21.03.2018, 18:42
(21.03.2018, 17:59)magihe schrieb: zu Beitrag#4
Liebe Regi,
Du bist schon „etwas länger“ dabei und in Deinem Beitrag #4 steckt ziemlich viel drin. Wenn Du schreibst „ …. keine Endzeitstimmung verbreiten. Die vorliegende LL deckt lediglich den Sonderfall Neuroborreliose mit Befall des zentralen Nervensystems ab. …..“.
Bin zwar nicht Regi (wink zu magihe), aber ich möchte dir trotzdem antworten, denn dies ist so ein Knackpunkt, der in Diskussionen immer wieder falsch/anders verstanden wird.
Im Prinzip ist es tatsächlich so, dass die neurologische Leitlinie nur den Sonderfall "Neuroborreliose mit Befall des zentralen Nervensystems" abdeckt. Darauf fußen alle Empfehlungen dieser Leitlinie.
Nur leider wird dies draußen in der Praxis falsch interpretiert und zum Teil auf alle Manifestationen umgelegt (das periphere Nervensystem, kann ja auch befallen sein - wo soll da z.B. die geforderte Liquordiagnostik greifen?). Hier liegt meines Erachtens die Crux.
In solch einer Leitlinie kann viel drinstehen - wenn sie aber außen vor Ort in den Praxen anders interpretiert wird, als deren Inhalt tatsächlich hergibt, dann haben wir ein Problem. Ein Interpretationsproblem oder vielleicht auch ein Kommunikationsproblem und daraus resultierend dann verweifelte Patienten, die vielleicht mit Hinweis auf die Leitlinie nicht (weiter) behandelt werden (mir schon so passiert).
Wie lässt sich diese Diskrepanz auflösen? An dieser Frage scheiden sich dann die Geister. Die einen wollen auf dem Klageweg Lösungen herbeiführen, die anderen im Dialog. Welcher Weg der bessere ist wird wohl die Zeit zeigen. Ich habe da eine klare Präferenz und das ist der Weg des Dialogs.
Ich habe übrigens solch eine seltene Form der Neuroborreliose, mit Befall des ZNS, oligoklonale Banden, positiver Liquor - übrigens diagnostiziert und das erste Mal vermutet von einem Neurologen! Leider eben nicht frühzeitig diagnostiziert und therapiert, sondern erst nach einer langen Ärzteodysee mit zig Fehldiagnosen und fatalerweise mit hochdosierten Cortison-Therapien behandelt. Und trotzdem bleibt meine Präferenz beim Dialog und nicht beim Klageweg.
lg, Anja
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