Liebe Sunny,
(09.04.2014, 18:58)Sunny schrieb: wie finde ich denn einen hp, der gut ist, zu mir passt und sich mit borre auskennt?
Das ist grunsätzlich eine schwierige Frage.
Zuerst muß man überlegen, welche Art von Homöopathie man als Patient wünsche:
1)klassische Homeopathie, wo nach einer ausführlichen Anamnese (meine hat 2 Std gedauert) der Therapeut einzelne auf die aktuellen Symptome des Patientens angepassten Mittel verschreibt
2)homeopathische Komplexmittel: Mischung aus verschiedenen Mittel in einer bestimmten Potenz (z.B. D30), die der Patient in regelmäßigen Abstände über mehrere Wochen/Monate/Jahre einnehmen muß (z.B. 2 x 20 Tropfen/Tag)
3)Nosoden (Bakterien in verdünnter,potenzierten Formen, z.B. Borrelia C30), die meist im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie verabreicht werden
usw.
Klassische Homeopathen wählen Mittel und Potenz nicht nach kinesiologischer Testung (oder anderen Verfahren), sondern streng nach den Symptomen des Patienten, so wie Samuel Hahnemann es empfohlen hat.
Dann kann man bei "Google" eine Suche starten mit "Homeopathie Frankfurt" (z.B.).
Bei Patientenportalen wie "Jameda" kann man sowohl Ärzte und Heilpraktiker finden, die Homeopathie anwenden.
Falls es eine Selbsthilfgruppe in deiner Nähe gibt, würde ich dort anrufen.
Durch Gespräche mit betroffenen Bekannten bin ich persönlich auf einen Arzt/HP gestoßen, der bei anderen Patienten (z.B. Kollege meines Mannes) gute Erfolge erzielt hat (in diesem Fall aber nicht nur bei Borreliose, sondern auch bei Allergien, Neurodermitis, usw. wohl gemerkt: alle Patienten wurde vorher schulmedizinisch erfolgslos therapiert!!!).Dieser Arzt behandelt seine Patienten mit homeopathischen Komplexmitteln.
Da ich mir aber persönlich eine klassische homeopathische Behandlung wünschte, weil sie ganzheitlich wirkt, also nicht nur die Borreliosesymptome behandelt, sondern andere Symptome wie die psychischen Symptome, habe ich eine Suche bei "Google" gestartet und bin auf die Homepage meines HP gestoßen. Dort ist seine Ausbildung beschrieben.Mir hat es sehr gut gefallen, daß er 1) Abitur hat (was auf ausreichende intellektuelle Fähigkeiten hinweist), 2) nicht nur die HP Ausbildung (3 Jahre) absolviert hat, sondern im Anschluß eine klassische homeopathische Ausbildung (3 Jahre), 3) daß er rein homeopathich behandelt, 4) daß er selbst schulmedizinsch schulmedizinisch erfolglos behandelt war und Heilung durch eine klassische homeopathische Behandlung erfahren hat, 5) daß er sehr sympathisch und freundlich ist (für mich SEHR wichtig), 6) daß er sich von Anfang an sehr viel Zeit genommen hat, was die meisten Ärzte (außer mein wunderbarer Psychiater) nie gemacht haben (5 Min. Gespräche).
Die Chemie stimmt und da ich bereits mit ihm Behandlungserfolge erlebt habe (wie gesagt, unerwartete Remission von mindestens 5 Monaten, vielleicht länger vor meinem Rückfall im Mai 2013, obwohl ich am Anfang SEHR skeptisch war und eigentlich nicht wirklich an einen Erfolg glaubte), bin ich mittlerweile nach reichlichen Überlegungen bereit, einen neuen Versuch mit ihm zu wagen.
Kennst du niemanden, Sunny, der in deinem näheren Umfeld an Borreliose erkrankt ist?
Zitat:welche kriterien muss er erfüllen
Schwierig zu sagen. Eine fundierte Ausbildung (nicht nur med.Studium oder HP Ausbildung) in Homeopathie ist m.E. eine grundlegende Vorraussetzung. Gegenüber HP/Ärzte, die Homeopathie an Wochenendeseminaren gelernt haben, bin ich persönlich sehr skeptisch.
Ebenfalls skeptisch bin ich gegenüber HP, die Homeopathie (wie Komplexmittel, Nosoden) im Rahmen einer "Mischmasch"-Behandlung anwenden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie der HP dann unterscheiden kann, von welchen Mitteln die Symptomen des Patienten kommen und wie er dann weitere Mittel auswählen kann.Das ist der Grund, warum ich mich persönlich für eine reine klassische homeopathische Behandlung ohne weitere Mittel wie Pflanzen, usw. entschieden habe.Wenn der Patient 1-2 Tage nach einer Einnahme eines Mittels mit einer deutlichen Verschlimmerung oder einer Verbesserung reagiert, dann kann der HP die Wirkung des homeo. Mittels besser einschätzen.
Meine Skepsis bedeutet aber nicht, daß andere homeopathische Methoden (Komplexmittel, Nosoden, usw.) nutzlos, erfolglos sind.
Zitat:habe mir grade die hp in paderborn aufgerufen und bei einigen steht der zusatz
hp für klassische homöopathie. sind das solche, die gut sind?
Steht auf der Homepage des HP mehr über die homeopathische Ausbildung? Die Bezeichnug "HP für klassische Homeopathie" steht leider nicht für die Qualität der Ausbildung oder die Kompetenz des HP.Aber frage einfach den HP nach, wo/wann er die Homeopathie gelernt hat, welche Verfahren er anwendet (klassische Homeo nach Hahnemann oder Komplexmittel, usw.).
Zitat:leider kenne ich keinen, der mir hier einen empfehlen kann
Das ist echt blöd.Gibt es eine Selbsthilfegruppe in deine Nähe? Kennst du Leute, die an chr.Bo. erkrankt sind/waren?
Wie gesagt: schau auch bei "Google", Patientportalen, frage Leute um dich herum.Aber nimm dir Zeit für die Entscheidung.Keine Eile, kein Druck.Das Bauchgefühl entscheidet m.E. auch mit: mit diesem Dr.R. in meiner Nähe konnte ich z.B. nichts anfangen, auch wenn seine angeblichen Behandlungserfolge (70-80%) beachtlich sind und ich eine Patientin von ihm kenne, die tatsächlich nach 6 Jahren geheilt wurde (zum Glück mußte ich aber die 140 € für das 1.Beratungsgepräch nicht bezahlen, nachdem klar war, daß wir nicht zusammen arbeiten konnten).