21.01.2020, 21:36
In Zürich wurde kürzlich ein Fall von Autoimmunhepatitits (Autoimmunerkrankung Leber) im TV vorgestellt:
https://amp.bzbasel.ch/leben/gesundheit/...-136239478
Im Folgenden die wichtigsten Stichworte aus dem TV-Talk:
ab Minuten 4:29:
Als 16jährige fing es bei ihr an, dass es ihr psychisch nicht gut ging. Schlechter Schlaf, Gefühl von Körper funktioniert nicht mehr, Juckreiz auf der Haut, schlechte Leberwerte, es wurde eine Leberbiopsie gemacht und deshalb dann Diagnose Autoimmunhepatitis. Entsprechend wurde mit Immunsuppressiva behandelt.
Dann kamen hinzu: Probleme im Verdauungstrakt. Starke Gewichtszunahme, Darmentzündung, und auch Entzündung der Gallenwege, dann Gewichtsverlust, Durchfall, sehr starke Schmerzen. Es wurde der Dickdarm entfernt.
ab Minuten 17:30:
erklärt die mittlerweile 20jährige, dass in die Zukunft gesehen trotz Immunsuppressiva eine Lebertransplantation sehr wahrscheinlich notwendig ist.
ab Minuten 22:05:
berichtet sie von extremen Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen.
Bezüglich dieser Geschichte der sehr jungen Frau kommen mir folgende Überlegungen:
Ich weiss, dass hier in der Schweiz Borreliose totgeschwiegen wird. Was nicht gemäss Leitlinien diagnostiziert werden kann, ist keine Borreliose. Und dies obwohl es Leute gibt, die von Zeckenstichen wissen, ein Beschwerdebild entwickeln, das zur Borreliose passt und ein positves IgM vorliegt.
Besonders fatal trifft es somit die Leute, die beim Arzt gar nicht von einem Zeckenstich erzählen können, weil unbemerkt geblieben. Weil hier in der Schweiz wird dann differentialdiagnostisch nicht nach Borreliose gekuckt und falls doch, wer nicht die in den Leitlinien geforderten Punkte erfüllt, hat keine Borreliose.
Nun, habe ich Autoimmunhepatitits gegoogelt und festgestellt, dass diese Krankheit noch weniger gut diagnostizierbar ist als Borreliose. Man weiss nicht, was der Auslöser sein soll. Da frage ich mich doch mit erschrockenen Gefühlen, hat diese junge Frau im TV-Talk wirklich eine Autoimmunhepatitis gehabt und leidet sie nicht einfach an einer unentdeckten Borreliose? Das Beschwerdebild würde genauso gut zu einer Borreliose passen.
Was können wir Patienten tun um Fehldiagnosen zu verhindern: Beschwerden ernst nehmen, Differentialdiagnosen verlangen, d.h. nicht einfach mit einer Diagnose zu frieden sein, weiter als Leitlinien kucken und z.B. bezüglich Borreliose einen LTT auf Borrelien zu machen, weil dieser ein weiterer Hinweis darauf sein kann. Ja, ist viel verlangt von einem Patienten, der auf Grund der Leiden schon sehr geschwächt ist. Aber nur einfach auf die Ärzte zu vertrauen, kann ganz schön fatal sein.
Ich sage nicht, dass die genannte Diagnose bez. der Patientin im TV-Talk falsch ist, aber oben genannte Überlegungen sind mir sofort durch den Kopf geschwirrt.
https://amp.bzbasel.ch/leben/gesundheit/...-136239478
Im Folgenden die wichtigsten Stichworte aus dem TV-Talk:
ab Minuten 4:29:
Als 16jährige fing es bei ihr an, dass es ihr psychisch nicht gut ging. Schlechter Schlaf, Gefühl von Körper funktioniert nicht mehr, Juckreiz auf der Haut, schlechte Leberwerte, es wurde eine Leberbiopsie gemacht und deshalb dann Diagnose Autoimmunhepatitis. Entsprechend wurde mit Immunsuppressiva behandelt.
Dann kamen hinzu: Probleme im Verdauungstrakt. Starke Gewichtszunahme, Darmentzündung, und auch Entzündung der Gallenwege, dann Gewichtsverlust, Durchfall, sehr starke Schmerzen. Es wurde der Dickdarm entfernt.
ab Minuten 17:30:
erklärt die mittlerweile 20jährige, dass in die Zukunft gesehen trotz Immunsuppressiva eine Lebertransplantation sehr wahrscheinlich notwendig ist.
ab Minuten 22:05:
berichtet sie von extremen Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen.
Bezüglich dieser Geschichte der sehr jungen Frau kommen mir folgende Überlegungen:
Ich weiss, dass hier in der Schweiz Borreliose totgeschwiegen wird. Was nicht gemäss Leitlinien diagnostiziert werden kann, ist keine Borreliose. Und dies obwohl es Leute gibt, die von Zeckenstichen wissen, ein Beschwerdebild entwickeln, das zur Borreliose passt und ein positves IgM vorliegt.
Besonders fatal trifft es somit die Leute, die beim Arzt gar nicht von einem Zeckenstich erzählen können, weil unbemerkt geblieben. Weil hier in der Schweiz wird dann differentialdiagnostisch nicht nach Borreliose gekuckt und falls doch, wer nicht die in den Leitlinien geforderten Punkte erfüllt, hat keine Borreliose.
Nun, habe ich Autoimmunhepatitits gegoogelt und festgestellt, dass diese Krankheit noch weniger gut diagnostizierbar ist als Borreliose. Man weiss nicht, was der Auslöser sein soll. Da frage ich mich doch mit erschrockenen Gefühlen, hat diese junge Frau im TV-Talk wirklich eine Autoimmunhepatitis gehabt und leidet sie nicht einfach an einer unentdeckten Borreliose? Das Beschwerdebild würde genauso gut zu einer Borreliose passen.
Was können wir Patienten tun um Fehldiagnosen zu verhindern: Beschwerden ernst nehmen, Differentialdiagnosen verlangen, d.h. nicht einfach mit einer Diagnose zu frieden sein, weiter als Leitlinien kucken und z.B. bezüglich Borreliose einen LTT auf Borrelien zu machen, weil dieser ein weiterer Hinweis darauf sein kann. Ja, ist viel verlangt von einem Patienten, der auf Grund der Leiden schon sehr geschwächt ist. Aber nur einfach auf die Ärzte zu vertrauen, kann ganz schön fatal sein.
Ich sage nicht, dass die genannte Diagnose bez. der Patientin im TV-Talk falsch ist, aber oben genannte Überlegungen sind mir sofort durch den Kopf geschwirrt.