(03.08.2015, 17:47)KeyLymePie schrieb: Ein EKG kann ich nochmal machen, das ist kein Problem. Habe vor der Behandlung bzw. Diagnose 2 EKGs gemacht, die beide unauffällig waren.
Das heißt nicht zwingend, dass da auch das QT-Intervall gemessen wurde. Genauer: das frequenzkorrigierte QT-Intervall = QTc (sollte unter 440ms liegen). Bei digitalen EKGs wird das neben anderen Zeiten in der Regel mit ausgedruckt. Ist aber dann immer noch die Frage, ob der Arzt darauf schaut.
Bei analogen EKGs muss das QT-Intervall ausgemessen und mit einer Faustformel berechnet werden. Ob das der normale HA macht? Denke eher nicht.
(03.08.2015, 17:47)KeyLymePie schrieb: Vielleicht lasse ich das Quensyl auch weg, der Nutzen dieses Medikaments hat sich mir nie erschlossen. Ich nehme das Zeug ja schon länger und habe nicht den Eindruck, dass es eine Wirkung hat.
Mein Kenntnisstand ist, dass es im Intrazellulärraum den ph-Wert anhebt. Makrolide sollen dann besser wirken. Aber nachgewiesen ist das m.W. nur für Makrolide.
(03.08.2015, 17:47)KeyLymePie schrieb: Kannst du mir nochmal näher erläutern warum ein niedriger Kaliumspiegel das ganze noch kritischer macht. Mein Kaliumspiegel bewegt sich nämlich tatsächlich immer im untersten Toleranzbereich. Warum auch immer, eine Erklärung dafür habe ich nicht.
Das hat mit der Repolarisation der Zellen zu tun. Die genauen Zusammenhänge kenne ich auch nicht (kannst du aber in allen physiologischen Grundlagen nachlesen.) Dafür sind Magnesium und Calcium und insbesondere Kalium wichtig. Allein ein niedriger Kaliumwert kann schon zu einer erhöhten QTc-Zeit führen.
Wenn du dann noch mit Medikamenten draufhaust, kann es halt schon kritisch werden. Deshalb ist ja eine EKG-Kontrolle vor Medikation wichtig, um den Istzustand zu erfahren (wobei die QTc-Zeit auch im Tagesverlauf stark schwanken kann). Niedriges Kalium habe ich auch, weiß auch nicht weshalb.
Du solltest aber bedenken, dass wenn Kalium im Serum bestimmt wird (das ist die gängige Untersuchung), der Wert falsch hoch sein kann, wenn Blut aus der gestauten Vene entnommen wird (was praktisch immer der Fall ist), oder auch wenn das Blut nicht gleich zentrifugiert wird (was auch fast immer der Fall ist, außer im Krankenhaus). Du musst also davon ausgehen, dass dein Kalium in der Realität noch niedriger ist, als es gemessen wurde.
Außerdem liegt Kalium zu ca. 95% intrazellulär vor und sollte deshalb auch intrazellulär bestimmt werden. Eine Serumanalyse bestimmt ja nur das extrazelluläre Kalium, und dieses versucht der Körper selbst bei bestehendem Mangel so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Kurzum: Die Serumwerte können normal sein, während man intrazellulär schon einen Mangel hat.