Mich interessiert die Frage der Seronegativität im Spätstadium. Gemäß der verlinkten Studie dürfte es diese ja nicht geben. Ich habe aus verschiedenen Gründen Zweifel daran. Hier mal einer davon (betrifft praktisch alle Studien, die ich bisher gesehen habe):
Potentiell seronegative Individuen werden über das Studiendesign aussortiert
Ich meine, die Studie kann aus prinzipiellen Erwägungen keine Aussage darüber machen, wie hoch die Sensitivität der Serologie im Spätstadium ist, da potentiell seronegative Individuen mit Spätborreliose über das Studiendesign aussortiert wurden.
In der Studie gibt es zwei Gruppen, die als LD Stadium 3 klassifiziert wurden. Zum einen diese: „During phase 1, the 2-EIA algorithm was evaluated using serum samples from well-characterized patients with LD or symptomatic control subjects who had been assessed by LD experts. […] All patients categorized as having LD met the CDC surveillance criteria for the diagnosis [18].“
Hierbei handelte es sich unter anderem um n = 18 Patienten mit Arthritis oder später Neuritis. Alle waren seropositiv („met the CDC surveillance criteria“).
Die zweite Gruppe waren diese: „All available serum samples that had positive or equivocal results by a first-step polyvalent WCS EIA were included in the study (N = 467). On the basis of a review of medical records from the 467 patients, 78 were classified as having active LD according to the CDC case definition criteria [18].“
Es handelte sich um n = 11 Patienten mit Arthritis. Auch hier waren demnach alle seropositiv („had positive or equivocal results“).
Das heißt, man hat prinzipiell nur Patienten in die Studie aufgenommen, die typische LD-Symptome hatten und seropositiv waren. An diesen hat man nun verschiedene serologische Verfahren getestet. Man hat also verschiedene Testverfahren miteinander verglichen. Ich sehe nicht, wie Studien mit so einem Design helfen können, das Problem der Seronegativität zu erfassen und zu quantifizieren. Man müsste Direktnachweis vs. Serologie vergleichen.
Was meinst du/ihr dazu?
PS: Ich konnte auf die Schnelle nicht herausfinden, wie genau die CDC surveillance criteria und case definition mit Bezug auf die Serologie zur damaligen Zeit definiert waren. Ich gehe aber davon aus, dass eine positive Serologie im Spätstadium obligat war.
Potentiell seronegative Individuen werden über das Studiendesign aussortiert
Ich meine, die Studie kann aus prinzipiellen Erwägungen keine Aussage darüber machen, wie hoch die Sensitivität der Serologie im Spätstadium ist, da potentiell seronegative Individuen mit Spätborreliose über das Studiendesign aussortiert wurden.
In der Studie gibt es zwei Gruppen, die als LD Stadium 3 klassifiziert wurden. Zum einen diese: „During phase 1, the 2-EIA algorithm was evaluated using serum samples from well-characterized patients with LD or symptomatic control subjects who had been assessed by LD experts. […] All patients categorized as having LD met the CDC surveillance criteria for the diagnosis [18].“
Hierbei handelte es sich unter anderem um n = 18 Patienten mit Arthritis oder später Neuritis. Alle waren seropositiv („met the CDC surveillance criteria“).
Die zweite Gruppe waren diese: „All available serum samples that had positive or equivocal results by a first-step polyvalent WCS EIA were included in the study (N = 467). On the basis of a review of medical records from the 467 patients, 78 were classified as having active LD according to the CDC case definition criteria [18].“
Es handelte sich um n = 11 Patienten mit Arthritis. Auch hier waren demnach alle seropositiv („had positive or equivocal results“).
Das heißt, man hat prinzipiell nur Patienten in die Studie aufgenommen, die typische LD-Symptome hatten und seropositiv waren. An diesen hat man nun verschiedene serologische Verfahren getestet. Man hat also verschiedene Testverfahren miteinander verglichen. Ich sehe nicht, wie Studien mit so einem Design helfen können, das Problem der Seronegativität zu erfassen und zu quantifizieren. Man müsste Direktnachweis vs. Serologie vergleichen.
Was meinst du/ihr dazu?
PS: Ich konnte auf die Schnelle nicht herausfinden, wie genau die CDC surveillance criteria und case definition mit Bezug auf die Serologie zur damaligen Zeit definiert waren. Ich gehe aber davon aus, dass eine positive Serologie im Spätstadium obligat war.
Dr. Rainer Rothfuß: Feindbilder pflastern den Weg zum Dritten Weltkrieg