26.06.2021, 11:37
(03.01.2021, 17:50)Piets schrieb: Hallo ihr Lieben.
Erstmal möchte ich mich bei den Menschen bedanken, die dieses Forum beleben und sich bei dieser tückischen Krankheit gegenseitig unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich!
Nun zu meinem Leidensweg:
- ich hatte Ende Juni einen Zeckenbiss am Gesäß, habe diesen ein paar Tage beobachtet ohne irgendetwas zu bemerken und ihn dann schlichtweg vergessen
- Über das letzte halbe Jahr hatte ich keine großen Beschwerden. Bin grundsätzlich ein gesunder Mensch. Bin 30 Jahre alt. War rückblickend lediglich ein bisschen müder und evtl. körperlich nicht so belastbar wie sonst. Dachte es ist eine Phase.
- Mitte Oktober hatte ich einen Kletterunfall bei dem ich mir den Fuß verstaucht habe. Ab da kamen dann auch andere Symptome und Missempfindungen im Becken und Damm dazu. Ich dachte erst es wären Beschwerden durch den Sturz. Meine Organe, Blut und Urin wurde gecheckt. Alles in Ordnung.
- die Symptome sind linksseitig gewandert. Ich hatte dann Brustschmerzen, sehr unspezifisch. Mir war übel und ich hatte angeschwollene Lymphknoten sowie Entzündung am Brustbein. Ein MRT vom Brustbein sowie Brustwirbelsäule, Röntgenbild der Rippen und EKG waren auch in Ordnung.
- Ich war verzweifelt, da die Symptome echt stark und wandern waren und ich meinen Körper so nicht kannte. Hinzu kamen Verspannungen im Nacken und Rücken, Tinnitus, schwere Beine, Kribbeln in den Armen und ich kam schwer aus dem Bett
- habe mir dann einen Psychotherapeuten gesucht, da mich die Situation verdammt gestresst hat und ich dachte, dass ich verrückt werde. Die Gespräche taten mir gut und Ängste haben sich gelöst. Teilweise ging es mir tageweise besser, auch weil ich mich zu Sport und Bewegung gezwungen habe. Aber die Symptome blieben weitestgehend. Arbeiten viel mir schwer, weil ich mich schlecht konzentrieren konnte und ständig grübelte was mit mir nicht stimmt. War beim Osteopathen und habe stark auf gesunde Ernährung etc geachtet (noch mehr als ich sonst schon tue)
- Zufällig viel mir ein Ausschlag an meiner Pobacke auf. So oft schaut man sich seinen Po dann doch nicht im Spiegel an ;) Ich konnte den Ausschlag erst nicht einordnen. Erst als mich ein Freund an den Zeckenbiss erinnerte kombinierte ich und alles machte auf einmal Sinn. Ich hatte den Stich schon voll vergessen.
- Ich war vor ca. 3 Wochen dann nochmal beim Hausarzt und er hat mir direkt Doxy für 20 Tage a 200mg verschrieben als er die stelle begutachtet hat. Das Blutbild mit Antikörpern war grenzwertig. Meine Therapie endet heute und ich muss sagen, dass ich nach wie vor nicht fit bin. Gerade am Hinterkopf habe ich abends Missempfindungen und mein Nacken ist steif, allg. bin ich müde und antriebslos. Meine Gelenke knacken nach wie vor.
Zwischen bis und erstmaliger Antibiotika Therapie liegen also echt 6 Monate. Nun gehe ich von einem chronischen Verlauf aus. Mein Hausarzt sagt es wäre nach wie vor akut, sonst wäre die Wanderröte auch nicht mehr da und ich soll geduldig sein.
Nun meine Fragen, da ich fast nie Antibiotika nehme:
- Kann es sein, dass das Doxy erst später einsetzt bzw. die aktuellen Symptome vom Doxy selbst sind?
- Oder hat es vielleicht gar nicht reagiert? War zu schwach?
- Sollte ich fragen, ob die Therapie fortgesetzt, verstärkt oder das Medikament angepasst wird? Wenn ja, welches sollte ich in welcher Dosierung nehmen? Ich würde sagen, dass ich Doxy einigermaßen vertragen habe.
- Was kann ich sonst noch machen, um den Borrelien den Kampf anzusagen? An wen kann ich mich wenden, wie belesen?
Ich danke euch für jegljche Tipps und freue mich über den Austausch.
Einen entspannten Sonntag!
Pit
Hallo Pit, hallo an alle anderen,
ich heiße Manuel und habe gerade fast den indentischen Fall. Meine Infektion ist etwas über ein Jahr her. Ich hatte auch die ganze Zeit kaum oder keine Symptome. Allerdings statt ich auch sehr unter Stress. Seid Anfang des Jahres hatte ich festgestellt, dass ich nicht mehr so Leistungsfähig bin und ich hatte in letzter Zeit immer Flecken um die Nase. Ich bin vor ca. 8Wochen zusammengebrochen und habe seid dem haufenweise Arztbesuche etc. gehabet. Nach 4 Wochen hatte dann mein Hausarzt festgestellt, das ich borreliose habe. Ich habe jetzt 23 Tage Doxy. genommen und gestern kamen meine Blutergebnisse die Entzündungswerte sind gut und ich soll das Doxy absetzten, ich bin mir jetzt nach Pits Beitrag unsicher ob ich die Tabletten absetzten soll. Vor allem, da ich erst seid ca. 1,5 Wochen richtige borreliose Symptome aufweise. Sehr schlapp, kacken in den Kien. etc.
Ich wäre dankbar für eure Einschätzungen.
@ Pit: machst du jetzt eine zweite Therapie?
VG Manuel