18.12.2017, 21:15
@mikky "Hat dir die Krankenkasse geholfen?"
Die Antibiotikatherapiekosten von 1300 Euro wurden leider noch nicht übernommen.
Allerdings hat meine gesetzliche Krankenkasse eine telefonische Beratung durch z.B. Ärzte für ihre Versicherten eingerichtet. Vor der ersten Antibiotikakur war ich unschlüssig, ob eine Antibiotikatherapie das richtige Mittel der Wahl ist. Es kam ein Rückruf von einer Ärztin, die sich vorbereitet hatte. Sie hat mir, auch anhand der Borreliose-Leitlinien, sagen können, dass es nicht mit einer kurzen Antibiotikagabe bei Stadium 3 erledigt ist, sondern dass mindestens eine mehrwöchige Kur empfohlen wird. Ich habe bisher vier Kuren gebraucht.
@mikky
Habe ich die Ärzte, die mir nicht helfen konnten, aufgeklärt?
Leider hat es bisher nicht geklappt. Ich wollte mit meinem Hausarzt nach meiner Diagnose sprechen. Er forderte, vor einem ausführlicheren Gespräch, einen Arztbericht des behandelnden Arztes, den ich noch nicht habe. Ich wollte bei ihm die täglichen Antibiotikainfusionen durchführen lassen. Er sagte, dass es besser sei, dass alles in einem Hause stattfände – beim Spezialisten.
Ich habe mittlerweile vier jungen Fachärzten, die ich privat kenne, von meiner späten Borreliosediagnose erzählt. Alle vier konnten sofort etwas mit dem Symtombild anfangen und waren gut informiert. Sie sagten mir, dass es in Ihrem Studium ein Thema sei.
Hier ist der Ball endlich ins Rollen gekommen! :)
@mikky
Warum kam kein Arzt auf den Verdacht Borreliose?
In den Phasen, wo es mir sehr schlecht ging, hat mich nie ein Arzt gesehen. Ich kannte das schon von früher, dass ich einen Monat gerade so aufs Klo gehen konnte, und jemand sich um mein Essen kümmern musste. In der Zeit war es mir unmöglich zum Arzt zu gehen.
Genauer betrachtet gibt es viele Gründe warum Ärzte mir nicht helfen konnten:
Mit dem stark eingeschränkten Kurzzeitgedächtnis und „brain-fog“ konnte ich mich schlecht ausdrücken und nichts merken. Was ich meinem Hausarzt vermitteln konnte, waren nur die sehr lang anhaltenden Grippesymptome. Beim Spezialisten hatte ich dann endlich meine schriftlichen Notizen!
Eines unter vielen anderen Symptomen, die ich Ärzten leider vorenthalten habe: Meine schubweise Neuropathie mit Kribbeln in den Händen, Beinen und im Gesicht habe ich nie einem Arzt erzählt. Wenn ich Mitmenschen davon erzählt habe, wurde einfach gesagt, es käme vom Sitzen bzw. von der Wirbelsäule. Man sollte nicht störende Symptome ernst nehmen und aufschreiben!
Mir geht es nicht darum, den Ärzten Schuld zuzuweisen. Vielmehr sollten sie wegen der Komplexität von multisystemischen Krankheiten viel Unterstützung bekommen. Zum Beispiel durch:
- Weiterbildungen für Ärzte über häufige Krankheiten wie Borreliose
- Symptomchecklisten für Lyme-Borreliose mit denen Ärzte gezielt Fragen stellen können
- informierte Patienten, die im Internet bei ihrer Symptomlage auf Borreliose stoßen
- Patienten, die alle Symptome protokollieren, auch wenn sie harmlos (die Symptome) erscheinen
- Verbreitung der Symptomchecklisten von multisystemischen Krankheiten durch die Medien
Die Antibiotikatherapiekosten von 1300 Euro wurden leider noch nicht übernommen.
Allerdings hat meine gesetzliche Krankenkasse eine telefonische Beratung durch z.B. Ärzte für ihre Versicherten eingerichtet. Vor der ersten Antibiotikakur war ich unschlüssig, ob eine Antibiotikatherapie das richtige Mittel der Wahl ist. Es kam ein Rückruf von einer Ärztin, die sich vorbereitet hatte. Sie hat mir, auch anhand der Borreliose-Leitlinien, sagen können, dass es nicht mit einer kurzen Antibiotikagabe bei Stadium 3 erledigt ist, sondern dass mindestens eine mehrwöchige Kur empfohlen wird. Ich habe bisher vier Kuren gebraucht.
@mikky
Habe ich die Ärzte, die mir nicht helfen konnten, aufgeklärt?
Leider hat es bisher nicht geklappt. Ich wollte mit meinem Hausarzt nach meiner Diagnose sprechen. Er forderte, vor einem ausführlicheren Gespräch, einen Arztbericht des behandelnden Arztes, den ich noch nicht habe. Ich wollte bei ihm die täglichen Antibiotikainfusionen durchführen lassen. Er sagte, dass es besser sei, dass alles in einem Hause stattfände – beim Spezialisten.
Ich habe mittlerweile vier jungen Fachärzten, die ich privat kenne, von meiner späten Borreliosediagnose erzählt. Alle vier konnten sofort etwas mit dem Symtombild anfangen und waren gut informiert. Sie sagten mir, dass es in Ihrem Studium ein Thema sei.
Hier ist der Ball endlich ins Rollen gekommen! :)
@mikky
Warum kam kein Arzt auf den Verdacht Borreliose?
In den Phasen, wo es mir sehr schlecht ging, hat mich nie ein Arzt gesehen. Ich kannte das schon von früher, dass ich einen Monat gerade so aufs Klo gehen konnte, und jemand sich um mein Essen kümmern musste. In der Zeit war es mir unmöglich zum Arzt zu gehen.
Genauer betrachtet gibt es viele Gründe warum Ärzte mir nicht helfen konnten:
Mit dem stark eingeschränkten Kurzzeitgedächtnis und „brain-fog“ konnte ich mich schlecht ausdrücken und nichts merken. Was ich meinem Hausarzt vermitteln konnte, waren nur die sehr lang anhaltenden Grippesymptome. Beim Spezialisten hatte ich dann endlich meine schriftlichen Notizen!
Eines unter vielen anderen Symptomen, die ich Ärzten leider vorenthalten habe: Meine schubweise Neuropathie mit Kribbeln in den Händen, Beinen und im Gesicht habe ich nie einem Arzt erzählt. Wenn ich Mitmenschen davon erzählt habe, wurde einfach gesagt, es käme vom Sitzen bzw. von der Wirbelsäule. Man sollte nicht störende Symptome ernst nehmen und aufschreiben!
Mir geht es nicht darum, den Ärzten Schuld zuzuweisen. Vielmehr sollten sie wegen der Komplexität von multisystemischen Krankheiten viel Unterstützung bekommen. Zum Beispiel durch:
- Weiterbildungen für Ärzte über häufige Krankheiten wie Borreliose
- Symptomchecklisten für Lyme-Borreliose mit denen Ärzte gezielt Fragen stellen können
- informierte Patienten, die im Internet bei ihrer Symptomlage auf Borreliose stoßen
- Patienten, die alle Symptome protokollieren, auch wenn sie harmlos (die Symptome) erscheinen
- Verbreitung der Symptomchecklisten von multisystemischen Krankheiten durch die Medien