Zitat:brennende Kopfschmerzen, Schwindelattacken ohne Ende, Nebel im Kopf, Herzrasen, Schweissausbrüche, Angstzustände, Konzentrationsprobleme usw.
Ich kann dir zumindest sagen, dass ich genau die gleichen Symptome (bis auf Angstzustände) habe/hatte. Nach nun über 2 Jahren ist lediglich der Schwindel (und die daraus folgende Übelkeit) geblieben. (wobei ich Schwindel nur noch bei Bewegung habe, zu Beginn schaffte ich es nichtmal mich im Bett aufzurichten) Alle anderen Symptome, Herzrasen (hat teilweise Puls von 100 ohne was zu tun, inzwischen wieder auf meine normalen 65 Schläage/Min), Schweissausbrüche, Konzentrationsprobleme etc. sind weg. Auch Taubheitsgefühle, Muskelzucken etc. sind weg. Nur der blöde Schwindel will nicht weggehen.
Für die Mediziner ist man dank der Lei(d)tlinien natürlich austherapiert und die restlichen Beschwerden bzw. die restliche Beschwerde ist eine Folge der Borreliose, bzw. eben der berühmte "Z.n. Borreliose", sofern überhaupt jemals eine Borreliose bestand. Ob das nun richtig ist, kann ich als Laie nicht einschätzen.
Mein Glück in der ganzen Misere, die mein Leben eigentlich ruiniert hat, war, dass ich aus meinem Beruf ein gute Gesprächsführung gelernt habe und weiss, Menschen indirekt zu lenken. So ist es mir gelungen, jegliche psychische Diagnoseversuche abzuwenden. Einfach, indem ich immer einen aufgeräumten, sachlichen, jedoch nicht Emotionslosen Eindruck bei den entsprechenden Stellen hinterlassen habe. Das führte dazu, dass jeder Psychologe/Psychiater attestierte, dass ich keine Erkrankung in dieser Hinsicht habe, höchstens als Folge der schweren Erkrankung natürlich nicht mehr der Glücklichste bin. (was so auch stimmt).
Auch ich habe "nur" IGG im Blut, im Liquor, einen erhöhten IGG AK Index und somit eine nachgewiesene intrathekale IGG Synthese sowie oligoklonale Banden. Natürlich wird dies als Durchseuchungstiter abgetan, denn wie sagen die Neurologen so schön "Ohne Gesichtslähmung keine Borreliose".
Ich muss aber auch sagen, dass jegliche AB Versuche keine Besserung brachten, eher im Gegenteil. Die wirkliche Verbesserung trat bei mir erst später ein, viel später, was auch vorkommen kann.
Tja, ob unser Schwindel irgendwann nochmal verschwindet? Ich weiss es nicht. Vielleicht ist es ja wirklich eine Defektheilung? Eine Ärztin in meiner zweiten Reha sagte mal zu mir: "Wir können auf den Mond fliegen, aber wir können nicht alles heilen". Vielleicht hat sie ja recht. Dort habe ich auch einen Patienten kennengelernt, der einen Kleinhirninfarkt hatte. Ihm ging es genauso wie mir. Wir sind dann immer zusammen durch die Gegend "geschwankt". Auch bei ihm geht der Schwindel nicht weg. Das erinnerte mich an meinen Neurologen, der mir die Ceftriaxon Behandlung zukommen lies, der a) sagte, dass eine Borreliose 1000 Gesichter haben kann und b) man das durchaus mit einem Schlaganfall vergleichen kann. Nach einem Schlaganfall bilden sich bei einigen Patienten die Symptome vollständig im laufe der Jahre zurück, bei manchen wird es besser und einige, vor allem Ältere, erholen sich gar nicht mehr. Die Erforschung der Nerven und ihrer Regeneration steckt eben noch in den Kinderschuhen.
Ich kenne eine, die hatte auch alle möglichen Symptome, welche unter Ceftriaxon zurück gingen. Nur ihre Gesichtslähmung (weshalb man bei ihr sofort an Borreliose dachte) ist bis heute, nach über 10 Jahren immer noch genauso wie am ersten Tag und viele denken, sie hat einen Schlaganfall. Ansonsten geht es ihr super. Ist das eine Defektheilung oder noch eine aktive Borreliose? Wenn Defektheilung bei dem Gesichtsnerv möglich ist, dann vielleicht auch bei dem Nerv der für den Schwindel zuständig ist? Ich weiss es nicht...
Im übrigen sind "Kopfschmerzen, Nebel im Kopf, Herzrasen, Schweissausbrüche, Angstzustände, Konzentrationsprobleme" durchaus als vegetative Begleitkomponenten von Schwindel zu betrachten. Wichtig bei Schwindel ist, auch an eine umfangreiche Differentialdiagnostik zu denken, die mir leider, aufgrund des Borreliosebefundes verwehrt wurde und wird.
Liebe Grüße und den Kopf nicht hängen lassen...