01.02.2017, 17:39
(01.02.2017, 15:43)Ingeborg schrieb: 1.Mein erster LTT-Test im Jahr 2000 (damals noch Leistung der GKK) wurde mit 4 Banden hochpositiv getestet.
Ich glaube nicht, daß es was bringt, einzelne Labor- oder Arztleistungen hier konkret zu vergleichen, da es immer auf den jeweiligen Arzt wie auch das Labor ankommt, bei dem man landet. Um auf Dein konkretes Beispiel einzugehen (ohne Dir zu nahe zu treten zu wollen, mir ist Deine lange Krankengeschichte bekannt), wäre ich froh und glücklich gewesen, wenn im Jahr 2000 überhaupt jemand bei mir an Borreliose gedacht hätte. Der einzige Arzt, dem dieses Wort überhaupt bekannt war, war mein Tierarzt, als es um Hundi ging...
Du merkst sicher schon, solche konkreten Vergleiche bringen wirklich nichts, weil es nun mal nicht vergleichbar ist. Es gab damals Humanmediziner, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht an Borreliose dachten, und so ist es auch heute noch. Genauso wie es damals Labore gab, die in der einen oder anderen Richtung weiter waren als andere, so wie es auch heute welche gibt, die sich auf die eine oder andere Sache mehr spezialisiert haben als andere, manchmal auch zu Lasten anderer Tests.
Aber unterm Strich ist doch ein deutlicher Trend zu erkennen - mehr Ärzten ist Borreliose zumindest bekannt und die Angebote der Labore sind auch um etliches umfangreicher geworden.
Und auch in der Bevölkerung können nicht nur mehr Leute als noch vor zehn oder gar zwanzig Jahren das Wort Borreliose aussprechen, sondern haben bereits viel von gehört und wissen, daß das keine Pillepallegeschichte ist, wenn man dran erkrankt. So jedenfalls meine Erfahrungen aus seeeeehr vielen Gesprächen - nicht aus der SHG oder meinem Bekanntenkreis, sondern mit mir fremden Menschen auf der Straße jedes Jahr auf unserem Borreliose-Protest-Tag im Mai.
Und je mehr Leute dieses Wissen haben (selbst wenn es nur gruseliges Halbwissen ist), desto eher fordern sie bei ihren Ärzten doch Differentialdiagnostik, zum Beispiel Borreliosetests, ein und/oder holen sich Zweit- oder gar Drittmeinungen bei anderen Ärzten, wenn sie trotz Behandlung ihrer diagnostizierten Krankheit keine Besserung erfahren. Und wenn man dem ersten Arzt, der die Borreliose nicht erkannt hat, später dann mitteilt, an welcher Stelle er versagt hat (natürlich diplomatischer formuliert), dann denkt er beim nächsten Patienten vielleicht dran. Je mehr Patienten Borreliose & Co. als mögliche Ursache auf dem Schirm haben, desto mehr Ärzte werden damit konfrontiert, was nach sich zieht, daß diese sich vielleicht doch mal über dieses Thema informieren... Darum ging's den Antwortenden vor mir grad.
Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...
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