29.12.2023, 13:28
Einige Notizen zu weiteren Videos von Ying Zhang, der übrigens seit einigen Jahr in China ist und nicht mehr an der Johns Hopkins Universität:
Studien mit längeren AB-Gaben: Bisherige sahen im besten Falle nur eine temporäre Verbesserung. Die PLEASE-Studie hat keine richtige Kontrollgruppe, da alle mit Ceftriaxon vorbehandelt wurden, was die Interpretation erschwert. Hier könnte es verschiedene Gründe geben: Nicht richtige Kombination (gängige Antibiotika wirken nicht besonders gut auf Persister), ausreichende Länge und große Heterogenität der Krankheit. All diese Faktoren könnten die Ergebnisse beeinflussen. Es ist wichtig, dass Studien richtig designt werden.
Es ist der Wilde Westen der Borreliose-Therapie, es werden zig verschiedene Therapien eingesetzt: Antibiotika, Kräuter, Hyperthermie, Bienengift, Stammzellen, Rife, Ozon etc.
Es gibt keine durch die FDA zugelassene Therapie für PTLDS. Die Ursachen sind unklar, die verschiedenen Ursachen können sich auch überlappen.
Es gibt verschiedene morphologische Formen: Spirochäten, Zysten, Microkolonien, Biofilme.
Er unterscheidet die hetrogene PTLDS-Erkrankung grob in 2 Formen:
Studien haben zwar persistierende Borrelien in Mäusen, Hunden und Affen gezeigt, jedoch sind diese nicht kultivierbar und es bleibt daher unklar, ob diese lebend or tot sind.
Es gibt immer einen kleinen Prozentsatz (1 %) an Persister, der durch AB nicht getötet wird, was aber nicht an erworbenen Resistenzen liegt. Dies ist seit Entdeckung des Penicillins bekannt.
Die klassischen Borreliose-Antibiotika haben eine gute Wirkung auf wachsende Borrelien, aber nicht auf Persister. Metronidazol hat keine Wirkung auf Persister und in erreichbaren Dosierungen keine auf wachsende Borrelien.
In der Tuberkulosetherapie werden 6 Monate eine Kombination aus AB benötigt, die auf verschiedene Formen eingeht: ein AB was auf die wachsende Form wirkt, eines was auf wachsende und nicht wachsende Formen wirkt und eines welches auf nicht-wachsende Formen wirkt. Dieses Prinzip nutzt Ying Zhang als Modell für Borreliose.
Von den gängigen Antibiotika sind Cephalosporine die aktivsten Antibiotika (Ceftriaxon und Cefuroxime).
Pulsierte AB-Therapien funktionieren nur mit bakteriziden Antibiotika (Cephalosporine) nicht mit bakteriostatischen wie Doxycyclin. Das funktioniert gut bei milderen Persisterformen, jedoch nicht bei Biofilmen.
Das neue Biofilm-Mausmodell verkürzt die Forschung im Persister-Mausmodell auf 5 Wochen von 1-2 Jahren.
Notizen von hier(aus dem Jahr 2018):
https://www.youtube.com/watch?v=CzM0TL5yYeg
Weiteres aus Laborversuchen:
Disulfiram hat keine besonders gute Wirkung auf Persister auf eine 10-Tage alte Kultur (schlechter als Makrolide, Ceftriaxon, Daptomycin, Clofazimine, oder Cryptolepin). Es hat eine gewisse Wirkung auf wachsende Borrelien. Azlocillin hat eine gewisse Wirkung auf wachsende Borrelien, aber nicht so gut Ceftriaxon oder Clarithromycin, es ist nicht besonders gut auf Persister wirksam.
Persister-Medikamente müssen in Kombination eingesetzt werden. Die dreier Kombination Daptomycin, Doxycyclin und Cefuroxim war im wirksamsten. Man versucht, Daptomycin mit einem oralen Medikament zu ersetzen, da es sehr teuer ist und nur IV gegeben werden kann (Hinweis: ist inzwischen mit Nitroxolin erfolgt, siehe einige Posts zuvor).
Die Laborstudien zu Kräutern basieren auf Buhners Werk, fünf Kräuter haben eine gute Wirkung auf Borrelien im Labor: Cryptolepis, Japanischer Knöterich, Schwarze Walnuss. Diese drei wirken auch auf Bartonellen. Artemisia Annua und Katzenkralle sind etwas weniger auf Borrelien wirksam.
Daptomycin, Methylen-Blau, Nitroxolin sind sehr gut auf Bartonellen-Persister wirksam.
Im Mausmodell gab es ein Log-Phase-Modell (für Typ I Persister-Form) und ein Mikrokolonie-Modell (Für Typ 2 Persister). Bei Ceftriaxon waren in der Log-Phase alle 5 Mäuse kulturnegativ (3 von 5 mit Doxy behandelten kulturpositiv). Im Mikrokolonie-Modell war eine von fünf Mäusen mit Ceftriaxon behandelten Mäusen noch positiv in der Kultur. Alle vier Mikrokolonie-Mäuse, die mit Doxycyclin, Ceftriaxon und Daptomycin behandelt worden sind, waren in der Kultur negativ.
Zukünftig müssen mehr effektive orale Persisterkombinationen, ätherische Öle und Kräuter gefunden werden und im Labor und im Mausmodell getestet werden.
Zukünftige Forschung:
Es braucht klinische Studien, um Persister-Kombinationen zu evaluieren, hier müssen auch die Patientenpopulationen definiert werden und untersucht werden, welches die optimale Länge der Therapie ist (2-6 Monate?).
Es braucht Biomarker für das Ansprechen der Therapie und die Rolle von Co-Infektionen muss geklärt werden. Hierfür benötigt es Fördermittel.
Antworten auf Fragen:
Europäische Borreliosen haben mit B. garinii mit neurologischen Symptomen und eher chronischen Hautmanifestationen (ACA) mit B. afzelii. Die Therapien müssten auch für europäische Formen, bzw. alle Borrelia burgdorferi sensu lato wirken.
Ivermectin haben sie nicht direkt untersucht, da es im FDA-Datenbank-Screening nicht besonders effektiv war. Man könnte es aber nochmals untersuchen.
Könnten therapierefraktäre Patienten mit Rheumatoider Arthritis Borreliose bzw. Lyme-Arthritis haben? Steere hat Lyme-Arthritis Patienten nachverfolgt, bei denen es bei einigen zu einer Erfüllung der Kriterien für eine Rheumatoide Arthritis gekommen ist, eventuell aufgrund von Bildung von Antikörpern wegen Biofilmen. Ein Teil der Patienten mit Rheumatoider Arthritis könnte an Lyme-Arthritis leiden.
Er kann keine Therapien empfehlen. Es gibt Stimmen, die dafür sind, die Therapien experimentell einzusetzen und es gibt Leute, die davor warnen, da es keine klinischen Studien gibt. Diese Studien werden aber noch Jahre auf sich warten lassen, sodass es die Entscheidung von Patienten und Ärzten ist.
Notizen sind von hier (aus dem Jahr 2020): https://www.youtube.com/watch?v=Kl4_eGsjTSs
Studien mit längeren AB-Gaben: Bisherige sahen im besten Falle nur eine temporäre Verbesserung. Die PLEASE-Studie hat keine richtige Kontrollgruppe, da alle mit Ceftriaxon vorbehandelt wurden, was die Interpretation erschwert. Hier könnte es verschiedene Gründe geben: Nicht richtige Kombination (gängige Antibiotika wirken nicht besonders gut auf Persister), ausreichende Länge und große Heterogenität der Krankheit. All diese Faktoren könnten die Ergebnisse beeinflussen. Es ist wichtig, dass Studien richtig designt werden.
Es ist der Wilde Westen der Borreliose-Therapie, es werden zig verschiedene Therapien eingesetzt: Antibiotika, Kräuter, Hyperthermie, Bienengift, Stammzellen, Rife, Ozon etc.
Es gibt keine durch die FDA zugelassene Therapie für PTLDS. Die Ursachen sind unklar, die verschiedenen Ursachen können sich auch überlappen.
Es gibt verschiedene morphologische Formen: Spirochäten, Zysten, Microkolonien, Biofilme.
Er unterscheidet die hetrogene PTLDS-Erkrankung grob in 2 Formen:
- 1. Frühe persistierende Erkrankung (Früh diagnostiziert und behandelt und die Patienten bleiben dennoch krank), die könnte auch an Biofilmen liegen.
- 2. Späte persistierende Erkrankung (spät diagnostiziert und behandelt, generell schwierig zu behandeln)
Studien haben zwar persistierende Borrelien in Mäusen, Hunden und Affen gezeigt, jedoch sind diese nicht kultivierbar und es bleibt daher unklar, ob diese lebend or tot sind.
Es gibt immer einen kleinen Prozentsatz (1 %) an Persister, der durch AB nicht getötet wird, was aber nicht an erworbenen Resistenzen liegt. Dies ist seit Entdeckung des Penicillins bekannt.
Die klassischen Borreliose-Antibiotika haben eine gute Wirkung auf wachsende Borrelien, aber nicht auf Persister. Metronidazol hat keine Wirkung auf Persister und in erreichbaren Dosierungen keine auf wachsende Borrelien.
In der Tuberkulosetherapie werden 6 Monate eine Kombination aus AB benötigt, die auf verschiedene Formen eingeht: ein AB was auf die wachsende Form wirkt, eines was auf wachsende und nicht wachsende Formen wirkt und eines welches auf nicht-wachsende Formen wirkt. Dieses Prinzip nutzt Ying Zhang als Modell für Borreliose.
Von den gängigen Antibiotika sind Cephalosporine die aktivsten Antibiotika (Ceftriaxon und Cefuroxime).
Pulsierte AB-Therapien funktionieren nur mit bakteriziden Antibiotika (Cephalosporine) nicht mit bakteriostatischen wie Doxycyclin. Das funktioniert gut bei milderen Persisterformen, jedoch nicht bei Biofilmen.
Das neue Biofilm-Mausmodell verkürzt die Forschung im Persister-Mausmodell auf 5 Wochen von 1-2 Jahren.
Notizen von hier(aus dem Jahr 2018):
https://www.youtube.com/watch?v=CzM0TL5yYeg
Weiteres aus Laborversuchen:
Disulfiram hat keine besonders gute Wirkung auf Persister auf eine 10-Tage alte Kultur (schlechter als Makrolide, Ceftriaxon, Daptomycin, Clofazimine, oder Cryptolepin). Es hat eine gewisse Wirkung auf wachsende Borrelien. Azlocillin hat eine gewisse Wirkung auf wachsende Borrelien, aber nicht so gut Ceftriaxon oder Clarithromycin, es ist nicht besonders gut auf Persister wirksam.
Persister-Medikamente müssen in Kombination eingesetzt werden. Die dreier Kombination Daptomycin, Doxycyclin und Cefuroxim war im wirksamsten. Man versucht, Daptomycin mit einem oralen Medikament zu ersetzen, da es sehr teuer ist und nur IV gegeben werden kann (Hinweis: ist inzwischen mit Nitroxolin erfolgt, siehe einige Posts zuvor).
Die Laborstudien zu Kräutern basieren auf Buhners Werk, fünf Kräuter haben eine gute Wirkung auf Borrelien im Labor: Cryptolepis, Japanischer Knöterich, Schwarze Walnuss. Diese drei wirken auch auf Bartonellen. Artemisia Annua und Katzenkralle sind etwas weniger auf Borrelien wirksam.
Daptomycin, Methylen-Blau, Nitroxolin sind sehr gut auf Bartonellen-Persister wirksam.
Im Mausmodell gab es ein Log-Phase-Modell (für Typ I Persister-Form) und ein Mikrokolonie-Modell (Für Typ 2 Persister). Bei Ceftriaxon waren in der Log-Phase alle 5 Mäuse kulturnegativ (3 von 5 mit Doxy behandelten kulturpositiv). Im Mikrokolonie-Modell war eine von fünf Mäusen mit Ceftriaxon behandelten Mäusen noch positiv in der Kultur. Alle vier Mikrokolonie-Mäuse, die mit Doxycyclin, Ceftriaxon und Daptomycin behandelt worden sind, waren in der Kultur negativ.
Zukünftig müssen mehr effektive orale Persisterkombinationen, ätherische Öle und Kräuter gefunden werden und im Labor und im Mausmodell getestet werden.
Zukünftige Forschung:
Es braucht klinische Studien, um Persister-Kombinationen zu evaluieren, hier müssen auch die Patientenpopulationen definiert werden und untersucht werden, welches die optimale Länge der Therapie ist (2-6 Monate?).
Es braucht Biomarker für das Ansprechen der Therapie und die Rolle von Co-Infektionen muss geklärt werden. Hierfür benötigt es Fördermittel.
Antworten auf Fragen:
Europäische Borreliosen haben mit B. garinii mit neurologischen Symptomen und eher chronischen Hautmanifestationen (ACA) mit B. afzelii. Die Therapien müssten auch für europäische Formen, bzw. alle Borrelia burgdorferi sensu lato wirken.
Ivermectin haben sie nicht direkt untersucht, da es im FDA-Datenbank-Screening nicht besonders effektiv war. Man könnte es aber nochmals untersuchen.
Könnten therapierefraktäre Patienten mit Rheumatoider Arthritis Borreliose bzw. Lyme-Arthritis haben? Steere hat Lyme-Arthritis Patienten nachverfolgt, bei denen es bei einigen zu einer Erfüllung der Kriterien für eine Rheumatoide Arthritis gekommen ist, eventuell aufgrund von Bildung von Antikörpern wegen Biofilmen. Ein Teil der Patienten mit Rheumatoider Arthritis könnte an Lyme-Arthritis leiden.
Er kann keine Therapien empfehlen. Es gibt Stimmen, die dafür sind, die Therapien experimentell einzusetzen und es gibt Leute, die davor warnen, da es keine klinischen Studien gibt. Diese Studien werden aber noch Jahre auf sich warten lassen, sodass es die Entscheidung von Patienten und Ärzten ist.
Notizen sind von hier (aus dem Jahr 2020): https://www.youtube.com/watch?v=Kl4_eGsjTSs
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world