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Ist Borreliose die Ursache?
#71

Hallo Hans-Bert,
da bestätigen deine Angaben zum "Borreliosezentrum" ja meine "Befürchtungen". Und du bist immer noch nicht weiter.

Lightbulb Vielleicht schaffst du es dir ein paar Infos zu dem Borreliose-Vortrag am 10.10. in L. zu holen?! Wink

Zitat:Komischerweise habe ich heute einen Brief der Krankenkasse erhalten. Sie wollen wissen was ich habe, welche Untersuchungen ich gemacht habe und wie es nun weiter geht. Sie wollen mir doch nur helfen ? Oder stört sie eventuell der hohe monatliche Beitrag den sie mir überweisen müssen? hmm,wer weiss.
Ich befürchte, falls du mit dem monatlichen Beitrag das Krankengeld meinst, das sie überprüfen wollen, ob es dir "noch" zusteht! Oder dich ggf. zum MDK schicken ect. Den "fällt" da auch manchmal viel ein! Wink

Da drücke ich dir erst mal die Daumen, das dein Termin am 13.10. gut läuft!
LG

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

Macht mit in unserem Patientenverein!
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Thanks given by: Hans-Bert , leonie tomate , Waldgeist
#72

Ja, da hast du Recht gehabt, leider!

Trotzdem interessant, wie man zwei unterschiedliche Entlassungsbriefe bekommen kann.

Der Brief der Krankenkasse macht mir nun aber verdammt große (zusätzliche) Sorgen.

Fängt ja ganz nett an: "wollen prüfen ob wir sie unterstützen können"

aber dann "Beurteilung Ihrer AU durch den MDK"

Soll nun Antworten bei welchem Arzt ich welche Untersuchungen habe und hatte und was noch geplant ist. Untersuchungsergebnisse wollen die aber nicht wissen.

Macht mir echt Sorgen wenn von denen jetzt auch noch Druck kommt. (Als wenn ich mir den nicht schon selber machen würde) Undecided
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Thanks given by:
#73

Ganz ehrlich Hans-Bert, mit deinen Werten - positiver geht fast nimmer - würde ich den Spieß umdrehen.

Kontakt mit der Krankenkasse aufnehmen und sagen, dass dir die leitliniengetreue Behandlung verweigert wird. Dass du gesund werden und wieder arbeiten willst.

Mit Neurologen gibt es auch hier bei uns in B-W nach wie vor massive Probleme, ich glaub aber kaum, dass sie bei einem positiven Antikörperindex nicht zumindest mit einem Zyklus Ceftriaxon behandeln würden. Ansonsten bewegen sie sich da auf sehr sehr dünnem Eis.

Ich würde auch den Befund nehmen und von Arzt zu Arzt alles abklappern, bis einer dir das verschreibt. Bevorzugt Internisten. Selbst zahlen musst du das mit deinen Werten definitiv nicht. Und so teuer ist eine Ceftriaxon-Therapie überhaupt nicht mehr. Im Vergleich zu möglichen Folgekosten der absolute Witz. Und da greift dann auch das Argument mit der Krankenkasse.

Ich habe meine Krankenkasse übrigens mit ins Boot geholt und das war im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung. Auf Antrag hin übernehmen sie mir sogar anteilig Privatrechnungen.

Ich hab den Thread nochmal kurz überflogen, aber auf Anhieb nicht gefunden, welche Behandlung du bis jetzt hattest und wie lange. Hat es sich auf Doxy oder Mino beschränkt?

Wenn ein Arzt dir die Behandlung verweigert, z.B. auch wegen Platzkapazitäten bzgl. Infusionen würde ich mir das schriftlich geben lassen.

Lass da auf keinen Fall nach....werde da echt zum Terrier....das ist so ein klarer Befund, dass dir da 'eigentlich' niemand was anhaben kann.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#74

Hallo Hans-Bert,

zum einen habe ich mir deine Anhänge betrachtet. Da verstehe ich nicht ganz den Bericht mit dem gleichen Datum wird zum einen geschrieben.:

Zitat:Zusammenfassend gehen wir von einem chronischen Verlauf aus und bitten um eine Evaluation des Therapieefeektes mit Doxycyclin und gegebenenfalls, bei Persistenz der Symptome, um eine Behandlung mit 14-21 Tagen Cetriaxon.

weiter unten ein anderer Arztbrief, der den gleichen Beobachtungszeitraum hat behauptet:

Zitat: Die Antibiose mit Doxycylin sollte 21 Tage nicht überschreiten. eine weitere Therapie mit Ceftriaxon (2g über 14 Tage) ist nach mehreren kontrollierten Studien nicht zusätzlich sinnvoll

Ich muss sagen, da kann man doch nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Wie kommen die in dem zweiten Arztbrief dazu zu behaupten, dass die Therapie erfolgreich war? Weil es in Studien irgendwelche zweifelhafte Aussagen zur verlängerten Antibiose gibt? Haben die sich deinen jetzigen Zustand überhaupt betrachtet und vor allem, wie wurde der Erfolg der Doxycyclin-behandlung evaluiert?

Mich erinnert das so ein bischen wie der Autofahrer, der in den Fluss gefahren ist, weil das Navi gesagt hat, bitte links abbiegen und dann geradeaus. (Nicht aber, dass man vorher schauen soll ob die Fähre da steht. ) Es wäre doch schön, wenn sich die Ärzte mal die Patienten anschauen würden und nicht nur den Blick auf die Laborblätter richten.

Nikis Vorschlag, mit den Arztbriefen und den Befunden zu der Krankenkasse zu gehen, würde ich auch folgen, zudem du im ersten Arztbrief eindeutig die Empfehlung bekommen hast, eine Antibiose mit Ceftriaxon durchzuführen falls die Doxycyclinbehandlung nicht ausreichend war, wovon ich stark ausgehe nach deinen Schilderungen.

Gundsätzlich stimmt es schon, dass Verbesserungen auch nach Antibiose eintreten können, aber das sollte nicht heißen, dass es wieder Verschlechterungen wie im Ausgangszustand geben sollte. Also bleib dran und zieh das durch.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#75

(02.10.2015, 06:44)Niki schrieb:  Ganz ehrlich Hans-Bert, mit deinen Werten - positiver geht fast nimmer - würde ich den Spieß umdrehen.

Kontakt mit der Krankenkasse aufnehmen und sagen, dass dir die leitliniengetreue Behandlung verweigert wird. Dass du gesund werden und wieder arbeiten willst.

Mit Neurologen gibt es auch hier bei uns in B-W nach wie vor massive Probleme, ich glaub aber kaum, dass sie bei einem positiven Antikörperindex nicht zumindest mit einem Zyklus Ceftriaxon behandeln würden. Ansonsten bewegen sie sich da auf sehr sehr dünnem Eis.

Ich würde auch den Befund nehmen und von Arzt zu Arzt alles abklappern, bis einer dir das verschreibt. Bevorzugt Internisten. Selbst zahlen musst du das mit deinen Werten definitiv nicht. Und so teuer ist eine Ceftriaxon-Therapie überhaupt nicht mehr. Im Vergleich zu möglichen Folgekosten der absolute Witz. Und da greift dann auch das Argument mit der Krankenkasse.

Ich habe meine Krankenkasse übrigens mit ins Boot geholt und das war im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung. Auf Antrag hin übernehmen sie mir sogar anteilig Privatrechnungen.

Ich hab den Thread nochmal kurz überflogen, aber auf Anhieb nicht gefunden, welche Behandlung du bis jetzt hattest und wie lange. Hat es sich auf Doxy oder Mino beschränkt?

Wenn ein Arzt dir die Behandlung verweigert, z.B. auch wegen Platzkapazitäten bzgl. Infusionen würde ich mir das schriftlich geben lassen.

Lass da auf keinen Fall nach....werde da echt zum Terrier....das ist so ein klarer Befund, dass dir da 'eigentlich' niemand was anhaben kann.

LG Niki

Hallo Niki,
danke für deine Antwort.
Ich werde das Schreiben der Krankenkasse nutzen um den Sachverhalt zu erläutern. Das Problem ist eben, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass die mir mehr glauben als dem Chefarzt. Und in der S1 Leitlinie steht ja leider auch ganz klar, ob Doxy oder Ceftriaxon, kein Unterschied. Und ich hatte ja 4 Wochen Doxy. Leider steht da auch, dass eine längere Behandlung keinen Sinn macht. Ich habe die Befürchtung, dass mir die Krankenkasse da einen Strick draus drehen wird und per MDK meine Arbeitsfähigkeit bescheinigen lassen wird. (denn die werden ja auch nach der Leitlinie gehen)

Die Ceftriaxon Therapie werde ich ja erhalten, aber erst nach dem Termin beim Spezi. Auf die Kosten kommt es mir da ehrlich gesagt nicht an.

Schriftlich habe ich es genug, dass keine Ceftriaxon Therapie notwendig ist, da s.o., gem. Leitlinien Doxy genauso gut wirkt. Da wird natürlich keiner Schreiben wegen Platzkapazitäten etc.

Und wie sagte mir letztens eine Ärztin: "Als Kassenarzt muss ich leider nach den AMWF Leitlinien gehen, auch wenn ich es selber anders machen würde und die sagen nunmal Doxy ist ausreichend"


Heute war ich ja nochmal zum Blut abgeben, wegen meinen HK und HG Werten. Man meint ja, dass meine Beschwerden davon kommen. Montag erfahre ich das Ergebnis. Wird auch nur wieder so eine "Hauptsache was getan" Sache sein.

Hoffentlich ist der Spezi dann anders drauf. Aber er wird ja von der SHG empfohlen. Wenn der dann auch noch sagt: "ist längst abgelaufen" dann weiss ich auch nicht mehr.

Grüße

Hans-Bert
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Thanks given by: Regi
#76

Hallo Hans Bert,
das es diesen unverschämten 2. Arztbrief gibt, weiß ich ja schon länger. Leider auch das es solche Ärzte gibt. Sie wären in einem anderen Beruf, sicher glücklicher geworden.
Dieses - es könnte sein Doxy hat im Liquor gewirkt - im 2. Brief. Nicht dumm, du hattest ja 400mg eine Zeit lang.

Ich denke auch die Krankenkasse ist dein Ansprechpartner. Die Arztbriefe gib bitte nur als Kopie aus der Hand.
Cefriaxon = 4 Wochen selbst voll bezahlen um 1000 Euro.

Vielleicht ist nach einem negativen Gespräch mit deiner Krankenkasse, ein Anwalt nötig.

Nicht zu viele Unterlagen, WARUM ist das bei Borre aber SO, vorlegen. Dein gegenüber wird die verschiedenen Meinungen kennen.
Trotzdem möchte ich dir noch etwas an die Hand geben:

Zitat:Es wird deutlich, dass bei intakter
Blut-Hirn-Schranke (gesunde Probanden) keine ausreichende Konzentration von
Doxycyclin im Liquor erreicht wird, d.h. die erzielten Liquorspiegel liegen deutlich
unter der minimalen inhibitorischen Konzentration (MIC) von 0,6 mg/l. Bei leichter
Lyme-Neuroborreliose erreicht die Liquorkonzentration bei einer Tagesdosis von 200
mg soeben die MIC; bei einer Tagesdosis von 400 mg wird dagegen ein Liquorwert
von 1,1 mg/l erreicht, also ein Wert, der eine therapeutische Wirkung ermöglicht.
Diese Feststellung sowie empirische Daten sind der Grund, für Doxycyclin eine
Tagesdosis von 400 mg zu empfehlen. Dabei wird davon ausgegangen, dass im
Rahmen einer chronischen Lyme-Borreliose oft mit einer leichten Neuroborreliose zu
rechnen ist. Liegt eine solche leichte Neuroborreliose jedoch nicht vor, muss mit
einer unzureichenden Wirkung des Doxycyclins im zentralen Nervensystem
gerechnet werden. Zur weiteren Verdeutlichung sind in Abb. 2 die zeitabhängigen
Serumkonzentrationen von Doxycyclin und Amoxicillin dargestellt. Sehr viel günstiger
ist die Liquorgängigkeit des Minocyclins mit einem Liquor/Serum-Wert von 40%, d.h.
die Liquorkonzentration liegt bei Minocyclin etwa dreimal so hoch wie bei Doxycyclin,
so dass selbst ohne eine wesentliche Neuroborreliose ausreichende Konzentrationen
im zentralen Nervensystem zu erwarten sind. Hinzu kommt, dass die Borrelien sich
auch im zentralen Nervensystem zum Teil intrazellulär (Gliazellen, Nervenzellen)
aufhalten. In diesem Zusammenhang bietet Minocyclin die Vorteile einer guten
Liquorgängigkeit und Wirkung im Intrazellularraum.
Aus S.9.
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...istenz.pdf
ABER - gibt es aus dem Jahr, auch diese Studie:
http://www.der-arzneimittelbrief.de/de/A...2009&S=52a
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Thanks given by: Hans-Bert , Regi , Filenada , Waldgeist
#77

(02.10.2015, 07:10)urmel57 schrieb:  Hallo Hans-Bert,

zum einen habe ich mir deine Anhänge betrachtet. Da verstehe ich nicht ganz den Bericht mit dem gleichen Datum wird zum einen geschrieben.:

Zitat:Zusammenfassend gehen wir von einem chronischen Verlauf aus und bitten um eine Evaluation des Therapieefeektes mit Doxycyclin und gegebenenfalls, bei Persistenz der Symptome, um eine Behandlung mit 14-21 Tagen Cetriaxon.

weiter unten ein anderer Arztbrief, der den gleichen Beobachtungszeitraum hat behauptet:

Zitat: Die Antibiose mit Doxycylin sollte 21 Tage nicht überschreiten. eine weitere Therapie mit Ceftriaxon (2g über 14 Tage) ist nach mehreren kontrollierten Studien nicht zusätzlich sinnvoll

Ich muss sagen, da kann man doch nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Wie kommen die in dem zweiten Arztbrief dazu zu behaupten, dass die Therapie erfolgreich war? Weil es in Studien irgendwelche zweifelhafte Aussagen zur verlängerten Antibiose gibt? Haben die sich deinen jetzigen Zustand überhaupt betrachtet und vor allem, wie wurde der Erfolg der Doxycyclin-behandlung evaluiert?

Mich erinnert das so ein bischen wie der Autofahrer, der in den Fluss gefahren ist, weil das Navi gesagt hat, bitte links abbiegen und dann geradeaus. (Nicht aber, dass man vorher schauen soll ob die Fähre da steht. ) Es wäre doch schön, wenn sich die Ärzte mal die Patienten anschauen würden und nicht nur den Blick auf die Laborblätter richten.

Nikis Vorschlag, mit den Arztbriefen und den Befunden zu der Krankenkasse zu gehen, würde ich auch folgen, zudem du im ersten Arztbrief eindeutig die Empfehlung bekommen hast, eine Antibiose mit Ceftriaxon durchzuführen falls die Doxycyclinbehandlung nicht ausreichend war, wovon ich stark ausgehe nach deinen Schilderungen.

Gundsätzlich stimmt es schon, dass Verbesserungen auch nach Antibiose eintreten können, aber das sollte nicht heißen, dass es wieder Verschlechterungen wie im Ausgangszustand geben sollte. Also bleib dran und zieh das durch.

Liebe Grüße Urmel

Hallo Urmel,

danke für deine Antwort. Gern klär ich dazu auf BlushWink

Meine Neurologin in der Praxis sagte, dass ich Ceftriaxon benötige, sie wolle aber vorher noch eine LP, um zu schauen ob auch Antikörper im Liqour sind.
Auf der Neurologie wurde mir vom behandelnden Stationsarzt gesagt, als das Ergebnis der LP kam, dass er ganz klar von einer länger bestehenden Neuroborreliose ausgeht und es ohne Ceftrixon nicht besser wird. Er wollte mit der Therapie gleich im KH anfangen und mich für 3 Wochen stationär behandeln. Ein paar Stunden später kam er wieder, druckste etwas rum und gab mir zu verstehen, dass der Chefarzt dies leider ablehnte. Er wird mir aber in dem Entlassungsbericht vermerken das er Ceftriaxon empfiehlt und fertigte diesen dementsprechend aus. Da dachte ich ja noch, alles wird gut. Die Neurologin in der Praxis freute sich das sie in ihrem Verdacht bestätigt wurde und wollte mir Ceftriaxon verschreiben.
Hier kam leider, meiner Unwissenheit oder in dem Fall Dummheit dazu, dass ich ihr sagte, dass mein Hausarzt nicht bereit ist die Infusionen zu geben. (hat er mir vorher schon gesagt) Sie telefonierte daraufhin mit ihm und beide kamen zu dem Entschluss, dass solche Infusionen nichts in einer Praxis zu suchen haben (wegen Nebenwirkungen, Beobachtungen, Kapazitäten etc.) Also habe ich das Rezept erstmal nicht mitgenommen, weil ich mir dachte, wozu ein Rezept wenn mir keiner die Infusionen gibt.
Daraufhin sagte die Neurologin, dass es das Krankenhaus machen soll. Also rief sie da wieder an und erwischte den besagten Chefarzt. Dieser sagte dann, dass er den Entlassungsbrief nicht kennt und er den Inhalt auch nicht versteht. (er hat mich in den 3 Tagen KH Aufenthalt nicht einmal gesehen)
Er wird keine Ceftriaxon Therapie veranlassen und den Entlassungsbrief abändern. Dies ist das Resultat warum ich zwei Briefe bekommen habe, woraufhin meine Neurologin sagte, "Neues Ergebnis, also keine Behandlung, ich soll joggen gehen, sie schließt sich nun der Meinung des Chefarztes an"

Sollte ich die beiden Entlassungsbriefe samt der Geschichte der Krankenkasse wirklich schriftlich darlegen? Ich habe da ein ungutes Gefühl dabei.

Grüße

Hans Bert
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Thanks given by: Regi
#78

(02.10.2015, 11:19)fischera schrieb:  Hallo Hans Bert,
das es diesen unverschämten 2. Arztbrief gibt, weiß ich ja schon länger. Leider auch das es solche Ärzte gibt. Sie wären in einem anderen Beruf, sicher glücklicher geworden.
Dieses - es könnte sein Doxy hat im Liquor gewirkt - im 2. Brief. Nicht dumm, du hattest ja 400mg eine Zeit lang.

Ich denke auch die Krankenkasse ist dein Ansprechpartner. Die Arztbriefe gib bitte nur als Kopie aus der Hand.
Cefriaxon = 4 Wochen selbst voll bezahlen um 1000 Euro.

Vielleicht ist nach einem negativen Gespräch mit deiner Krankenkasse, ein Anwalt nötig.

Nicht zu viele Unterlagen, WARUM ist das bei Borre aber SO, vorlegen. Dein gegenüber wird die verschiedenen Meinungen kennen.
Trotzdem möchte ich dir noch etwas an die Hand geben:

Zitat:Es wird deutlich, dass bei intakter
Blut-Hirn-Schranke (gesunde Probanden) keine ausreichende Konzentration von
Doxycyclin im Liquor erreicht wird, d.h. die erzielten Liquorspiegel liegen deutlich
unter der minimalen inhibitorischen Konzentration (MIC) von 0,6 mg/l. Bei leichter
Lyme-Neuroborreliose erreicht die Liquorkonzentration bei einer Tagesdosis von 200
mg soeben die MIC; bei einer Tagesdosis von 400 mg wird dagegen ein Liquorwert
von 1,1 mg/l erreicht, also ein Wert, der eine therapeutische Wirkung ermöglicht.
Diese Feststellung sowie empirische Daten sind der Grund, für Doxycyclin eine
Tagesdosis von 400 mg zu empfehlen. Dabei wird davon ausgegangen, dass im
Rahmen einer chronischen Lyme-Borreliose oft mit einer leichten Neuroborreliose zu
rechnen ist. Liegt eine solche leichte Neuroborreliose jedoch nicht vor, muss mit
einer unzureichenden Wirkung des Doxycyclins im zentralen Nervensystem
gerechnet werden. Zur weiteren Verdeutlichung sind in Abb. 2 die zeitabhängigen
Serumkonzentrationen von Doxycyclin und Amoxicillin dargestellt. Sehr viel günstiger
ist die Liquorgängigkeit des Minocyclins mit einem Liquor/Serum-Wert von 40%, d.h.
die Liquorkonzentration liegt bei Minocyclin etwa dreimal so hoch wie bei Doxycyclin,
so dass selbst ohne eine wesentliche Neuroborreliose ausreichende Konzentrationen
im zentralen Nervensystem zu erwarten sind. Hinzu kommt, dass die Borrelien sich
auch im zentralen Nervensystem zum Teil intrazellulär (Gliazellen, Nervenzellen)
aufhalten. In diesem Zusammenhang bietet Minocyclin die Vorteile einer guten
Liquorgängigkeit und Wirkung im Intrazellularraum.
Aus S.9.
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...istenz.pdf
ABER - gibt es aus dem Jahr, auch diese Studie:
http://www.der-arzneimittelbrief.de/de/A...2009&S=52a

Hallo fischera,

auch Dir möchte ich für deine Antwort danken. Meinst Du, ich solle gar keine Fachliteratur beifügen? Ich hätte jetzt nur die Geschichte erläutert und die Befunde beigelegt.
Die Ärzte meinen ja, dadurch das keine Entzündungszeichen im Liquor gefunden wurden, kann die Borreliose nicht mehr aktiv sein und ist längst behandelt. Hierzu weiss ich aber nicht, ob das eine Bedingung ist oder nicht, dass aktive Entzündungszeichen gefunden werden müssen.

Oder sollte ich mich parallel an die Kassenärztliche Vereinigung wenden?

Danke und Grüße

Hans-Bert
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Thanks given by:
#79

Hallo Hans-Bert,

ich würde das genauso, wie du es beschreibst der Krankenkasse erzählen. Dass Ärzte nach den AWMF-Leitlinien behandeln müssen, ist großer Schwachsinn. Es ist keine Richtlinie sondern eine Behandlungsempfehlung.

Zur Frage wie bindend sind Leitlinien:
Zitat:Medizinische Leitlinien sind systematisch entwickelte Feststellungen, um die Entscheidungen von Ärzten bzw. Angehörigen anderer Gesundheitsberufe und Patienten über die angemessene Gesundheitsversorgung für spezifische klinische Umstände zu unterstützen. Sie sind – anders als Richtlinien nicht bindend und müssen an den Einzelfall angepasst werden.

Teilweise berücksichtigen sie auch ökonomische Aspekte des Behandelns (wie z. B. eine Reihe von Leitlinien der AWMF-Mitgliedsgesellschaften).Dem Standard entsprechende Leitlinien sind haftungsrechtlich allerdings insofern bedeutend, als dass eine abweichende Therapie vom Arzt begründet werden muss,jedoch sind Leitlinien unverbindlich und führen im Einzelfall, auch bei unbegründeter Abweichung, derzeit nicht zwingend zu haftungsrechtlichen Konsequenzen.


Quelle: http://onlyme-aktion.org/borreliose-leit...ien-teil-2

Begründen könnte dein Arzt es jederzeit, wenn er sich z.B. an die Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft oder denen der ILADS orientiert.

Ob es leicht sein wird die Krankenkasse zu überzeugen? Das würde ich drauf ankommen lassen. Was hast du zu verlieren dabei. Ärzte haben vor allem Angst ihr Budget zu überschreiten und sind von daher zurückhaltend bei der Verschreibung teurer Medikamente......

Ich bin mal wieder sprachlos über dieses menschenverachtende Vorgehen.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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#80

Hallo Hans-Bert,

damit du was in der Hand hast....

http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Epid...bodyText10
Das ist die aktuelle Empfehlung des Robert-Koch-Instituts bei Neuoborreliose. Auf deren Internetseite nachlesbar

Da steht zur Therapie

"Eine Therapie ist in der Frühphase in der Regel am erfolgreichsten. Eine gene­relle prophylaktische Antibiotikagabe nach Zeckenstich wird jedoch nicht em­pfoh­len. Mittel der Wahl für die Behandlung des Erythema migrans sind gegenwärtig Tetracycline, z.B. Doxycyclin. Bei Kindern und Schwangeren ist Doxycyclin kontraindiziert, stattdessen gibt man Amoxicillin oder Cefuroxim. Bei Unver­träg­lich­keiten wird die Gabe von Azithromycin empfohlen. Bei Neuroborreliose, Karditis und Arthritis werden vor allem Cephalosporine der III. Generation (i.v.-Therapie) Empfehlungen für die Therapiedauer variieren zwischen 2 Wochen (Erythema migrans) und 3–4 Wochen (Spätmanifestationen)."

Es handelt sich bei der Neurologen-Leitlinie um eine S1 Leitlinie. Es gibt so gut wie keine brauchbare Studien zu dem Thema und wie eine lange bestehende Neuroborreliose aussieht, das weiß man nicht. Andere Borreliose-Experten gehen im Moment sogar davon aus, dass der Liquor komplett negativ sein kann. Das ist z.B. bei mir der Fall. Ich habe hohe Antikörperwerte im Liquor und noch höhere im Serum. Daher ist der Antikörperindex negativ. Entzündungszeichen habe ich keine im Liquor, alles sonst normal. Meine Serologie ist genau so hochpositiv wie deine. Trotzdem werden ich wenn nötig, immer mit liquorgängigen Antibiotika behandelt, um da auf Nummer sicher zu gehen. Selbst nach dieser Leitlinie werden die Cephalosporine III (Ceftriaxon und Cefotaxim) als Mittel der Wahl angesehen. Zu deren Wirksamkeit gibt es die meisten Belege.
Doxy bei Verdacht auf Neuroborreliose - das machen in unserer Region nicht mal die DGN-Leitlinien-Getreuen.

Die Cephalosporine III werden auch bei der normalen chronischen Borreliose eingesetzt.
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=165
Mit deiner hochpositiven Serologie und deinen Beschwerden würdest selbst bei Hassler die Diagnose chronische Borreliose bekommen und eine Therapieempfehlung mit den Cephalo III iv. Ohne dass eine Neuroborreliose vorliegt.

Es stimmt, das nach einer Antibiotika-Behandlung der Antikörper-Index noch eine Weile positiv bleiben kann. Aber ohne ausreichende Behandlung mit einem liquorgängigen AB wie die Cephalo III wäre mir dieses Eisen viel zu heiß.
Aber was tatsächlich die pathologisch geforderten Werte laut Leitlinie der DGN bei der Diagnose ausmachen, findest du hier.

http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/re3B...aTN0mk.pdf

Genau 5 Prozent aller gemeldeter Neuroborreliosen - es handelt sich um frische Infektionen - hält sich an die Leitlinie der DGN.
Und wie die pathologischen Liquorwerte bei einer lange bestehenden Neuroborreliose aussehen sollen....diese Studie würde mich interessieren. Meines Wissens gibt es da nichts Brauchbares. Man weiß es schlicht und einfach nicht.

Das ist bei dir so offensichtlich, ich würde den offensiven Weg über deine Krankenkasse gehen. Mir hat der Chefarzt der Neurologie auch die Behandlung verweigert und sogar Untersuchungen, die die Stationsärztin mit der Lumbalpunktion in Auftrag gegeben hat, wieder rückgängig gemacht. Er hat sie mir verweigert, obwohl ich als Privatpatient mit Zusatzversicherung in der Klinik lag. Mit der Begründung: "Ärzte, die die Borreliose behandeln, gehören genau so verboten wie die NPD".
Was im Entlassungsbrief drin stand, kannst du dir wahrscheinlich zusammenreimen. Meine Krankenkasse hat super drauf reagiert und ich hab da wirklich viel Unterstützung bekommen. Eine zweijährige Therapie wurde komplett über die Krankenkasse abgewickelt und auch bei Privatärzten kann ich anteilig Kosten einreichen, weil es die Problematik um die Borreliose gibt.
Die Infusionen können ohne Probleme ambulant gegeben werden. Hab ich sogar schon mit Cefotaxim gemacht, bei dem man 2 mal am Tag zur Infusion muss. Es machen bei uns die Hausarztpraxen, am Wochenende die Notfallpraxen. Wir haben hier bei uns eine Borreliose-Hochburg. In der Notfallpraxis am Wochenende sitzt mal sogar als zu mehreren zusammen. Je nachdem wie das bei euch geregelt ist, wäre auch das Krankenhaus eine Option.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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