(11.01.2018, 16:26)Markus schrieb: Praktische Relevanz haben solche Überlegungen aber meines Erachtens nicht, da das Phänomen der Seronegativität ausgeblendet bzw. negiert wird.
Ja, Markus, das mag unter der Hypothese der Existenz einer seronegativen Infektion (von der ich bei der Borreliose ausgehe, dass sie zutrifft) stimmen. Es ist aber hier nicht der Punkt, denn seronegative Infektionen betreffen die tatsächlich Infizierten (falsch negativer Befund). In dem Beispiel hier geht aber um das Risiko für die Nicht-Infizierten (falsch positive Befunde), und für diese ist das Phänomen der Seronegativität meines Erachtens nicht wichtig. Es ist aber dennoch ein hoch relevantes Thema, weil es sowohl Stress als auch Kosten verursacht und ggf. zu unnötigen Behandlungen, ja Fehlbehandlungen kommen kann.
Wie du richtig schreibst: Man sollte einen Test nur dann machen lassen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass man eine gewisse Krankheit hat - aufgrund der Symptomatik, Familienanamnese oder/und aufgrund der hohen Prävalenz - nicht verschwindend gering ist. Aufs Blaue nach sehr seltenen Krankheiten (auch seltene Infektionen) zu testen hat rein statistisch gesehen oftmals ein falsch positives Ergebnis - und damit ggf. eine falsche Behandlung - zur Folge.