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Bartonellen -Therapie?
#31

Liebe Marion,

auch ich habe einen Verwandten, bei dem ein starker Verdacht auf Bartonellen-Infektion besteht.
Wir haben es nicht testen lassen. Unser behandelnder Arzt ist - ebenso wie Bartonellen-Spezialisten - der Ansicht, dass die Aussichten bei positiver Infektion auch positiv getestet zu werden, klein sind und ein negatives Ergebnis nun so ganz und gar nicht bedeutet, dass man nicht infiziert ist.

Ich habe viel Zeit darauf verwendet, das Internet nach Hauterscheinungen abzusuchen, die mit Bartonellen in Verbindung gebracht werden.

Ein schöner Übersichtsartikel ist (Leider kein freier Zugriff) Skin manifestations of Bartonella infections
Hier werden neben "Bacillary angiomatosis" und "Verruga Peruana" (mit Abbildungen) und "Papular lesion at the inoculation site" auch untypistche (vermutlich im Sinne von unspezifisch gemeint) Hauterscheinungen erwähnt (ohne Abbildungen), welche wären:
"Other, more unusual, skin manifestations include morbilliform eruptions, urticaria, erythema nodosum, erythema multiforme and erythema marginatum."

Im Dokument "Gastrointenstinal Tic Borne Infections" sind Abbildungen zu 2 weitere Arten von typischen Hauterscheinmungen bei Bartonellen-Infektion zu sehen. Es ist erreichbar unter:
Martin D. Fried MD
1. "streifenförmig verlaufende Rötungen", in den Abbildungen 40 und 23
2. "streifenförmige Erscheinungen", die Streifen ähneln, welche durch Schwangerschaft oder schnelles Wachstum entstehen können, in Abbildung 30

Eine weitere typische Hauterscheinung für "cat scratch disease" sind "Kratzer"-artige Erscheinungen.
Man findet zwar häufig Artikel über "cat scratch disease", in denen von den typischen Kratzern gesprochen wird, jedoch werden seltsamerweise nirgendwo Abbildungen gezeigt. Die einzige Abbildung, die ich im Internet jemals gesehen habe, habe ich einer Familie zu verdanken, die selber betroffen ist und Abbildungen Ihrer Kinder zur Verfügung stellt: Pictures

Ich habe auch eine Vermutung, weshalb man keine Abbildungen der so typischen Kratzer findet. Bei unserem Verwandten bleiben diese Hauterscheinungen nicht lange bestehen. Sie erscheinen und verschwinden nach wenigen Minuten rasch wieder. Ein Arzt müsste schon mit dem Patienten zusammen leben, um im geeignetten Augenblick ein Foto zu machen. Die Kratzer sehen genauso aus, wie diejenigen, die auf den Fotos der Familie zu sehen sind.

Bei unserem Verwandten stehen neben diesen Kratzern Rötungen im Vordergrund. Sie sehen so aus, wie im folgenden Artikel auf Seite 86 in Abbildung 12 zu sehen: DERMATOLOGY EPONYMS

Diese Rötungen entstehen auch im Rahmen von Herxheimer-artigen Reaktionen auf Antibiotikum, nach körperlicher Anstrengung oder heißem Baden.

Ein Arzt berichtet über das Auftreten herxheimerartiger Bartonellen-Hauterscheinungen bei seinen Patienten und bestätigt uns in unseren Beobachtungen mit seinen Erfahrungen. The Herx Reaction
Er ist Mitglied von ILADS und hat einen Internetauftritt Dr. Mayne

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass bei unserem Verwandten auch "narbenartige" Strukturen entstehen, die ebenfalls nur für Minuten, höchstens wenige Stunden bestehen bleiben.
Die Bildung dieser Strukturen auf der Hautoberfläche sehe ich im Zusammenhang mit den technischen Möglichkeiten, die den Bartonellen ganz offensichtlich zur Verfügung stehen:
Bakterien aktivieren Blutgefäßwachstum
und
Induktion von Blutgefäßwachstum:

Diese beschriebene Auswirkung der Bartonellen-Infektion ist sicher sehr ernst zu nehmen.
Sehr unverblümt weist auch Dr. Schaller, der sich mit dem Thema Bartonellen-Infektion auseinandergesetzt hat, mit dem provokanten, aufrüttelnden Titel "Ignore Bartonella and die" auf die Gefährlichkeit hin, eine Bartobnellen-Infektion auf die leichte Schulter zu nehmen Ignor Bartonella and die.
Er stellte einige Bilder aus seiner Praxis zur Verfügung: Pictures.

Ich hoffe auch auf Wiederbelebung des Beitrags!

LG
Niko
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#32

Hallo zusammen,
seit Freitag hat meine Tochter begonnen, zusätzlich zu den bisherigen AB noch Cotrim forte gegen die Bartonellen zu nehmen. Funktioniert leider gar nicht so doll, Kopfschmerzen, ihr wird sofort nach Einnahme übel, dazu Magen- und Bauchkrämpfe. Außerdem sieht sie immer wieder verschwommen. Das ganze Wochenende war sie ziemlich schlapp und gleichzeitig sehr unruhig, heute ging auch keine Schule.
Mino und auch Metro haben weniger Probleme gemacht, nur Doxy oral ging gar nicht, kam direkt raus...
Macht es Sinn, das Cotrim in der Dosierung wieder zurückzufahren (sie nimmt von Anfang an 2mal 960mg)?
Irgendwie stagniert gerade eh alles.... Confused Selbst so "vergessene Dinge" wie Schienbeinschmerzen tauchen wieder auf.....
Ach Mannnnnnnn.......... AngryAngryAngry
Gibt es eigentlich Herx auch bei den Bartonellen????

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Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.

Platon

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Thanks given by: judy , Pandabär
#33

Marion,

ich hab jetzt offen gestanden etwas den Überblick verloren... Icon_confusednew
Welche Medikamente nimmt sie jetzt eigentlich parallel zueinander?
Vielleicht ist das auch alles ein bisschen viel...ich kann es nicht so recht einschätzen.

Und ist bei ihr mal ein "Mineralstoffstatus" gemacht worden?

Also, so die "üblichen Verdächigen", wie Vit.D, B, Magnesium, Eisen, Kalium, Kalzium, Selen...es kann nämlich auch sein, dass sie da, trotz ausgewogener Ernährung, mittlerweile einen Mangel hat.

Der ATP-Wert ist auch mal gerne bei längeren Antibiosen und chronischen Entzündungen erniedrigt.
Vielleicht sollte man auch mal in diese Richtung schauen?


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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Thanks given by: judy , Marion , Pandabär
#34

BiggrinLogo Leonie, dass man bei der Masse den Überblick verliert.
Also: sie nimmt weiterhin Artemisia und Mino und noch für diese Woche Doxy-iv. Dann ist das endlich zu Ende und es muss mit den Infusionen jetzt erstmal Schluss sein. Und jetzt also seit freitag Cotrim. Das Rif-Zeug hat Spezi zwar auch aufgeschrieben, Hausarzt wollte aber langsam machen und hat das erstmal weggelassen. Klug, denke ich.
Der letzte Bluttest war in Ordnung, morgen steht aber wieder einer an. Dann frag ich, ob man mal nach den Mineralien schauen kann.
So gut es geht nimmt sie ja auch Verschiedenes zwischendurch ein, hat aber langsam echt den Medikamenten-Rappel (mit ihrem hübschen Tagesdöschen) und "schlampt" zunehmend.
Ist echt schwierig im Moment, ist auch psychisch nicht gut drauf und fürchtet, das mit der Schule nicht zu packen. Konzentration wieder Mangelware. Ich weiß, 3 Monate sind hier ein Nichts.... Confused
Danke dir auf alle Fälle fürs Mit-Überlegen.... Icon_knuddel
Mal was ganz Neues: Lymphknoten am Hinterkopf/Hals geschwollen. Das war noch nie da.... Ist doch eigentlich ein weiteres Bartonellen-Symptom, oder? Warum kommen die plötzlich in diesen Massen, wo es ihnen an den Kragen gehn soll?

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Platon

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Thanks given by:
#35

Ich erlaube mir mal mich in die Diskussion mit ein zu mischen.
Geschwollene Lymphknoten sind ein Klassiker bei Bartonellose, können natürlich aber auch bei Borreliose auftreten. Herr Dr.Berghoff hat eine schöne Zusammenfassung zum Thema Bartonellose geschrieben http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...agnose.pdf auf Seite 13 findest du die Symptome aufgelistet. Übrigens auch Dr. Burrascano spricht von "enlarged lymph nodes". Powerpoint Präsentation von Burrascano zum Thema Bartonellose https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...7554,d.bGQ

Wenn der Körper auf die Antibiotika reagiert, gibts eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder Nebenwirkungen oder es wirkt. Eine Symptomverstärkung oder das erscheinen von neuen Symptomen ist allerdings durchaus üblich und spricht aus meiner Sicht eher dafür, dass sie das richtige Medikament bekommt.
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Thanks given by: Filenada , AnjaM , Marion , ticks for free , Pandabär
#36

Okay, Marion.
Dann nimmt sie im Grunde "nur" das Cotrim und die Tetracycline.
Diese Woche noch Doxy und Mino. Ab nächste Woche nur noch Mino zusammen mit dem Cotrim.
Das erleichtert mich jetzt offen gestanden etwas.
Ich hatte irgendwie zwischendurch bezüglich der AB-Menge so ganz andere Phantasien... Icon_unknownauthor_zwinker
Das erscheint mir jetzt nicht übertrieben viel.
Ein mögliches Schema bei Barts wäre Cotrim mit Tetracyclinen und Clarithromycin (oder Azithromycin), bzw. euer Spezi zieht das Rifampicin vor.

Ich würde jetzt erstmal abwarten. Es kann gut sein, dass sie sich erstmal an das Cotrim gewöhnen muss.
Das wäre nicht so ungewöhnlich. Ich hab das auch oft im Anfang einer Therapie, mit einem "neuen" mir noch fremden AB.
Und ansonsten ist es wie Hannez schon schrieb: Entweder Nebenwirkung, oder es wirkt.
Hoffen wir mal Letzteres...

Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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Thanks given by: Marion , AnjaM , Luddi , Pandabär
#37

@Marion
Gibt es Neuigkeiten? Wie ist es Deiner Tochter mit der Weiterbehandlung ergangen?
LG
Niko
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Thanks given by: johanna cochius , Pandabär
#38

@Niko, musste gerade nachschauen, wann ich zuletzt hier geschrieben habe ... ui, da ist inzwischen einiges passiert, hatte mich in diversen anderen Threads darüber ausgelassen. Blush
Kurz hier zusammenfassend, damit jemand, der später zum Thema liest, den Überblick bekommt:
Cotrim hat meine Tochter "damals" wieder abgesetzt, es ging vom Magen her gar nicht, es erfolgte sogar eine kurze AB-Pause. Danach ist sie dann (neben weiter Mino) mit Rifampicin eingestiegen, heftiges Zeug, hat aber relativ gut funktioniert. Zwischendurch waren wir auch beim Spezi, die Streifen waren da gerade gut sichtbar und haben seine Fern-Diagnose bestätigt. Er wollte dann das Ganze noch serologisch nachweisen, allerdings war der Test negativ - was den Spezi (und uns) allerdings nicht von der Meinung abbrachte, dass die Bartis im Spiel sind.
Wie erwähnt ging es also mit Rifampicin weiter, das Ganze ging etwa 3 Wochen gut, bis es Ende November an einem Sonntagabend zu einem krassen Krampfanfall (sah aus wie ein epileptischer Anfall) kam. Es folgte ein Krankenhausaufenthalt mit sämtlichen Untersuchungen, die man sich vorstellen kann. Befund: "somatoformer Schmerzzustand nach Borreliose". NACH... Von den Bartis wollte dort eh keiner was wissen.
Folge war, dass wir tatsächlich erst mal völlig geschockt eine längere AB-Pause eingelegt haben. Es war auch unklar, ob die Krämpfe vom Rifampicin kamen. Es ging ihr dann auch recht gut, bis dann kurz vor Weihnachten die Krämpfe zurückkamen, ganz ohne AB. In Rücksprache mit dem Spezi hat meine Tochter dann im neuen Jahr wieder langsam mit der Antibiose begonnen, bisher nur mit Mino und Artemisia, ganz langsam hochdosiert. Ab nächste Woche sollen dann wieder Infusionen dazukommen, wir versuchen das Cotrim jetzt intravenös.
Diese gruseligen Krämpfe hielten sich übrigens die ganze letzte Zeit, meist abends vor dem Einschlafen, seit einigen Tagen allerdings rückläufig.
Eine Deutung oder gar einen Blick in die Zukunft wage ich nicht mehr....
Ich weiß allerdings inzwischen von anderen Patienten mit dieser Co-Infektion, dass sie ähnliche Krampfanfälle hatten. Sie scheinen eben ein weiteres, allerdings ein wirklich angsteinflößendes Symptom zu sein, nicht mehr und nicht weniger.... Mich hat bisher wenig aus der Fassung gebracht, diese Anfälle haben es geschafft! Ich wünsche dir, dass euch das erspart bleibt!!! Das ist allerdings die "Sicht von außen", meiner Tochter selbst setzten die erlebten Schmerzen und die Müdigkeit mehr zu, die Krämpfe empfindet sie mehr "lästig"...
Lieben Gruß

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Platon

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#39

@Marion
Vielen Dank für Deine Antwort! Sehr informativ.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es Euch ergangen ist. Ich wünsche Deiner Tochter, dass sich solche schweren Krämpfe nicht wiederholen.

Es ist "uns" leider nicht erspart geblieben.
Zu Beginn der Infektion vor vielen Jahren, hatten "wir" auch schon Krampanfälle und "epileptiforme Zustände", sowohll ohne Antibiotikum und auch (vermutlich) als Verstärkungsreaktion unter Amoxicillin-Einnahme.
Diese Erlebnisse können einen auch aus der Fassung bringen. Aber am meisten hat mich aus der Fassung gebracht, dass diese Beschwerden "apparateanalytisch" (das Wort gibt es glaube ich gar nicht - eigene Wortschöpfung?) und "Labor-analytisch" keiner Ursache zugeordnet werden konnten und naja die Reaktion der beteiligten Krankenhaus-Ärzte und Hausärzte bzw. der Fachärzte auf die berichteten Beschwerden.

Zitat:
" Danach ist sie dann (neben weiter Mino) mit Rifampicin eingestiegen, heftiges Zeug, hat aber relativ gut funktioniert."
Hatte sie das Rifamoicin i.V. erhalten oder oral?

Zitat:
"In Rücksprache mit dem Spezi hat meine Tochter dann im neuen Jahr wieder langsam mit der Antibiose begonnen, bisher nur mit Mino und Artemisia, ganz langsam hochdosiert. Ab nächste Woche sollen dann wieder Infusionen dazukommen, wir versuchen das Cotrim jetzt intravenös."

Bekommt sie dann nur Cotrim i.v. oder auch zusätzlich Rifampicin (i.v. oder oral)?

Welchen Nutzen spricht man dem Artemisia zu?
Ich bin daran interessiert, welches Produkt ihr da verwendet und wo ihr es bezieht - freue mich zu diesem Punkt über eine PN.

Vielen herzlichen Dank für Deine Berichterstattung!
Niko
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Thanks given by: Pandabär
#40

jap, bei meiner Tochter selbst unter einem dieser Anfälle keinerlei Auffälligkeit im EEG.... Nichts im Serum, nichts im Liquor. Ich glaube, ohne Rückmeldung aus dem Forum bzw. inzwischen auch durch private Kontakte mit Betroffenen - wir wären verzweifelt. Man hat uns eine "hübsche Klinik für Psychosomatik" für Jugendliche herausgesucht.... Mehr an Hilfe war da nicht.
Zu deinen Fragen: Rifampicin ist im Moment (seit letztem Jahr schon) nur noch in Tablettenform erhältlich. Unsere Apotheke wurde auf unbestimmte Zeit vertröstet, Grund unbekannt.
Artemisia soll Quensil ersetzen, vor Quensil hatte der Spezi bei einer Jugendlichen wegen der möglichen psychischen Neben-)Wirkung zu viel Respekt. Ich schreibe dir aber gerne auch noch pn....

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Platon

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Thanks given by: Pandabär , leonie tomate , urmel57


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