12.11.2016, 14:17
(12.11.2016, 09:27)Valtuille schrieb: Das kann, soll und darf man nicht auf Patienten übertragen und als Mittel der Wahl betrachten.
Als Mittel der Wahl betrachtet das wohl auch niemand. Man wird vermutlich auch keinen Arzt finden, der das mitmachen würde. Aber Gedankenmachen, ob das zumindest theoretisch funktionieren könnte, kann man ja mal.
Konzentrationen von 10 mg/l wird man mit Doxy im ZNS jedenfalls nicht erreichen. Bei Daptomycin dürfte es ähnlich aussehen (Zitat Wikipedia: "Eine Penetration der Blut-Hirn- und der Plazentaschranke erfolgt nur in geringem Ausmaß.") Ich würde mal schwer davon ausgehen, dass die Kombi zumindest bei ZNS-Beteiligung nicht funktioniert. Intrazellulär liegende Borrelien würden auch nicht auf alle drei Wirkstoffe treffen, da zumindest Cephalosporine dort nicht ausreichend hinkommen - bei Dapto weiß ich es nicht.
Es bedürfte dazu Studien am Menschen, die es vermutlich nicht geben wird ("enough is enough" meinte ja ein IDSA Vertreter zur Studienlage). Prof. Peronne sagt in seinem Vortrag auf der Norvect (wenn ich mich recht erinnere), dass es keine Forschungsgelder gebe, wenn man was zum Thema chronische Borreliose machen will. Auch würden die Journale keine Artikel, die abweichend zum Mainstream sind, annehmen.
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