Meines Wissens gibt es keine aussagekräftigen Erfahrungen bei Menschen mit Borreliose und Vancomycin (ein lokaler Spezi hat mal wenig überzeugende Experimente mit Vancomycin gemacht vor längerer Zeit, meine ich).
Vancomycin alleine würde ich nicht (alles rein hypothetisch!) unbedingt als Mittel der Wahl nehmen, zum einen da sich Lewis nur auf Laborstudien und bestenfalls Mausstudien stützt. Zum anderen, weil Vancomycin schon in den 90ern mal untersucht wurde, u. a. mit Beteiligung von Barbour:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8517700
In Deutschland hat Prof. Hunfeld 2001 mal Laboruntersuchungen gemacht, Vancomycin war in vitro nur auf dem dritten Platz:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11282265
Zudem gab's, ebenfalls unter Beteiligung von Barbour, eine Mausstudie:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8913478
Dauert die Infektion in der Maus länger als 7 Tage, konnte Vancomycin bei immunsupprimierten Mäusen die Infektion nicht beseitigen (Ceftriaxon in der Kontrollgruppe jedoch schon).
Was die Beschwerden nach Standard-Antibiose im Frühstadium angeht, muss man differenzieren zwischen
a) einem Rezidiv bzw. Fortschreiten der Erkrankung ("Therapieversagen")
b) "Bleibenden Beschwerden" (ist bei EM weniger relevant, aber z. B. bei früh dissemenierten Infektionen enstandene Schäden)
c) PTLDS; hier gibt's kein Fortschreiten der Erkrankung (z. B. Entwicklung einer akuten Neuroborreliose nach behandeltem EM) oder Hinweise auf eine bestehende Infektion
a) ist in der Tat relativ selten bei EM wenn man sich aktuellere Studien anschaut. Dies gab's in früheren Studien jedoch häufiger (z. B. mit Erythromycin, da es einige Stämme gibt, die nicht empfindlich sind). In der Praxis wäre das auch bei falschem Einnehmen von AB möglich, was in der Realität sicher häufiger vorkommt, als bei Studienteilnehmern
b) ist bei EM vermutlich nicht weniger relevant
c) Ist sehr komplex, da es keine einheitliche Definition und heterogene Studienergebnisse gibt. Ich meine der Prozentsatz bei Studien iegt zwischen 0 und 36 %, wobei eben auch beachtet werden muss, wie PTLDS operationalisiert wurde.
Ob ein anderes Antibiotikum das Auftreten von b) oder c) verhindern kann, ist derzeit noch unklar. b) wäre vor allem durch sehr zeitnahe Therapie zu reduzieren.
Lewis und Zhang vermuten ja, das ist jedoch bislang noch Spekulation. Insbesondere ist die Frage, welches Antibiotikum das richtige dafür wäre. Reine Laborstudien sind da schon schwammig und PTLDS ist bei Menschen kaum greifbar, bei Mäusen überhaupt nicht.
Vancomycin alleine würde ich nicht (alles rein hypothetisch!) unbedingt als Mittel der Wahl nehmen, zum einen da sich Lewis nur auf Laborstudien und bestenfalls Mausstudien stützt. Zum anderen, weil Vancomycin schon in den 90ern mal untersucht wurde, u. a. mit Beteiligung von Barbour:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8517700
In Deutschland hat Prof. Hunfeld 2001 mal Laboruntersuchungen gemacht, Vancomycin war in vitro nur auf dem dritten Platz:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11282265
Zudem gab's, ebenfalls unter Beteiligung von Barbour, eine Mausstudie:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8913478
Dauert die Infektion in der Maus länger als 7 Tage, konnte Vancomycin bei immunsupprimierten Mäusen die Infektion nicht beseitigen (Ceftriaxon in der Kontrollgruppe jedoch schon).
Was die Beschwerden nach Standard-Antibiose im Frühstadium angeht, muss man differenzieren zwischen
a) einem Rezidiv bzw. Fortschreiten der Erkrankung ("Therapieversagen")
b) "Bleibenden Beschwerden" (ist bei EM weniger relevant, aber z. B. bei früh dissemenierten Infektionen enstandene Schäden)
c) PTLDS; hier gibt's kein Fortschreiten der Erkrankung (z. B. Entwicklung einer akuten Neuroborreliose nach behandeltem EM) oder Hinweise auf eine bestehende Infektion
a) ist in der Tat relativ selten bei EM wenn man sich aktuellere Studien anschaut. Dies gab's in früheren Studien jedoch häufiger (z. B. mit Erythromycin, da es einige Stämme gibt, die nicht empfindlich sind). In der Praxis wäre das auch bei falschem Einnehmen von AB möglich, was in der Realität sicher häufiger vorkommt, als bei Studienteilnehmern
b) ist bei EM vermutlich nicht weniger relevant
c) Ist sehr komplex, da es keine einheitliche Definition und heterogene Studienergebnisse gibt. Ich meine der Prozentsatz bei Studien iegt zwischen 0 und 36 %, wobei eben auch beachtet werden muss, wie PTLDS operationalisiert wurde.
Ob ein anderes Antibiotikum das Auftreten von b) oder c) verhindern kann, ist derzeit noch unklar. b) wäre vor allem durch sehr zeitnahe Therapie zu reduzieren.
Lewis und Zhang vermuten ja, das ist jedoch bislang noch Spekulation. Insbesondere ist die Frage, welches Antibiotikum das richtige dafür wäre. Reine Laborstudien sind da schon schwammig und PTLDS ist bei Menschen kaum greifbar, bei Mäusen überhaupt nicht.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world