalgie und nicht sonsterklärbaren Schmerzen auch nach einer Borreliosebehandlung umgehen sollte. Schwäche, Koordinationsstörungen, Juckreiz (als Bruder des Schmerzes) gehören in den Komplex mit hinein. Dabei wird auch eingeschlossen "einfach mal drei Wochen Doxycylin oder Minocyclin zu nehmen, um zu sehen, ob der Schmerz weggeht". Der Schmerz-Entzündungsprozess wird so erklärt, Schmerz macht Entzündungen, die sich von Minocylin (Tetracyclinen, nicht mit anderen Antibiotika) unterdrücken lassen.
Damit hätten wir doch ein prima Bindeglied zwischen der Sinnhaftigkeit von Langzeitantibiosen, wiederholten Therapien mit Minocyclin, unabhängig davon, dass wir immer noch nicht wissen, ob nun Erreger eine Rolle spielen oder nicht - solange es hilft und der Schmerz nachlässt, ist das doch eine super Sache.
Dass Minocyclin Entzündungen unterdrückt ist ja nicht so wahnsinnig neu und wird schon länger in der Literatur beschrieben. Vielleicht helfen uns solche Erkenntnisse jenseits von IDSA und ILADS ja doch (unabhängig von irgenwelchen anhängigen Gerichtsverfahren) ein wenig weiter. Sandkühler hat wohl die Mechanismen dazu aufgedeckt.
Poster
T06-17A
Microglial modulation of synaptic strength at the first synapse in the nociceptive pathway
So wie ich es verstanden habe, greift Minocyclin an den
Gliazellen und synaptischen Übertragungen der Nervenzellen an, die für die Schmerzweiterleitung zuständig ist indem sie Cytokine in ihrer Funktion ausschalten.
Gleichzeitig beschreibt er auch die Situation für Schmerztherapeuten: chronische Schmerzen nehmen zu. Das Versorgungssystem ignoriert diese Patienten, die immer weniger versorgt werden. Die Strukturen müssen geschaffen werden um diesem Problem widmen zu können, die auch umfassende Kenntnisse bedürfen.
Dabei eingeschlossen werden sollten auch Verhaltenstherapien, Achtsamkeitstraining aber auch andere Stoffe, die in den Hinstoffwechsel eingreifen. Er postuliert, dass Antidepressiva Botenstoffe aktivieren und durch Stress und Schmerz zerstörte Hirnzellen nachwachsen lassen. Interessant auch die wohl positiven Erfahrungen in der Schmerztherapie durch Aktivierung der Spannungs- und Druckrezeptoren in der Halsschlagader. Solche Therapien werden wohl in Göttingen durchgeführt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Was mir bei dieser Sendung gut gefallen hat, ist, dass hier sachlich weiterführende Meinungen geäußert wurden und sowohl Borreliose als auch die Deutsche Borreliosegesellschaft mit ihrer seriösen Datensammlung ernstgenommen wird.
Liebe Grüße Urmel