19.12.2016, 18:47
(19.12.2016, 12:57)Markus schrieb: Falls du Darmbeschwerden hast, ist die Frage ob man aus einer Stuhlprobe eine PCR machen kann, damit kenne ich mich nicht aus.
Lohnt sich nicht wirklich bei einer "älteren" Infektion.
"Wenn eine Yersinien-Infektion mit Durchfällen einhergeht, sind die Bakterien zu Anfang im Stuhl nachweisbar; mit Verschwinden der Durchfälle gelingt es dann allerdings in der Regel nicht mehr, Yersinien aus dem Stuhlgang anzuzüchten und auf diese Weise die Yersinien-Infektion zu beweisen.
Zur Diagnostik einer Yersinieninfektion werden deshalb dann vorzugsweise serologische Nachweisverfahren Blutuntersuchungen durchgeführt."
Quelle: https://www.rheuma-online.de/rheuma-onli...r-was.html
(19.12.2016, 13:28)Minos75 schrieb: Ich werde die Yersinien-Serologie dann wahrscheinlich selbst mal im Labor machen lassen.
"KBR-Methode (Komplement-Bindungs-Reaktion) [...] Bei einer Yersinien-Infektion bildet der Körper (wie im übrigen auch bei anderen Infektionen) zunächst IgM-Antikörper gegen die Erreger. Dies geschieht in den ersten Tagen, im Durchschnitt lassen sich IgM-Antikörper erstmals etwa nach einer Woche nachweisen. Im weiteren Verlauf verschwinden die IgM-Antikörper dann und werden durch IgG- und IgA-Antikörper abgelöst. Nach etwa 6-8 Wochen sind keine IgM-Antikörper mehr nachweisbar. Dies bedeutet für die serologische Diagnostik durch Blutuntersuchungen, dass sie gleich zu Anfang der Infektion, d.h. innerhalb der ersten Woche, noch „falsch-negativ“ sein kann, d.h. das Ergebnis der Blutuntersuchung ist negativ und sagt fälschlicherweise aus, dass keine Yersinien-Infektion vorliegt; ebenso kann sie bei Untersuchungen, die auf dem IgM-Nachweis beruhen, nach einem Zeitraum von 6-8 Wochen ebenfalls wieder falsch-negativ sein, da dann die IgM-Antikörper bereits verschwunden sind. Im Fall einer Yersinien-induzierten Arthritis ist der KBR-Test deshalb in der Regel nicht geeignet.
[...] Oft ist mit der ELISA-Methode ebenso wie mit der KBR das Yersinien-spezifische IgM nicht mehr nachweisbar
[...] In neuerer Zeit stehen für die differenzierte Yersinien-Diagnostik sogenannte Westernblot- oder Immunoblot-Verfahren zur Verfügung, mit denen man bei der Antikörperdiagnostik Antikörper gegen einzelne Bestandteile der Yersinien nachweisen kann..."
Quelle wie oben: https://www.rheuma-online.de/rheuma-onli...r-was.html
Bei der Behandlung einer Yersiniose wird unterschieden, ob es um den Darm oder die Yersinien-induzierte Arthritis geht.
Dazu hier noch paar Fundstücke aus meinem "Archiv":
Ganzer Text interessant: https://www.rheuma-online.de/krankheitsb...arthritis/
„Von vielen Mails und Fallschilderungen, die im Zusammenhang mit rheuma-online an mit herangetragen werden, bekomme ich zunehmend den Eindruck, dass Yersinien sehr lange persistieren können und die Infektion ausgesprochen chronische Verläufe entwickeln kann. Unter diesem Gesichtspunkt ist es aus meiner Sicht vermutlich sinnvoll, auch wenn eine Wirkung auf die Arthritis nicht gesichert ist, zumindestens zur Elimination der Erreger eine konsequente antibiotische Therapie durchzuführen, um wenigstens für die Zukunft einen anhaltenden Trigger für das Immunsystem auszuschalten.“
PD Dr. med. H.E. Langer https://www.rheuma-online.de/rheuma-onli...aqplus_pi1[faq]=423
"Ich selber tendiere bei meinen Patienten mit einer sicheren Yersinien-Arthritis eher zu einer längerdauernden antibiotischen Therapie, vorzugsweise mit Doxycyclin, wobei nach unserer Erfahrung die Therapiedauer mindestens 3 Monate in ausreichend hoher Dosierung (2 x 100 mg Doxycyclin pro Tag) betragen sollte."
PD Dr. med. H.E. Langer https://www.rheuma-online.de/rheuma-onli...ritis.html
Und dann hab ich (in meinen "Anfangszeiten", als ich leider noch nicht alles mögliche und unmögliche gespeichert hab) irgendwo mal gelesen, daß "die Russen" entgegen irgendwelcher Leitlinien (?) Yersinien radikal viele viele Wochen mit Doxy 400 mg pro Tag behandeln und damit wohl Erfolg haben. Ich weiß es aber nicht mehr genau. Müßteste mal im Netz danach suchen.
Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...
Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org