02.06.2020, 03:48
Zitat:Mein Magen verträgt das Doxycyclin bisher (morgens und abends je 1 Tablette auf nüchternen Magen mind. 1 h vor dem Essen, gem. Packungsbeilage). Es fühlt sich nur zeitweise etwas scharf an im Magen.Ich hatte damals 600 mg. 200 mg morgens und 400 mg abends über Wochen oder gar Monate. Auch ich hatte das Präparat von Sandoz. 200 mg vertrug ich auf nüchternen Magen gut, wenn ich mit mind. 3 dl stillem Wasser spülte. Manchmal war mir leicht übel in einem Rahmen, der kaum erwähnenswert ist. Je heller die Umgebung, desto mehr übel. Spätestens 90 Min. nach der Einnahme wars weg. Die 400 mg abends auf nüchternen Magen waren dann schon etwas härter. Da durften keine Hosenbünde oder ähnliches auf den Bauch drücken. Etwa 30 Minuten bis zur 90. Minute nach der Einnahme auch kein helles Licht. Ich begab mich dann meistens während dieser Stunde in meine Infrot-Wärmekabine. Während der Therapiedauer hatte ich generell öfter mal einen sauren Magen, aber ohne Reflux. Mit Doxy im Magen habe ich mich nie hingelegt bis es verdaut war.
Wie ist das nun gemäss eurer Erfahrung bei Verdoppelung des Wirkstoffs. Ist hier mit stärkeren Nebenwirkungen zu rechnen? Ich habe Mühe mich zu übergeben.
Ich war auch verunsichert wegen der Milch und schrieb Sandoz deswegen an. Sie meinten, die Resorptionsminderung sei nicht gravierend, jedoch ohne nähere Angaben, wie sie zu dem Schluss kommen. Insbesondere verwirrend war diese Auskunft für mich, weil in Apothekerzeitungen ganz andere Infos vermittelt werden. Z.B. hier:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/a...-kationen/
Da ist die Rede von bis zu 100 % Resorptionsminderung bei Antacida (Magensäureneutralisator) und von bis zu 80 % bei Milchprodukten. Die Werte schwanken vermutlich von Patient zu Patient. Aber was, wenn ich zu denen gehöre, die nur 20 % resorbieren beim Spülen mit Milch? Da müsste ich den Arzt dazu bringen, die Spiegel zu kontrollieren. Das war mir zu umständlich. Also habe ich das Doxy weiter nüchtern gespült mit den Begleitmassnahmen, die die Übelkeit im Rahmen hielten.
Zitat:Auch die Information, dass auch eine frühzeitige komplette AB-Therapie teilweise wirkungslos ist hat mich erschreckt. So wie die Oberärztin im Spital gesagt hat sei dies tip top behandelbar und nachher weg...Das ist genau das Problem. Wenn du als Patient dann trotzdem nicht gesund bist, kannst du selber schauen, wie du zurechtkommst. Allerhöchstens werden dann noch sinnlose Bluttests (Serologien) gemacht, wo auf jedem positiven Befund steht, dass es sich je nach Symptomen auch um eine abgelaufene/geheilte Borreliose handeln kann. Wenn du dann "nur" unspezifische Symptome hast, bist du raus. Bei negativen Befunden bist du sowieso raus, obwohl frühe Therapien die Antikörper-Produktion hemmen können (was meiner Meinung noch mehr für eine bakterizide statt bakteriostatische Doxy-Dosis spricht). Dass 10 Tage Doxy ausreichend sein soll, wird u.a. mit der Wormser Studie begründet. Die Tatsache, dass die Hälfte der Studienteilnehmer aus allen Gruppen in den 30 Folgemonaten wiederholt antibiotisch behandelt werden mussten (angeblich nicht gegen Borreliose), was den Verlauf beeinflusst haben könnte, wird geflissentlich ignoriert. Ich persönlich denke nicht, dass im Vergleich die Hälfte der gesunden Bevölkerung innerhalb 30 Monaten antibiotisch behandelt werden muss. Ausserdem sind 30 Monate Nachbeobachtung bei einer Krankheit, die so lange latent verlaufen kann, meiner Meinung ungenügend.
Lass dich nicht erschrecken. Im Frühstadium sind die Heilungschancen am grössten. Du hast also gute Voraussetzungen. Ich persönlich würde eine längere AB-Therapie mit B12 und Magnesium abschirmen, da AB zu erhöhtem Bedarf führen können. Das Magnesium nahm ich aber jeweils mit genügend Abstand zumDoxy. Magnesium sollte auch nüchtern, 1 Std. vor dem Essen genommen werden.
Zitat:Urmel schreibt:Das würde ich auch so machen.
Ist nach 14 Tagen nichts besser oder sogar schlechter, ist es nicht die dümmste Idee das Mittel zu wechseln.
@urmel:
Zitat:Auch zu Magen- und Darmschutz darf man sich gut informieren bei längeren und höher dosierten Antibiotikaeinnahmen.Gibts dazu auch Daten? Haben Magenschoner (Protonenpumpenhemmer nicht Antacida) keinen Einfluss auf die Resorption? Wie sieht das Nutzen-Risikoprofil aus? Über Protonenpumpenhemmer wurde in letzter auch von z.T.gravierenden Nebenwirkungen berichtet.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz