28.07.2018, 07:58
Meine Meinung dazu (ich hab den Bericht nicht ganz angeschaut, nur etwas reingezappt).
Man muss hier schon differenzieren zwischen der Urteilsfähigkeit eines Einzelnen und einer Publikation in einem wissenschaftlichen Journal.
Neutral formuliert erfährt die wissenschaftliche Literatur das, was auch in anderen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit passiert. Musiker können ihre Musik selbst veröffentlichen ohne ein Label, Autoren können ihre Bücher selbst publizieren ohne Verlag, Künstler können ihre Werke selbst präsentieren ohne einen Agenten. Das ist natürlich bequem. Wenn man unter Druck steht, um die Karriere weiter zu planen, dann wird u. U. auch ein unbekanntes Journal genommen, das oberflächlich seriös aussieht, insbesondere, wenn renommierte ablehnen (was auch bei qualitativ guten Publikationen passieren kann).
Darüber hinaus wird jede Mail-Adresse einer Hochschule ständig mit Spam zu zweifelhaften Kongeressen oder Journalen bombardiert.
Die Urteilsfähigkeit des Einzelnen ist aber niemals in der Lage das Problem mit Fake-Science zu lösen. Wer das behauptet, hat den Blick auf die Realität verloren.
Es gibt hier auch innerhalb der Journale noch verschiedene Szenarien.
Ein denkbares ist, dass ein Wissenschaftler seine Arbeit einfach veröffentlichen möchte, keine Zeit, Kontakte für die renommierten Journale hat oder den Unterschied einfach nicht kennt. Entweder hat man es bei den renommierten Journalen gar nicht erst probiert oder man ist durchgeflogen. In vielen Fällen hätte den Veröffentlichungen ein Peer Review sehr gut getan.
Ein anderes Szenario, das man im Einzelfall nur schwer nachweisen kann ist, dass sich die Publikationen nicht an Experten auf der jeweiligen Disziplin richten, sondern pseudowissenschaftliche Studien, die mit teils manipulierten, teil völlig frei erfunden Inhalten platziert werden, um eigene (oft finanzielle) Zwecke zu verfolgen. Im Video wird GCMAF für Krebs als Beispiel verwendet (wird auch bei CFS eingesetzt), man könnte das aber sehr gut übertragen.
Vermutlich sind die Übergänge zwischen den Szenarien fließend.
Das ist in sofern für die Borrelioseszene sehr relevant, weil nicht wenige Studien, die ILADS/DBG-Thesen stützen, über entsprechende Journale publiziert worden sind oder sehr gut in diesen Bild rein passen (nicht überall, wo Peer-Review drauf steht, ist auch eins drinnen).
Für wissenschaftliche und/oder medizinsche Laien ist es sehr schwierig, die Unterschiede festzustellen, selbst einige Ärzte scheinen damit überfordert. Die Folgen sind kaum abzusehen und alles andere als trivial. Im Bereich Borreliose kursieren Unmengen an pseudowissenschaftlichen Gerüchten, die durch vermeintliche seriöse Studien gestützt sind und durch zahlreiche Kanäle multipliziert werden, dass es sehr, sehr schwierig wird, den Überblick zu behalten.
Am Ende kommen dann Youtube-Videos raus, in denen medizinische und wissenschaftliche Laien, aufgrund der Sapi-Studien postulieren Doxycyclin würde die Vermehrung von Borrelien verursachen und Stevia wäre effektiver als jedes AB. Für Leute, die keine Ahnung von dem Thema haben, kommen kurze Ausschnitte und Grafiken richtig überzeugend rüber, niemand hinterfragt das, es ist doch durch Studien belegt.
Auf der anderen Seite behaupten Leute vehement, aufgrund von Studien, die hervorragend in diesen Thread passen, Borreliose wäre sexuell Übertragbar (auch viele Patientenorganisationen multiplizieren das...), andere Borreliose sei eine Biowaffe... Im Grunde genommen fängt das ganze aber schon früher an, bspw. beim CD57...
Die Fähigkeit glaubwürdige Quellen von fragwürdigen Quellen zu trennen, Gelesenes richtig einzusortieren, ist eine Schlüsselkompetenz geworden, die nur wenige beherrschen. Leider zu wenige, die meinen, sie müssen in den Weiten des WWW ihr "Wissen" weitergeben.
Das kann tatsächlich wirklich ins Auge gehen... Wenn jemand aufgrund von Youtube-Videos bei der nächsten Wanderröte statt auf AB auf Stevia setzt und dann ins frühdisseminierte Stadium rutscht.
Man muss hier schon differenzieren zwischen der Urteilsfähigkeit eines Einzelnen und einer Publikation in einem wissenschaftlichen Journal.
Neutral formuliert erfährt die wissenschaftliche Literatur das, was auch in anderen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit passiert. Musiker können ihre Musik selbst veröffentlichen ohne ein Label, Autoren können ihre Bücher selbst publizieren ohne Verlag, Künstler können ihre Werke selbst präsentieren ohne einen Agenten. Das ist natürlich bequem. Wenn man unter Druck steht, um die Karriere weiter zu planen, dann wird u. U. auch ein unbekanntes Journal genommen, das oberflächlich seriös aussieht, insbesondere, wenn renommierte ablehnen (was auch bei qualitativ guten Publikationen passieren kann).
Darüber hinaus wird jede Mail-Adresse einer Hochschule ständig mit Spam zu zweifelhaften Kongeressen oder Journalen bombardiert.
Die Urteilsfähigkeit des Einzelnen ist aber niemals in der Lage das Problem mit Fake-Science zu lösen. Wer das behauptet, hat den Blick auf die Realität verloren.
Es gibt hier auch innerhalb der Journale noch verschiedene Szenarien.
Ein denkbares ist, dass ein Wissenschaftler seine Arbeit einfach veröffentlichen möchte, keine Zeit, Kontakte für die renommierten Journale hat oder den Unterschied einfach nicht kennt. Entweder hat man es bei den renommierten Journalen gar nicht erst probiert oder man ist durchgeflogen. In vielen Fällen hätte den Veröffentlichungen ein Peer Review sehr gut getan.
Ein anderes Szenario, das man im Einzelfall nur schwer nachweisen kann ist, dass sich die Publikationen nicht an Experten auf der jeweiligen Disziplin richten, sondern pseudowissenschaftliche Studien, die mit teils manipulierten, teil völlig frei erfunden Inhalten platziert werden, um eigene (oft finanzielle) Zwecke zu verfolgen. Im Video wird GCMAF für Krebs als Beispiel verwendet (wird auch bei CFS eingesetzt), man könnte das aber sehr gut übertragen.
Vermutlich sind die Übergänge zwischen den Szenarien fließend.
Das ist in sofern für die Borrelioseszene sehr relevant, weil nicht wenige Studien, die ILADS/DBG-Thesen stützen, über entsprechende Journale publiziert worden sind oder sehr gut in diesen Bild rein passen (nicht überall, wo Peer-Review drauf steht, ist auch eins drinnen).
Für wissenschaftliche und/oder medizinsche Laien ist es sehr schwierig, die Unterschiede festzustellen, selbst einige Ärzte scheinen damit überfordert. Die Folgen sind kaum abzusehen und alles andere als trivial. Im Bereich Borreliose kursieren Unmengen an pseudowissenschaftlichen Gerüchten, die durch vermeintliche seriöse Studien gestützt sind und durch zahlreiche Kanäle multipliziert werden, dass es sehr, sehr schwierig wird, den Überblick zu behalten.
Am Ende kommen dann Youtube-Videos raus, in denen medizinische und wissenschaftliche Laien, aufgrund der Sapi-Studien postulieren Doxycyclin würde die Vermehrung von Borrelien verursachen und Stevia wäre effektiver als jedes AB. Für Leute, die keine Ahnung von dem Thema haben, kommen kurze Ausschnitte und Grafiken richtig überzeugend rüber, niemand hinterfragt das, es ist doch durch Studien belegt.
Auf der anderen Seite behaupten Leute vehement, aufgrund von Studien, die hervorragend in diesen Thread passen, Borreliose wäre sexuell Übertragbar (auch viele Patientenorganisationen multiplizieren das...), andere Borreliose sei eine Biowaffe... Im Grunde genommen fängt das ganze aber schon früher an, bspw. beim CD57...
Die Fähigkeit glaubwürdige Quellen von fragwürdigen Quellen zu trennen, Gelesenes richtig einzusortieren, ist eine Schlüsselkompetenz geworden, die nur wenige beherrschen. Leider zu wenige, die meinen, sie müssen in den Weiten des WWW ihr "Wissen" weitergeben.
Das kann tatsächlich wirklich ins Auge gehen... Wenn jemand aufgrund von Youtube-Videos bei der nächsten Wanderröte statt auf AB auf Stevia setzt und dann ins frühdisseminierte Stadium rutscht.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world