12.03.2013, 05:40
Zitat:Komisch kommen mir aber die hohe Zahl (90 %) bei Wanderröte und die niedrigen Zahlen bei Neuroborreliose vor.
Im ersten Sentinella-Bericht war das BAG darüber auch verwundert. Sie erklärten sich die geringe Zahl an NB damit, dass solche Patienten wohl mehrheitlich in den Krankenhäusern landen. Bei der Sentinella-Statistik meldet nur ein bestimmtes Kollektiv an Allgemeinmedizinern. Daraus wird dann hochgerechnet.
Dass die Quote der Wanderröte so hoch liegt, ist auch einfach zu erklären. Es wird nur gemeldet, was nach geltender Lehrmeinung gesichert ist. Also Wanderröte und die seropositiven Fälle, die Symptome gemäss dem eng definierten Katalog vorweisen können und andere mögliche Ursachen ausgeschlossen sind.
Mich stört an dem Bericht, dass in der Einleitung mit einer bewusst oder unbewusst gewählten Formulierung der Eindruck erweckt wird, die Impfung schütze vor Zecken:
Zitat:"Zwischen 7 000 und 12 000 Einwohner
erkrankten an Lyme Borreliose; 98 bis 172 Einwohner
litten an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Während Konsultationen wegen Zeckenstichs sowie
Fällen von Lyme Borreliose breit über die Schweiz ver-
teilt sind, tritt die FSME lokal gehäuft auf. Daher ist ein
geeigneter Zeckenschutz für alle, welche sich in ländli-
chen Gebieten unter 1500 Meter während der Zecken-
saison aufhalten, wichtig. Die FSME-Impfung wird allen
Erwachsenen und Kindern (im Allgemeinen ab sechs
Jahren), die in Endemiegebieten wohnen oder sich
zeitweise dort aufhalten, empfohlen."
Denkt ihr nicht auch, dass das die fehlerhafte Berichterstattung der Laien-Journis erneut anfeuert?
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz