04.12.2016, 18:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.12.2016, 18:22 von Katie Alba.)
Hallo Ratte,
das ist eine schwierige Situation und ich denke, du musst durch Ausprobieren herausfinden, was für dich der richtige Weg ist.
Wenn man bedenkt, dass man selbst bei frühzeitiger antibiotischer Behandlung von 5-10% Therapieversagern liest und welche raffinierten Verwandlungsstrategien die Borrelien besitzen, finde ich es eine naheliegende Hypothese, dass deine Symptome von einer Borreliose kommen, die erstens von einer viel zu spät und zu niedrig dosierten Therapie kommen und zweitens ist ja auch gut möglich, dass es nicht die erste Borreliose war, da du ja auch vor der Wanderröte schon einige andere Symptome hattest.
Nachdem du eine angemessene Kombinationstherapie bei einer Spezialistin angefangen hattest, gingen die Symptome zurück, im Urlaub kamen in einer Therapiepause die Symptome nach sehr kurzer Therapiepause wieder, man bedenke aber die erhöhte Belastung (Flug, sportliche Aktivitäten). Dann hast du Minocyclin angefangen und zuletzt wurden die ursprünglichen (aber eben keine neuen) Symptome unter Mino+Azi wieder stärker.
Dass ein ursprüngliches Anfangssymptom (ich meine es waren schmerzende Fußsohlen?) unter der letzten Kombination wieder stärker wurde, könnte natürlich auch einfach eine Herx sein und gerade für die Effizienz der Therapie sprechen.
Ich finde es jedenfalls immer verdächtig, wenn ursprüngliche Symptome (keine neuartigen) unter antientzündlich wirkenden Antibiotika stärker werden!
Was mich an deinen bisherigen Therapien stört (abgesehen von der erst unterlassenen und später verhunzten Anfangstherapie, die bei schönster Bilderbuchwanderröte einer unterlassenen Hilfeleistung gleichkommt) ist das Fehlen eines Medikaments, das auf Biofilme und Schläferformen wirkt. Dies insbesondere, da du vor der Wanderröte ja doch auch einige Symptome hattest und man sich ja nie 100%ig sicher sein kann, ob nicht schonmal eine Borreliose vorlag.
Da du ja jetzt eh die Medikamente abgesetzt hast, würde ich mir einfach mal in Ruhe anschauen, wie es dir damit so geht und die Zeit nutzen, dir viel Gutes zu tun.
Wenn die usprünglichen Symptome wieder zunehmen und stärker werden, würde ich persönlich vermutlich lieber noch weitertherapieren.
Dabei wäre es aber wirklich ungewöhnlich, wenn innerhalb weniger Tage die Symptome massiv zunehmen, wie in deiner letzten Therapiepause, da Borrelien sich ja langsam teilen, aber ich denke, dass damals die ungewöhnlichen Belastungen (Flug, sehr viel körperliche Belastung, Höhenunterschiede) möglicherweise eine Erklärung wären.
Wenn unter der letzten Kombi Mino+Azi zuletzt die Schmerzen wieder stärker wurden (Frage: Herx?), dürften sie ja eigentlich nach Absetzen nicht auch sehr schnell wieder stärker werden (da wäre ja die Hypothese die antientzündliche Wirkung, die wegfällt), das wäre ja dann widersprüchlich. Also wird es spannend, wie es sich entwickelt in der Pause!
Wenn dir von Seiten der Klinik bei deiner stark neurologisch angehauchten Symptomatik Ceftriaxon angeboten werden sollte, würde ich das Angebot wahrnehmen!
Ansonsten würde ich wie oben erwähnt im Fall einer weiteren Therapie bei der nächsten Kombination ein Medikament gegen Biofilme/Schläferformen dabeihaben wollen.
Generell halte ich Infusionen für sehr viel effektiver als orale Antibiose, aber das ist ein anderes Thema.
Als Option für die Zukunft wäre dann natürlich weitere Diagnostik möglich, wie in den anderen Beiträgen erwähnt.
Da du aber nach meinem Überblick eigentlich gute Verbesserungen unter den Antibiotika hattest (mit dem merkwürdigen Rückfall nach der kurzen Therapiepause im Urlaub) und unter der letzten Kombi sogar noch Symptomverstärkung, halte ich es für möglich, dass die Borreliose noch nicht ganz ausgestanden ist. Aber wenn sich dein Immunsystem jetzt in der Pause etwas erholt, schafft es ja vielleicht, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen!
Du wirst es leider ausprobieren und rausfinden müssen, was für dich das richtige ist.
Erstmal wird es spannend, ob noch irgendwas rauskommt im Krankenhaus, das Ergebnis der Lumbalpunktion ist ja noch offen?
Und sehr spannend, was sie dir dann empfehlen.
Wenn sie dir statt Ceftriaxon Spazierengehen und gesund essen empfehlen, wären wir hier alle jedenfalls schwer beeindruckt von dieser bahnbrechenden Empfehlung
Zu deinen Fragen:
1) s. Urmels Beitrag, aber deine Symptome traten ja direkt nach der Wanderröte auf?
2) ja, verschiedene Spezis sagten mir, dass Patienten beschwerdefrei wurden, wenn die Antibiose beendet wurde, wenn kaum noch Symptome da waren
3) nach Gefühl
4) s.o., Biofilme/Schläfer beachten, plus wenn man Mino verträgt, finde ich das ein tolles Medikament; bei dir wäre alternativ die Frage Ceftriaxon noch offen finde ich wegen stark neurologischen Symptomen und noch relativ frühes Stadium
5) Ja, das ist ja gleichbedeutend mit Herx! Die Toxine (oder zerlegten toten Tiere, hihi) müssen ja abtransportiert werden.
6) Interessante Frage, ich würde sagen ja! dann müssten sie ja sogar besser erreichbar sein als wenn sie als Schläferformen vor sich hindümpeln. Eventuell wäre in so einem "Schub" dann sogar ein Medikament, das auf sich teilende Erreger wirkt (z.B. Ceftriaxon) sinnvoll, nur so eine Idee?
7) meinst du, weil antientzündliche Antibiotika dann weggelassen werden? ja!
Viel Glück!!!
das ist eine schwierige Situation und ich denke, du musst durch Ausprobieren herausfinden, was für dich der richtige Weg ist.
Wenn man bedenkt, dass man selbst bei frühzeitiger antibiotischer Behandlung von 5-10% Therapieversagern liest und welche raffinierten Verwandlungsstrategien die Borrelien besitzen, finde ich es eine naheliegende Hypothese, dass deine Symptome von einer Borreliose kommen, die erstens von einer viel zu spät und zu niedrig dosierten Therapie kommen und zweitens ist ja auch gut möglich, dass es nicht die erste Borreliose war, da du ja auch vor der Wanderröte schon einige andere Symptome hattest.
Nachdem du eine angemessene Kombinationstherapie bei einer Spezialistin angefangen hattest, gingen die Symptome zurück, im Urlaub kamen in einer Therapiepause die Symptome nach sehr kurzer Therapiepause wieder, man bedenke aber die erhöhte Belastung (Flug, sportliche Aktivitäten). Dann hast du Minocyclin angefangen und zuletzt wurden die ursprünglichen (aber eben keine neuen) Symptome unter Mino+Azi wieder stärker.
Dass ein ursprüngliches Anfangssymptom (ich meine es waren schmerzende Fußsohlen?) unter der letzten Kombination wieder stärker wurde, könnte natürlich auch einfach eine Herx sein und gerade für die Effizienz der Therapie sprechen.
Ich finde es jedenfalls immer verdächtig, wenn ursprüngliche Symptome (keine neuartigen) unter antientzündlich wirkenden Antibiotika stärker werden!
Was mich an deinen bisherigen Therapien stört (abgesehen von der erst unterlassenen und später verhunzten Anfangstherapie, die bei schönster Bilderbuchwanderröte einer unterlassenen Hilfeleistung gleichkommt) ist das Fehlen eines Medikaments, das auf Biofilme und Schläferformen wirkt. Dies insbesondere, da du vor der Wanderröte ja doch auch einige Symptome hattest und man sich ja nie 100%ig sicher sein kann, ob nicht schonmal eine Borreliose vorlag.
Da du ja jetzt eh die Medikamente abgesetzt hast, würde ich mir einfach mal in Ruhe anschauen, wie es dir damit so geht und die Zeit nutzen, dir viel Gutes zu tun.
Wenn die usprünglichen Symptome wieder zunehmen und stärker werden, würde ich persönlich vermutlich lieber noch weitertherapieren.
Dabei wäre es aber wirklich ungewöhnlich, wenn innerhalb weniger Tage die Symptome massiv zunehmen, wie in deiner letzten Therapiepause, da Borrelien sich ja langsam teilen, aber ich denke, dass damals die ungewöhnlichen Belastungen (Flug, sehr viel körperliche Belastung, Höhenunterschiede) möglicherweise eine Erklärung wären.
Wenn unter der letzten Kombi Mino+Azi zuletzt die Schmerzen wieder stärker wurden (Frage: Herx?), dürften sie ja eigentlich nach Absetzen nicht auch sehr schnell wieder stärker werden (da wäre ja die Hypothese die antientzündliche Wirkung, die wegfällt), das wäre ja dann widersprüchlich. Also wird es spannend, wie es sich entwickelt in der Pause!
Wenn dir von Seiten der Klinik bei deiner stark neurologisch angehauchten Symptomatik Ceftriaxon angeboten werden sollte, würde ich das Angebot wahrnehmen!
Ansonsten würde ich wie oben erwähnt im Fall einer weiteren Therapie bei der nächsten Kombination ein Medikament gegen Biofilme/Schläferformen dabeihaben wollen.
Generell halte ich Infusionen für sehr viel effektiver als orale Antibiose, aber das ist ein anderes Thema.
Als Option für die Zukunft wäre dann natürlich weitere Diagnostik möglich, wie in den anderen Beiträgen erwähnt.
Da du aber nach meinem Überblick eigentlich gute Verbesserungen unter den Antibiotika hattest (mit dem merkwürdigen Rückfall nach der kurzen Therapiepause im Urlaub) und unter der letzten Kombi sogar noch Symptomverstärkung, halte ich es für möglich, dass die Borreliose noch nicht ganz ausgestanden ist. Aber wenn sich dein Immunsystem jetzt in der Pause etwas erholt, schafft es ja vielleicht, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen!
Du wirst es leider ausprobieren und rausfinden müssen, was für dich das richtige ist.
Erstmal wird es spannend, ob noch irgendwas rauskommt im Krankenhaus, das Ergebnis der Lumbalpunktion ist ja noch offen?
Und sehr spannend, was sie dir dann empfehlen.
Wenn sie dir statt Ceftriaxon Spazierengehen und gesund essen empfehlen, wären wir hier alle jedenfalls schwer beeindruckt von dieser bahnbrechenden Empfehlung
Zu deinen Fragen:
1) s. Urmels Beitrag, aber deine Symptome traten ja direkt nach der Wanderröte auf?
2) ja, verschiedene Spezis sagten mir, dass Patienten beschwerdefrei wurden, wenn die Antibiose beendet wurde, wenn kaum noch Symptome da waren
3) nach Gefühl
4) s.o., Biofilme/Schläfer beachten, plus wenn man Mino verträgt, finde ich das ein tolles Medikament; bei dir wäre alternativ die Frage Ceftriaxon noch offen finde ich wegen stark neurologischen Symptomen und noch relativ frühes Stadium
5) Ja, das ist ja gleichbedeutend mit Herx! Die Toxine (oder zerlegten toten Tiere, hihi) müssen ja abtransportiert werden.
6) Interessante Frage, ich würde sagen ja! dann müssten sie ja sogar besser erreichbar sein als wenn sie als Schläferformen vor sich hindümpeln. Eventuell wäre in so einem "Schub" dann sogar ein Medikament, das auf sich teilende Erreger wirkt (z.B. Ceftriaxon) sinnvoll, nur so eine Idee?
7) meinst du, weil antientzündliche Antibiotika dann weggelassen werden? ja!
Viel Glück!!!
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Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)