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Hallo nati,
dir geht es sicherlich zur Zeit wie uns allen zu Beginn unserer Erkrankung. Die Verwirrung wird stündlich größer. Ich war beunruhigt, als ich befürchtete, mich mit Borreliose angesteckt zu haben. Als ich aber erfahren musste, wie wenig Hilfe ich von den Ärzten bekomme, war ich regelrecht geschockt.
Das Problem:
Die Schulmedizin behauptet die Tests seien zuverlässig und eine Behandlung mit 3 Wochen Doxycyclin (Ausnahme Neuroborreliose Ceftriaxion IV) reiche aus, um alle Patienten zu heilen. Co-Infektionen wie Babesien gäbe es nicht. Das sind Behauptungen, die u.A. das Nationale Referenzzentrum für Borreliose aufstellt und die Autoren der Leitlinien, nach denen sich die meisten Ärzte richten.
Einige Mediziner und Forscher und viele Patienten kommen zu ganz anderen Erkenntnissen. Da gibt es Forscher, die entdeckt haben, dass der Erreger die Antibiotikabehandlung überlebt und verschiedene Zustände einnehmen kann. Andere haben Babesien nachgewiesen, andere wiederum haben aufgezeigt, dass die Tests unzuverlässig sind.
Wie verhält man sich als Patient in einer solchen Situation? Ich kann dir mal erzählen, wie ich mich verhalten habe.
Mir ging es schlecht. Ich hatte ähnliche Symptome wie Du - auch Hauteinblutungen. Darüberhinaus war ich komplett erschöpft, habe gefroren und hatte Schweissausbrüche und Atemnot. ich war komplett fertig. Alle Blutbilder waren in Ordnung. Irgendwann habe ich einen Borreliosetest machen lassen, der auch negativ war. Niemand hat mir Antibiotika gegeben. Ich habe den Ärzten geglaubt, weil ich ihnen vertraut habe.
Dann ging ich nach Monaten zu einem Spezi in Berlin, der in einem speziellen Labor erneut Tests gemacht hat. Es waren viele Werte positiv. Er hat mir AB verschrieben und ich dachte, ich stehe von den Toten wieder auf.
Nach 4 Wochen hatte ich allerdings noch Symptome und ich überlegte, wem ich nun glauben soll: meinem Spezi, der wollte, dass ich weiterbehandle (auch die Babesien, die festgestellt wurden) oder meinem Hausarzt, der die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat, als ich ihn fragte, ob ich weiterbehandeln soll und als ich ihn auf Babesien angesprochen habe. Ich habe damals auf die Schulmedizin gehört und nicht weiterbehandelt.
Nach zwei Monaten ging es mir wieder so hundeelend, dass ich zu dem Spezi zurück bin. Ich musste irgendwann einmal eine Entscheidung treffen, wem ich glauben soll. Ich habe entschieden, dass ich nicht auf Studien höre, sondern auf meinen Körper. Der einzige Arzt, der mit wirklich geholfen hatte, war dieser Spezi. Die anderen hatten alle versagt und waren darüberhinaus auch noch menschlich unterirdisch. (Sie wollten mir Antidepressiva verschreiben - diese Idioten, sorry aber ich bekomme noch heute eine Wut, wenn ich daran denke).
In den zurückliegenden zwei Jahren nahm ich dann durchgängig Antibiotika und Malariamittel. Viele meiner Symptome sind verschwunden und ich kann wieder arbeiten. Ich bin immer noch krank und sehr anfällig und bekomme ich noch Schübe, habe aber auch sehr gute Phasen.
Du stehst am Anfang einer Krankheit, von der Du die Ursache nicht kennst. Du hattest einen Zeckenstich und danach gingen die Beschwerden los. Da würde ich schon mal mit Antibiotika behandeln. Selbst wenn es keine Borrelien wären, wäre das sinnvoll, da Zecken auch andere Bakterien übertragen. (Bartonellen etc.)
Kein Arzt tetstet darauf. Kein Test ist zuverlässig und selbst wenn er positiv bekommst Du keine Behandlung. Also es stimmt leider schon, dass man das medzinische System hier diesbezüglich vergessen muss.
Was würde ich an deiner Stelle machen:
1. mal einen ganz normalen Bluttest auf Borreliose machen (wenn er positiv ist, hast Du einen Anhaltspunkt. Wenn er negativ ist, dann ist das allerdings auch nur ein Hinweis und kein sicherer Ausschluss)
2. auf jeden Fall versuchen mal 3 Wochen Doxycyclin zu bekommen (das ist ein Breitbandantibiotika und wird gegen alle möglichen bakteriellen Infekte angewandt. Wenn jemand Infektionssymptome hat nach Zeckenstich, dann ist ein solcher Behandlungsversuch für mich schon angezeigt). Wenn die Behandlung anschlägt (nach Anfangsverschlechterung), dann bist Du auf der richtigen Spur
3. einen Termin bei einem Spezi machen (leider alle nur noch privat zu bezahlen). Die machen andere Tests und haben Therapien, die wirklich helfen im Gegensatz zu den Schulmedizinern, die sich in meinen Augen verbrecherisch verhalten, indem sie unser Leid ignorieren, unseren Erfahrungen nicht glauben, Kollegen, die zu anderen Erkenntnissen kommen als Scharlatane diffamieren, Forschungsergebnisse, die belegen dass die Erreger persistieren ignorieren und diesen Studien technische Schwächen unterstellen aber gleichzeitig ihre eigenen Leitlinien auf schwache Studien gründen.
Ich wünsche dir alles Gute.
lg luddi
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Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!