Ich möchte mich eigentlich nicht gerne auf so eine Diskussion einlassen und ganz sicher nicht den Spielverderber geben, aber meine Vermutung ist, dass die Studie gar nicht das Ziel hat, die Gegenseite von irgendwas zu überzeugen. Da geht es nur um Material für den eigenen Dunstkreis, "preaching to the choir". Die Gegenseite würde das damit begründen, dass Stricker eben durchaus Interessenskonflikte aufweist und es um Eigeninteressen geht.
Verbreitet wurde die Studie übrigens bereits im letzten Jahr in Deutschland von einigen Ärzten im Kontext der Diskussion über die Leitlinie Neuroborreliose.
Mich persönlich überzeugt die Studie übrigens nicht und ich wäre vorsichtig, da große Hoffnung reinzusetzen.
Allein die Einleitung würde vermutlich kein vernünftiges Peer-Review überstehen und ist gespickt mit Fehlverweisen. Das muss man besser können, wenn man Überzeugungsarbeit leisten möchte.
Prinzipiell ist es so, dass man da ziemlich vage bleibt (bspw. Igenex-Kriterien für einen positiven Blot, kein Elisa etc.) und ich mehrere Fragezeichen habe.
Muss es gleich Morgellons und sexuelle Übertragbarkeit sein? Letztere ist tatsächlich eher unwahrscheinlich und die Stricker-Studie hierzu ist da nicht nur bei der Gegenseite durchgefallen, auch bei Embers und Donta.
Zunächst wären sauber dokumentierte, nachvollziehbare seronegative Borreliosefälle viel hilfreicher als erster Schritt. Mit sexueller Übertragbarkeit, Morgellons und kultureller Anzucht während antibiotischer Therapie kann man dann im zweiten Schritt immer noch kommen... Von mir aus auch erstmal nur die kulturelle Anzucht nach Therapie, was nur in Einzelfällen passiert ist, teilweise waren die Patienten nicht krank während der Nachbeobachtungszeit.
Klar kann man das probieren zu reproduzieren, ich bin ziemlich sicher, dass das nicht gelingt, fände es aber sehr interessant es zu versuchen. Ein Privatlabor in Bayern macht auch Kulturen zu wissenschaftlichen Zwecken, das wäre evtl. eine Option, falls man hier weiter denken würde.
Die Frage ist auch, wo/wie die Kultur der Studie angelegt wurde. Evtl. bei dem Anbieter, zudem von Sapi 2013 publiziert wurde:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1706
Damals konnte aus Blut kultiviert werden, offiziell wurde von Kontamination gesprochen. Bis heute liegt hier keine Klarstellung und unabhängige Evaluation vor, obwohl diese angekündigt wurde... Der Test wurde jahrelang für vierstellige Beträge Patienten in den USA angeboten, evtl. sogar noch heute?
Die in-vitro-Sapi-Studien konnten auch nicht bestätigt werden und sind auch nicht sonderlich überzeugend.
An Geld für Borrelioseforschung mangelt es in den USA im Vergleich zu Deutschland eigentlich nicht. Wenn Stricker (und Morgellons) rausbleibt, hätte man da vermutlich auch gute Chancen. Aber Stricker ist/war übrigens auch in einem Rechtsstreit mit ILADS, es ist nicht so, dass es nur der Scientific-Fraud ist, sondern auch genügend andere Aspekte, die da mitreinfließen. Für die US-Lehrmeinung ist das einer, der bei wissenschaftlichem Fehlverhalten ertappt wurde, danach (angeblich) in der Branche zur Vergrößerung männlicher Geschlechtsorgane gearbeitet hat und anschließend als dubioser Privatarzt tätig ist und "Junk-Science" betreibt zur Sicherung des Praxiszulaufs.
Zudem ist es so, dass es in den USA ziemlich kompetente und offene Forschungsgruppen gibt (Lewis, Zhang und andere), die sicherlich dabei wären. Wieso kooperiert man nicht mit denen? Wenn sowas aus Johns-Hopkins kommt und vernünftig publiziert wird, wird das schon deutlich schwerer zu ignorieren sein.
Wenn es fähigeren und offenen Wissenschaftlern nicht gelingt, das nachzuweisen, wieso gerade denen? Es gibt genügend offene Forscher, die das erfolglos probiert haben... das gelingt Hodzic, Embers und anderen nicht mal im Tiermodell, nach Therapie anzuzüchten. Wieso gerade hier? Was da jetzt so großartig anders gemacht wurde, damit das gelingt, erschließt sich mir nicht...
Und es ist nicht so, dass die Offenheit nicht gegeben ist, wenn die richtigen Leute mit an Bord sind (Stricker gehört nicht dazu). Zhang hat sogar Auwaerter dazu gekriegt, an einer Studie zu Persisterformen mitzuarbeiten.
Wenn diese Studie reproduziert werden kann, dann reden wir weiter. Bis dahin wird man damit herzlich wenig anfangen können, das überzeugt keine IDSA...
Ich warte, was von anderen Forschergruppen kommen wird.
Verbreitet wurde die Studie übrigens bereits im letzten Jahr in Deutschland von einigen Ärzten im Kontext der Diskussion über die Leitlinie Neuroborreliose.
Mich persönlich überzeugt die Studie übrigens nicht und ich wäre vorsichtig, da große Hoffnung reinzusetzen.
Allein die Einleitung würde vermutlich kein vernünftiges Peer-Review überstehen und ist gespickt mit Fehlverweisen. Das muss man besser können, wenn man Überzeugungsarbeit leisten möchte.
Prinzipiell ist es so, dass man da ziemlich vage bleibt (bspw. Igenex-Kriterien für einen positiven Blot, kein Elisa etc.) und ich mehrere Fragezeichen habe.
Muss es gleich Morgellons und sexuelle Übertragbarkeit sein? Letztere ist tatsächlich eher unwahrscheinlich und die Stricker-Studie hierzu ist da nicht nur bei der Gegenseite durchgefallen, auch bei Embers und Donta.
Zunächst wären sauber dokumentierte, nachvollziehbare seronegative Borreliosefälle viel hilfreicher als erster Schritt. Mit sexueller Übertragbarkeit, Morgellons und kultureller Anzucht während antibiotischer Therapie kann man dann im zweiten Schritt immer noch kommen... Von mir aus auch erstmal nur die kulturelle Anzucht nach Therapie, was nur in Einzelfällen passiert ist, teilweise waren die Patienten nicht krank während der Nachbeobachtungszeit.
Klar kann man das probieren zu reproduzieren, ich bin ziemlich sicher, dass das nicht gelingt, fände es aber sehr interessant es zu versuchen. Ein Privatlabor in Bayern macht auch Kulturen zu wissenschaftlichen Zwecken, das wäre evtl. eine Option, falls man hier weiter denken würde.
Die Frage ist auch, wo/wie die Kultur der Studie angelegt wurde. Evtl. bei dem Anbieter, zudem von Sapi 2013 publiziert wurde:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1706
Damals konnte aus Blut kultiviert werden, offiziell wurde von Kontamination gesprochen. Bis heute liegt hier keine Klarstellung und unabhängige Evaluation vor, obwohl diese angekündigt wurde... Der Test wurde jahrelang für vierstellige Beträge Patienten in den USA angeboten, evtl. sogar noch heute?
Die in-vitro-Sapi-Studien konnten auch nicht bestätigt werden und sind auch nicht sonderlich überzeugend.
An Geld für Borrelioseforschung mangelt es in den USA im Vergleich zu Deutschland eigentlich nicht. Wenn Stricker (und Morgellons) rausbleibt, hätte man da vermutlich auch gute Chancen. Aber Stricker ist/war übrigens auch in einem Rechtsstreit mit ILADS, es ist nicht so, dass es nur der Scientific-Fraud ist, sondern auch genügend andere Aspekte, die da mitreinfließen. Für die US-Lehrmeinung ist das einer, der bei wissenschaftlichem Fehlverhalten ertappt wurde, danach (angeblich) in der Branche zur Vergrößerung männlicher Geschlechtsorgane gearbeitet hat und anschließend als dubioser Privatarzt tätig ist und "Junk-Science" betreibt zur Sicherung des Praxiszulaufs.
Zudem ist es so, dass es in den USA ziemlich kompetente und offene Forschungsgruppen gibt (Lewis, Zhang und andere), die sicherlich dabei wären. Wieso kooperiert man nicht mit denen? Wenn sowas aus Johns-Hopkins kommt und vernünftig publiziert wird, wird das schon deutlich schwerer zu ignorieren sein.
Wenn es fähigeren und offenen Wissenschaftlern nicht gelingt, das nachzuweisen, wieso gerade denen? Es gibt genügend offene Forscher, die das erfolglos probiert haben... das gelingt Hodzic, Embers und anderen nicht mal im Tiermodell, nach Therapie anzuzüchten. Wieso gerade hier? Was da jetzt so großartig anders gemacht wurde, damit das gelingt, erschließt sich mir nicht...
Und es ist nicht so, dass die Offenheit nicht gegeben ist, wenn die richtigen Leute mit an Bord sind (Stricker gehört nicht dazu). Zhang hat sogar Auwaerter dazu gekriegt, an einer Studie zu Persisterformen mitzuarbeiten.
Wenn diese Studie reproduziert werden kann, dann reden wir weiter. Bis dahin wird man damit herzlich wenig anfangen können, das überzeugt keine IDSA...
Ich warte, was von anderen Forschergruppen kommen wird.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world