Hallo Leute,
in der aktuellen Unstatistik des Monats (RWI Essen) geht es wieder einmal um die Zuverlässigkeit von Antikörper-Tests. Dieses Mal ist - oh Wunder! - der Coronavirus SARS-CoV-2 an der Reihe. Einige überlegen sich ja, sich einfach mal testen zu lassen, um zu sehen, ob man nicht schon Corona hatte, symptomlos oder symptomarm, ohne dass es diagnostiziert wurde.
Eine Analyse von 14 Antikörper-Test zeigte, dass die Rate der falsch positiven Ergebnisse derzeit bei durchschnittlich fünf Prozent liegt. Sind diese Tests also nicht ziemlich zuverlässig? Nehmen wir an, der verwendete Test ist noch viel zuverlässiger, sagen wir: nur ein Prozent (1 %) sind falsch positiv. Zudem nehmen wir an, dass der Test eine absolut perfekte Sensitivität vom 100 % hat, d.h. alle tatsächlich Infizierten werden auch vom Test als solche erkannt.
Euer Test ist positiv. Habt ihr also Corona? Die Wahrscheinlichkeit, das ihr tatsächlich infiziert seid, hängt von dem Anteil der Erkrankten in der Bevölkerung ab (Prävalenz). Nehmen wir an, dass ein Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert ist/war. Nehmen wir 100.000 zufällige Personen, die wir mit diesem Test überprüfen. Der Erwartungswert ist, dass 1.000 Personen von diesen 100.000 infiziert sind (da 1 % Prävalenz). Bei den durchschnittlich 99.000 nicht infizierten Personen erwartet man ebenfalls 1.000 positive getestete Personen. Es gibt also 1.000 korrekt positive und 1.000 falsch positive Tests. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr bei positivem Test tatsächlich infiziert seid ist - statistisch gesehen - also 50 %. Da kann man eigentlich gleich würfeln, oder?
Laut einer im Magazin Nature kurz vorgestellten Studie fallen mit dem in Deutschland hergestellten EUROIMMUN-Test auf drei richtigerweise positiv getesteten Personen etwa zwei fälschlicherweise positive getestete Personen.
Herzliche Grüße
H.
in der aktuellen Unstatistik des Monats (RWI Essen) geht es wieder einmal um die Zuverlässigkeit von Antikörper-Tests. Dieses Mal ist - oh Wunder! - der Coronavirus SARS-CoV-2 an der Reihe. Einige überlegen sich ja, sich einfach mal testen zu lassen, um zu sehen, ob man nicht schon Corona hatte, symptomlos oder symptomarm, ohne dass es diagnostiziert wurde.
Eine Analyse von 14 Antikörper-Test zeigte, dass die Rate der falsch positiven Ergebnisse derzeit bei durchschnittlich fünf Prozent liegt. Sind diese Tests also nicht ziemlich zuverlässig? Nehmen wir an, der verwendete Test ist noch viel zuverlässiger, sagen wir: nur ein Prozent (1 %) sind falsch positiv. Zudem nehmen wir an, dass der Test eine absolut perfekte Sensitivität vom 100 % hat, d.h. alle tatsächlich Infizierten werden auch vom Test als solche erkannt.
Euer Test ist positiv. Habt ihr also Corona? Die Wahrscheinlichkeit, das ihr tatsächlich infiziert seid, hängt von dem Anteil der Erkrankten in der Bevölkerung ab (Prävalenz). Nehmen wir an, dass ein Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert ist/war. Nehmen wir 100.000 zufällige Personen, die wir mit diesem Test überprüfen. Der Erwartungswert ist, dass 1.000 Personen von diesen 100.000 infiziert sind (da 1 % Prävalenz). Bei den durchschnittlich 99.000 nicht infizierten Personen erwartet man ebenfalls 1.000 positive getestete Personen. Es gibt also 1.000 korrekt positive und 1.000 falsch positive Tests. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr bei positivem Test tatsächlich infiziert seid ist - statistisch gesehen - also 50 %. Da kann man eigentlich gleich würfeln, oder?
Laut einer im Magazin Nature kurz vorgestellten Studie fallen mit dem in Deutschland hergestellten EUROIMMUN-Test auf drei richtigerweise positiv getesteten Personen etwa zwei fälschlicherweise positive getestete Personen.
Herzliche Grüße
H.