23.06.2022, 18:18
Zitat:Über die grottenschlechte Sensitivität der serologischen Tests wird in der Auswertung kein Wort verloren.Zumindest für die Frühphase steht das zu Beginn des Abstracts und ist ja der Grund, weshalb man diese Studie durchgeführt hat.
Zitat:Ich verstehe das so, dass beim C6 ELISA 50 bis 100 % und bei standardmäßigen zweistufigen serologischen Tests (SSST) 72 bis 99 % der Patienten labortechnisch durchs diagnostische Raster fielen (falsch negative Resultate). Oder verstehe ich das falsch? Somit sind auch die SSST kaum für den klinischen Einsatz geeignet, zumal die Heilungschancen am Grössten sind, je früher behandelt wird.Man muss beachten, dass die Studie sich auf das Frühstadium konzentriert, ein kleinerer Teil im disseminierten Stadium. Da mir der Volltext nicht vorliegt, kann ich da nur mutmaßen, ob die 26 Proben mit disseminierter Borreliose sich auf Spätstadium bezogen haben und wie die Sensivität dort abgeschnitten hat. Wenn Früh-Lokalisiert im überwiegenden Fall mit Erythema migrans gleichgesetzt wurde, überrascht mich das Ergebnis der 2-Stufen-Serologie nicht, dich vermutlich auch nicht, und dann ist der Mehrwert aufgrund der möglichen Blickdiagnose ohnehin gering. Ohne den Volltext kann ich dazu nicht viel sagen...
Die Schwierigkeit bei früher Borreliose ohne EM zu diagnostizieren bleibt leider bestehen.
Was mich eher überrascht, ist das grottenschlechte Ergebnis von LTT und Elispot. Damit kann man im Grunde genommen gar nichts diagnostizieren. Bei der Spezifität bedeutet das beim Elispot, dass 2 von 3 Nicht-Borreliose-Infizierten einen positiven Test erhalten (aber nur einer von zwei Infizierten), beim LTT einer von zwei Nicht-Infizierten und einer von drei Infizierten. Die positive Nachricht ist, dass der C6-Elisa eine vergleichbare Sensitivität aufweist.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world