04.11.2016, 14:15
Ich schließe mich Luddi an, ich fand den Beitrag für die Kürze der Zeit ganz gut.
Auf der XXX (s. Forenregel) Website findet sich bereits das Statement zur dänischen Doku.
Soweit ich weiß haben die dänischen Reporter erfundene Beschwerden angegeben (versteckte Kamera). Im übrigen war die Serologie sowohl im XXX (s. Forenregel) als auch im dänischen Referenzlabor negativ.
Positiv war der Elispot, zu dem es, wie Fingerle auch richtig sagt, nicht ausreichende Daten gibt (noch deutlich weniger als zum LTT). Unter den auf der Website aufgeführten Studien ist, soweit ich das überblicke, keine einzige dabei, die eine vernünftige Evaluation bei Borreliose beinhaltet. Entweder sind das Studien zu anderen Infektionen (was, wie auch bei Antikörpern, nicht übertragen werden kann), anderen Testverfahren (LTT-Studie von von Baehr; der LTT ist ein anderes Testverfahren als der Elispot) oder Pilotstudien mit einer geringen Aussagekraft, die andere Ziele haben und keine ausreichenden Angaben zur Sensitivität und Spezifität über verschiedene Krankheitsstadien liefern können.
Nach 10 Jahren wäre es vielleicht an der Zeit, dass eine vernünftige Studie dazu erscheint. Im übrigen ist die IDSA derzeit in der USA dabei, den Elispot zu erforschen (natürlich können die Ergebnisse nicht einfach so übertragen werden).
Zurück zur Kontroverse: Wenn Patienten über rein unspezifische Beschwerden berichten, ist dies laut offizieller Lehrmeinung nicht hinweisend für eine Borreliose.
Unspezifische Beschwerden lassen sich zudem auch nur sehr schwer festmachen. Wanderröte, ACA, geschwollenes Knie oder eine Pleozytose sind objektive Hinweise, die leider nicht bei allen vorhanden sind. Für diese Patienten gibt es keine Diagnostik, oftmals nur den a priori Ausschluss einer Borreliose.
Und selbst bei positiven Antikörpern zweifeln da viele die Diagnose an (bzw. soll laut Lehrmeinung gar nicht erst getestet werden aufgrund von miesem positivem Vorhersagewert). Die Unterscheidung zwischen anderen Erkrankungen (auf die ein einzelner Arzt vielleicht noch gar nicht gekommen ist) ist dann auch immens schwierig, da Antikörper ja nicht zwangsweise eine aktive Infektion bedeuten und niemand weiß, wie gut der hier eingesetzte Elispot wirklich ist.
Ich will damit niemanden in Schutz nehmen oder angreifen, lediglich darauf hinweisen, dass es nicht so einfach ist, wie es von beiden Seiten gerne dargestellt wird. Die Forderung nach multidisziplinären Zentren halte ich für sinnvoll, jedoch muss auch dort eine gewisse Flexibilität vorhanden sein, denn eine treffsichere Diagnose ist bei vielen der komplizierten Patienten leider nicht möglich. Von der Unsicherheit, die das alles für die Patienten bedeutet, fange ich jetzt nicht erst an.
Was rüber kam, von allen Beteiligten: Die Patienten werden von unserem derzeitigen System im Stich gelassen. Da stimme ich zu (nicht nur Borreliosepatienten, sondern auch viele andere Erkrankungen) und das ist besser als bei der dänischen Doku, in der man die Diagnose der Patienten angezweifelt hat.
Gelöst werden kann das nur gemeinsam, dafür ist aber bei beiden Partien notwendig, über den Tellerrand zu schauen und die Bereitschaft zu zeigen, gemeinsam für die Patienten und die nicht eigenen dogmatischen Ansichten einzutreten. Sichere Antworten, was den Patienten hilft, bei denen 2-4 Wochen AB nicht wirken, gibt es nicht.
In den USA ist man dabei auch keinem so schlechtem Weg mit Kim Lewis und Ying Zhang.
Zur Lyme-Arthritis (was für mich auch zum Spätstadium zählt) gibt es jedoch zumindest einige kontrollierte Studien soweit ich weiß... Bei den anderen beiden gesicherten/anerkannten Spätmanifestationen ACA und späte/chronische Neuroborreliose sieht es in der Tat sehr, sehr mau aus (aus Sicht der offiziellen Seite jedoch aufgrund der Seltenheit dieser Manifestationen).
Auf der XXX (s. Forenregel) Website findet sich bereits das Statement zur dänischen Doku.
Soweit ich weiß haben die dänischen Reporter erfundene Beschwerden angegeben (versteckte Kamera). Im übrigen war die Serologie sowohl im XXX (s. Forenregel) als auch im dänischen Referenzlabor negativ.
Positiv war der Elispot, zu dem es, wie Fingerle auch richtig sagt, nicht ausreichende Daten gibt (noch deutlich weniger als zum LTT). Unter den auf der Website aufgeführten Studien ist, soweit ich das überblicke, keine einzige dabei, die eine vernünftige Evaluation bei Borreliose beinhaltet. Entweder sind das Studien zu anderen Infektionen (was, wie auch bei Antikörpern, nicht übertragen werden kann), anderen Testverfahren (LTT-Studie von von Baehr; der LTT ist ein anderes Testverfahren als der Elispot) oder Pilotstudien mit einer geringen Aussagekraft, die andere Ziele haben und keine ausreichenden Angaben zur Sensitivität und Spezifität über verschiedene Krankheitsstadien liefern können.
Nach 10 Jahren wäre es vielleicht an der Zeit, dass eine vernünftige Studie dazu erscheint. Im übrigen ist die IDSA derzeit in der USA dabei, den Elispot zu erforschen (natürlich können die Ergebnisse nicht einfach so übertragen werden).
Zurück zur Kontroverse: Wenn Patienten über rein unspezifische Beschwerden berichten, ist dies laut offizieller Lehrmeinung nicht hinweisend für eine Borreliose.
Unspezifische Beschwerden lassen sich zudem auch nur sehr schwer festmachen. Wanderröte, ACA, geschwollenes Knie oder eine Pleozytose sind objektive Hinweise, die leider nicht bei allen vorhanden sind. Für diese Patienten gibt es keine Diagnostik, oftmals nur den a priori Ausschluss einer Borreliose.
Und selbst bei positiven Antikörpern zweifeln da viele die Diagnose an (bzw. soll laut Lehrmeinung gar nicht erst getestet werden aufgrund von miesem positivem Vorhersagewert). Die Unterscheidung zwischen anderen Erkrankungen (auf die ein einzelner Arzt vielleicht noch gar nicht gekommen ist) ist dann auch immens schwierig, da Antikörper ja nicht zwangsweise eine aktive Infektion bedeuten und niemand weiß, wie gut der hier eingesetzte Elispot wirklich ist.
Ich will damit niemanden in Schutz nehmen oder angreifen, lediglich darauf hinweisen, dass es nicht so einfach ist, wie es von beiden Seiten gerne dargestellt wird. Die Forderung nach multidisziplinären Zentren halte ich für sinnvoll, jedoch muss auch dort eine gewisse Flexibilität vorhanden sein, denn eine treffsichere Diagnose ist bei vielen der komplizierten Patienten leider nicht möglich. Von der Unsicherheit, die das alles für die Patienten bedeutet, fange ich jetzt nicht erst an.
Was rüber kam, von allen Beteiligten: Die Patienten werden von unserem derzeitigen System im Stich gelassen. Da stimme ich zu (nicht nur Borreliosepatienten, sondern auch viele andere Erkrankungen) und das ist besser als bei der dänischen Doku, in der man die Diagnose der Patienten angezweifelt hat.
Gelöst werden kann das nur gemeinsam, dafür ist aber bei beiden Partien notwendig, über den Tellerrand zu schauen und die Bereitschaft zu zeigen, gemeinsam für die Patienten und die nicht eigenen dogmatischen Ansichten einzutreten. Sichere Antworten, was den Patienten hilft, bei denen 2-4 Wochen AB nicht wirken, gibt es nicht.
In den USA ist man dabei auch keinem so schlechtem Weg mit Kim Lewis und Ying Zhang.
Zur Lyme-Arthritis (was für mich auch zum Spätstadium zählt) gibt es jedoch zumindest einige kontrollierte Studien soweit ich weiß... Bei den anderen beiden gesicherten/anerkannten Spätmanifestationen ACA und späte/chronische Neuroborreliose sieht es in der Tat sehr, sehr mau aus (aus Sicht der offiziellen Seite jedoch aufgrund der Seltenheit dieser Manifestationen).
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world