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Meine Wanderröte 9 Wochen nach Zeckenstich // Leichtes Kribbeln und Brennen im Fuß
#3

Hallo Polarbear,

besten Dank für deine schöne Zusammenfassung!
Ich finde es klasse, wie schnell du dich umfassend informiert hast!

Wie du ja schon mitbekommen hast, ist weniges sicher im Bereich der Borreliose aufgrund viel zu geringer Forschungsanstrengungen in den letzten Jahrzehnten. Leider lässt sich auch nicht sicher beantworten, was deine derzeitigen Symptome sind. Es ist immer eine ganz schwierige Frage, wann der Punkt gekommen ist, eine Antibiotikatherapie zu beenden - eben weil man nicht weiß, was die übrig gebliebenen Symptome sind (persistierende Erreger? Herxheimer? Reaktionen des Immunsystems?).

In dieser unsicheren Lage kann man deswegen leider nicht auf abgesicherte Forschungsergebnisse zurückgreifen, sondern muss auf Erfahrungen und das eigene Gefühl zurückgreifen.
Die Einschätzungen hängen natürlich ganz eng zusammen mit den eigenen Erfahrungen und der eigenen Krankheitsbiografie.
Und im Forum findet natürlich auch bereits Selektion statt, weil viele Betroffene nicht hierherfinden oder nicht (mehr) regelmäßig hier lesen.
Mein Eindruck ist, dass es vor allem zwei Gruppen sind, die nicht hierherfinden: Die größere Gruppe der unkompliziert Gesundgewordenen, die sehr gut auf die Therapie ansprachen, wird wohl kaum den Weg ins Forum finden, jedenfalls liest man derartige Geschichten selten.
Andererseits ist mir schon oft aufgefallen, dass mir sehr Schwererkrankte mit langem Leidensweg, die sich sehr hart eine Langzeitantibiose erkämpft hatten (z.B. in Form von Infusionen), berichteten, nicht im Forum aktiv zu sein.
Ich finde es ganz interessant zu überlegen, wer wohl nicht im Forum schreibt, da die Antworten auf deine Fragen je nach Gruppe sicherlich sehr unterschiedlich ausfallen - allein schon auf deine erste Frage.
Der unkompliziert Gesundete sieht deine Restsymptome sicherlich viel unkritischer als jemand mit schwerem Verlauf, dem eine Langzeitantibiose Gesundung brachte.

Ich schreibe dir mal meine persönlichen Gedanken (ich gehöre übrigens zu den sehr schwer Erkrankten).
1. Wie du die Symptome im Fuß beschreibst, klingt das nicht nach einer Nebenwirkung. Leider lässt es sich nicht differenzieren, ob die Symptome durch persistierende Erreger oder durch immunologische Reaktionen entstehen. Ich persönlich finde es naheliegende Hypothesen, dass die Symptome durch die Erreger selbst entstehen oder natürlich auch durch abgestorbene Erreger, die dann als Toxine abtransportiert werden müssen (= Herxheimer). Bei der Herxheimer-Reaktion würden sich aber die Symptome meiner Erfahrung nach eher verstärken.
Ich würde persönlich möglichst solange therapieren, bis keine oder kaum noch Symptome vorhanden sind. Du bist ja sicher deswegen im Kontakt mit deinem Spezi - der wird ja sicher eine Empfehlung für dich haben, wielange du therapieren solltest!? Ich würde, wenn ich dem Spezi vertraue, vermutlich bei dieser Frage seinem Rat folgen.
Wenn du die Antibiotika absetzt, wenn noch Restsymptome da sind, würde ich einfach wachsam sein und bei einer Zunahme der Symptome würde ich persönlich lieber nochmals weitertherapieren, auf dem Hintergrund, dass ich einen Heidenrespekt vor dieser Multisystemerkrankung habe.
Die Frage des richtigen Zeitpunkts des Absetzens der Antibiotika ist jedenfalls nicht leicht zu beantworten und ich würde da auch auf mein Gefühl hören, am Ende musst du es halt "ausprobieren", da es keinen Test gibt, der zuverlässig Auskunft geben kann über die Aktivität der Borreliose.

2. Grapefruit beeinflusst meines Wissens nach die Wirkung von Antibiotika (in die eine oder andere Richtung), deswegen mache ich sicherheitshalber darum einen Bogen. Man möchte ja weder unkontrollierte Erhöhungen noch Erniedrigungen der Spiegel. Zu Wechselwirkungen mit schwarzem Tee weiß ich leider nichts.

3. Du hast wirklich sehr schnell reagiert, du hast relativ schnell nach der Wanderröte eine Doycyclin-Behandlung bekommen und hast danach keine Zeit verstreichen lassen, sondern gleich noch eine Anschlusstherapie gemacht. Das finde ich sehr gute Vorbedingungen!
Was leider nicht in deiner Kontrolle liegt ist die Tatsache, dass das Doxycyclin bei dir so niedrig dosiert war, wie es auch mein Hund beim Tierarzt kriegen würde (der wiegt übrigens knapp 30 kg und nicht wie du 80 kg) und dass Doxycyclin als Frühtherapie umstritten ist (man liest hier leider fälschlicherweise oft von Therapieversagern statt von Therapieversagen..). Du hast aber alles richtig gemacht und gleich reagiert, deswegen bin ich sehr optimistisch, dass du das in den Griff bekommst!
Von der größten Gruppe der unkompliziert-Gesundgewordenen habe ich bis jetzt leider nur wenige kennengelernt, weil man die ja nicht an den üblichen verdächtigen Orten (Forum, Spezipraxen, Selbsthilfegruppen) trifft - es sind aber die allermeisten!
Also: Der Erreger ist außerordentlich gewitzt - aber du hast ihm kräftig was entgegengesetzt!! Ich drücke dir die Daumen, dass du damit mächtig Eindruck hinterlassen hast und das Kapitel bald abschließen kannst!

Alles Gute!
Katie

PS. Dein positiver Westernblot ist nochmals eine Bestätigung der ohnehin durch die Wanderröte abgesicherten Diagnose. Da hast du ja gleich zweimal beim 50-50-Joker richtig getroffen - Glück im Unglück!
PS2. Parallel mit Urmel geschrieben, deswegen teils doppelt.

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
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Meine Wanderröte 9 Wochen nach Zeckenstich // Leichtes Kribbeln und Brennen im Fuß - von Polarbear - 11.12.2016, 12:49
RE: Meine Wanderröte 9 Wochen nach Zeckenstich // Leichtes Kribbeln und Brennen im Fuß - von urmel57 - 11.12.2016, 21:21
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Meine Wanderröte 9 Wochen nach Zeckenstich // Leichtes Kribbeln und Brennen im Fuß - von Ehemaliges Mitglied - 15.12.2016, 14:33

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