Es fällt für den Laien schwer, die gesamte Literatur einer S3-Leitlinie, mit allen Verweisen, die dort genannt werden, beurteilen zu können, es fällt auch Ärzten schwer, die nicht in der wissenschaftlichen Arbeit drinstecken. Ebenso fällt es schwer, die hier dargestellen Ergebnisse der DBG beurteilen zu können, wenn man sich nicht jeden Verweis genau anschaut. Das ist das eigentliche Dilemma. Das zweite Dilemma ist, dass es wohl auch kein Konsens gibt, was als wissenschaftlich gilt und was nicht. Es geht da durchaus auch um die Deutungshoheit. Es geht auch darum, wem man zum Schluss mehr Glauben schenkt.
Nicht vergessen darf man bei dieser einstweiligen Verfügung, dass diese, sofern ich es verstanden habe, lediglich darauf abhebt, an welcher Stelle die Ausführungen der Literatur in den Veröffentlichungen erscheinen soll. Direkt in der Leitlinie oder im Leitlinienreport auf den in der Leitlinie verwiesen werden soll. Ich weiß nicht, wie eindeutig die Kriterien der wissenschaftlichen Arbeit aus den Hochschulen tatsächlich sind. Für eine S3-Leitlinie werden jedoch unter anderem die Standards des Cochrane-Instituts verwendet und Ergebnisse aus den Reviews als entscheidungsrelavant gesehen. Dieses gibt den Ergebnissen ein höheres Gewicht. Inwieweit die Ergebnisse der DBG unabhängig überprüft wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ganz unabhängig davon, gibt es ganz unwissenschaftliche tatsächliche Probleme bei uns Patienten. Ich habe jedenfalls noch keine einzige von veröffentlichten Leitlinien, zu den Themen gelesen, die uns dann andiagnostiziert werden, die das Thema Borreliose erfasst, höchstens, dass es darüber kein Material gibt. Wenn man Schmerzen hat, will man, dass diese aufhören, man will wieder funktionieren und leben, aus dem Bett rauskommen. Das lässt sich dann aber nicht in diese Leitliinien packen, es lässt sich auch nicht erklagen. Das bedarf Fingerspitzengefühl und die Bereitschaft von Ärzten sich dieser Patienten anzunehmen. Zum Glück haben wir einige dieser Ärzte. Da ist die Erfahrungswelt eben eine ganz andere von Ärzten, die sich dieser Patienten tagtäglich annehmen. Was bleibt ihnen anderes übrig als auszuprobieren, was hilft und was nicht? Diese Ärzte können nichts dafür, dass die Situation so ist, wie sie ist, die Patienten auch nicht. Vielleicht könnten die Hochschulen hier durch vermehrte Forschung ggf. Änderungen erwirken. Das Hauptproblem sehe ich, dass der Bedarf dafür nicht geäußert wird. Statt Energien, bzw. Geld zu verbraten indem Richter und Anwälte beschäftigt werden, sollte man sich an die Arbeit machen, was den Patienten langfristig weiterhilft und die Ärzte sollten sich dabei unterstützen, statt sich zu bekämpfen. Mehr Empathie als Aggression täte der Sache vielleicht gut.
Abgesehen von dem Eingangs gesagten, ist allerdings die Bereitschaft irgendwie Geld und Mühe in die Aufarbeitung des Materials zu stecken dabei durch die Bank weg bei allen beteiligten Gesellschaften auch nicht hoch angesiedelt. Ob die Bereitschaft dazu derer, die man nun verklagt/ anklagt, höher wird, wage ich zu bezweifeln. Das muss man auch mal feststellen dürfen und das sehe ich als besonders trauriges Kapitel in der ganzen Geschichte, wenn man weiß, dass es doch viele Patienten gibt, die Arztkosten im fünfstelligen Bereich privat tragen (sofern sie es sich überhaupt leisten können).
Grüße vom Urmel
Nicht vergessen darf man bei dieser einstweiligen Verfügung, dass diese, sofern ich es verstanden habe, lediglich darauf abhebt, an welcher Stelle die Ausführungen der Literatur in den Veröffentlichungen erscheinen soll. Direkt in der Leitlinie oder im Leitlinienreport auf den in der Leitlinie verwiesen werden soll. Ich weiß nicht, wie eindeutig die Kriterien der wissenschaftlichen Arbeit aus den Hochschulen tatsächlich sind. Für eine S3-Leitlinie werden jedoch unter anderem die Standards des Cochrane-Instituts verwendet und Ergebnisse aus den Reviews als entscheidungsrelavant gesehen. Dieses gibt den Ergebnissen ein höheres Gewicht. Inwieweit die Ergebnisse der DBG unabhängig überprüft wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ganz unabhängig davon, gibt es ganz unwissenschaftliche tatsächliche Probleme bei uns Patienten. Ich habe jedenfalls noch keine einzige von veröffentlichten Leitlinien, zu den Themen gelesen, die uns dann andiagnostiziert werden, die das Thema Borreliose erfasst, höchstens, dass es darüber kein Material gibt. Wenn man Schmerzen hat, will man, dass diese aufhören, man will wieder funktionieren und leben, aus dem Bett rauskommen. Das lässt sich dann aber nicht in diese Leitliinien packen, es lässt sich auch nicht erklagen. Das bedarf Fingerspitzengefühl und die Bereitschaft von Ärzten sich dieser Patienten anzunehmen. Zum Glück haben wir einige dieser Ärzte. Da ist die Erfahrungswelt eben eine ganz andere von Ärzten, die sich dieser Patienten tagtäglich annehmen. Was bleibt ihnen anderes übrig als auszuprobieren, was hilft und was nicht? Diese Ärzte können nichts dafür, dass die Situation so ist, wie sie ist, die Patienten auch nicht. Vielleicht könnten die Hochschulen hier durch vermehrte Forschung ggf. Änderungen erwirken. Das Hauptproblem sehe ich, dass der Bedarf dafür nicht geäußert wird. Statt Energien, bzw. Geld zu verbraten indem Richter und Anwälte beschäftigt werden, sollte man sich an die Arbeit machen, was den Patienten langfristig weiterhilft und die Ärzte sollten sich dabei unterstützen, statt sich zu bekämpfen. Mehr Empathie als Aggression täte der Sache vielleicht gut.
Abgesehen von dem Eingangs gesagten, ist allerdings die Bereitschaft irgendwie Geld und Mühe in die Aufarbeitung des Materials zu stecken dabei durch die Bank weg bei allen beteiligten Gesellschaften auch nicht hoch angesiedelt. Ob die Bereitschaft dazu derer, die man nun verklagt/ anklagt, höher wird, wage ich zu bezweifeln. Das muss man auch mal feststellen dürfen und das sehe ich als besonders trauriges Kapitel in der ganzen Geschichte, wenn man weiß, dass es doch viele Patienten gibt, die Arztkosten im fünfstelligen Bereich privat tragen (sofern sie es sich überhaupt leisten können).
Grüße vom Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)