Ich würde da nicht so viel hinein interpretieren. Die Petition interessiert vermutlich keinen der Autoren. Vielleicht war der Ansatz ja auch "Wenn Patienten, Spezis und Labore sagen, dass der LTT sinnvoll ist und inzwischen auch weiterentwickelt wurde, ist vielleicht ja doch was dran".
Die Grundeinstellung der offiziellen Lehrmeinung ist beim LTT negativ, ja, liegt aber daran, dass die Studienlage nicht gut ausschaut.
Das große Problem beim LTT ist auch die mangelnde Standardisierbarkeit. Meines Wissens gibt es keine Indikation in welcher der LTT derzeit überhaupt als Testansatz von Kassen getragen wird mit Ausnahme von Medikamentenallergien (auch hier eine Exotenrolle). Im Ausland spielt der Ansatz meines Wissens keine Rolle bei der Borreliose, sodass man sich fragen sollte, ob man da nicht ein totes Pferd reitet.
Dass der LTT schlecht abschneidet, wissen die Forscher vorher nicht. Aber vielleicht ist das ja der Grund, weshalb von den befürwortenden Laboren von Elispot und LTT keine weiteren Studien kommen. Einer der Autoren der Studie hat bspw. mit dem CXCL13 auch selbst nach alternativen Markern bei Neuroborreliose geforscht. Da es federführend Neurologen unter den Autoren waren, gibt es den Bezug zur Neuroborreliose. Besser wäre natürlich andere Manifestationen, leider gibt es von Rheumatologen oder Infektiologen anscheinend wenig Interesse.
Von den großen Fürsprechern des LTTs oder Elispot habe ich da noch keine Studien gesehen, wenn man die vom IMD selbst außen vor lässt, die wird auch in dem letzten Link von FreeNine wieder zitiert. Diese weißt doch einige methodische Mängel auf, entsprechende Artikel sind im Forum verlinkt (wie auch bei der Studie zum Phagentest). Dass parallel im Marketing der Befürworter die negativen Studienergebnisse konsequent ignoriert werden, hat für mich durchaus einen Beigeschmack.
In der letzten Studie aus den Niederlanden, schnitt der LTT bezüglich Spezifität noch schlechter ab, der Link ist ja oben eingestellt. Einer der Autoren dieser Studie hat den Elispot als vielversprechend bezeichnet. Das Zitat fand sich jahrelang bei einem deutschen kommerziellen Anbieter des Elispot auf der Homepage. Die Victory Studie hat gezeigt, dass der Test (und auch Spirofind und LTT) eben die Erwartungen nicht erfüllt, in der Wissenschaft heißt das eben weitersuchen...
Die Wertigkeit des LTTs oder Elispot ist durch Studien nicht ausreichend belegt, das ist leider so. Dass der Elisa/Blot genauso schlecht sind, kann so pauschal nicht gesagt werden, siehe die im ersten Post verlinkte Studie. Die Spezifität war bei Elisa/Blot deutlich besser. Die Sensivität war zwar beim iSpotLyme und Spirofind besser, der C6-Elisa war aber hier gleich sensitiv. Zudem kennt man einigermaßen die Grenzen (Frühphase, neurologische Symptome, mangelnde Differenzierung zwischen aktiv und ausgeheilt). Was besseres, was mehr Sicherheit bietet, gibt es leider bislang noch nicht.
Ich denke es bringt nichts, an Tests oder Therapien versuchen festzuhalten, die uns als Patienten nicht weiterbringen und nur Geld kosten. Dieses Festhalten ist meiner Meinung nach nicht im Sinne eines Fortschritts. Wenn nicht zahlreiche "Spezis", Labore und Patienten den LTT hervorheben, hätte es die Studie ggf. nicht gegeben, sondern man hätte einen anderen Ansatz erforscht.
Mitnehmen kann man aus meiner Sicht zumindest folgendes:
Die Spezifität ist nicht besonders gut, bei positivem LTT sollte man ein falsch positives Ergebnis in Erwägung ziehen, insbesondere wenn Therapien nicht wirken.
Die Sensivität ist ggf. schlechter als Standarddiagnostik, ein negativer LTT schließt eine Borreliose nicht aus und man sollte sich gut überlegen, ob man einen machen lässt.
Der LTT kann nicht zur Therapiekontrolle herangezogen werden, d.h. die Indikation einer weiteren Antibiose sollte nicht mit dem LTT überprüft werden. Das bedeutet auch, dass bei positven Antikörpern kein LTT notwendig ist, er bietet keinen Mehrwert = Geld für Patienten gespart.
Sinnvollerweise sollte man neue Testverfahren weiter erforschen...
Da tut sich auch was, Problem ist immer auch die Kommerzialisierung. Ggf. könnte ja der Phagentest oder Tickplex eine Option sein (ich bin skeptisch) oder einige Ansätze aus dem Diagnostikwettbewerb: https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=14985
Zudem wird aktuell ein neuer Test unter Beteiligung von Monica Embers entwickelt, leider ist bislang noch wenig zum Ansatz bekannt. Es wird aber von 90 % Sensivität gesprochen für Früh- und Spätphase:
https://www.focusonlyme.org/lymeseek?fbc...VA6amTwqLg
Die Grundeinstellung der offiziellen Lehrmeinung ist beim LTT negativ, ja, liegt aber daran, dass die Studienlage nicht gut ausschaut.
Das große Problem beim LTT ist auch die mangelnde Standardisierbarkeit. Meines Wissens gibt es keine Indikation in welcher der LTT derzeit überhaupt als Testansatz von Kassen getragen wird mit Ausnahme von Medikamentenallergien (auch hier eine Exotenrolle). Im Ausland spielt der Ansatz meines Wissens keine Rolle bei der Borreliose, sodass man sich fragen sollte, ob man da nicht ein totes Pferd reitet.
Dass der LTT schlecht abschneidet, wissen die Forscher vorher nicht. Aber vielleicht ist das ja der Grund, weshalb von den befürwortenden Laboren von Elispot und LTT keine weiteren Studien kommen. Einer der Autoren der Studie hat bspw. mit dem CXCL13 auch selbst nach alternativen Markern bei Neuroborreliose geforscht. Da es federführend Neurologen unter den Autoren waren, gibt es den Bezug zur Neuroborreliose. Besser wäre natürlich andere Manifestationen, leider gibt es von Rheumatologen oder Infektiologen anscheinend wenig Interesse.
Von den großen Fürsprechern des LTTs oder Elispot habe ich da noch keine Studien gesehen, wenn man die vom IMD selbst außen vor lässt, die wird auch in dem letzten Link von FreeNine wieder zitiert. Diese weißt doch einige methodische Mängel auf, entsprechende Artikel sind im Forum verlinkt (wie auch bei der Studie zum Phagentest). Dass parallel im Marketing der Befürworter die negativen Studienergebnisse konsequent ignoriert werden, hat für mich durchaus einen Beigeschmack.
In der letzten Studie aus den Niederlanden, schnitt der LTT bezüglich Spezifität noch schlechter ab, der Link ist ja oben eingestellt. Einer der Autoren dieser Studie hat den Elispot als vielversprechend bezeichnet. Das Zitat fand sich jahrelang bei einem deutschen kommerziellen Anbieter des Elispot auf der Homepage. Die Victory Studie hat gezeigt, dass der Test (und auch Spirofind und LTT) eben die Erwartungen nicht erfüllt, in der Wissenschaft heißt das eben weitersuchen...
Die Wertigkeit des LTTs oder Elispot ist durch Studien nicht ausreichend belegt, das ist leider so. Dass der Elisa/Blot genauso schlecht sind, kann so pauschal nicht gesagt werden, siehe die im ersten Post verlinkte Studie. Die Spezifität war bei Elisa/Blot deutlich besser. Die Sensivität war zwar beim iSpotLyme und Spirofind besser, der C6-Elisa war aber hier gleich sensitiv. Zudem kennt man einigermaßen die Grenzen (Frühphase, neurologische Symptome, mangelnde Differenzierung zwischen aktiv und ausgeheilt). Was besseres, was mehr Sicherheit bietet, gibt es leider bislang noch nicht.
Ich denke es bringt nichts, an Tests oder Therapien versuchen festzuhalten, die uns als Patienten nicht weiterbringen und nur Geld kosten. Dieses Festhalten ist meiner Meinung nach nicht im Sinne eines Fortschritts. Wenn nicht zahlreiche "Spezis", Labore und Patienten den LTT hervorheben, hätte es die Studie ggf. nicht gegeben, sondern man hätte einen anderen Ansatz erforscht.
Mitnehmen kann man aus meiner Sicht zumindest folgendes:
Die Spezifität ist nicht besonders gut, bei positivem LTT sollte man ein falsch positives Ergebnis in Erwägung ziehen, insbesondere wenn Therapien nicht wirken.
Die Sensivität ist ggf. schlechter als Standarddiagnostik, ein negativer LTT schließt eine Borreliose nicht aus und man sollte sich gut überlegen, ob man einen machen lässt.
Der LTT kann nicht zur Therapiekontrolle herangezogen werden, d.h. die Indikation einer weiteren Antibiose sollte nicht mit dem LTT überprüft werden. Das bedeutet auch, dass bei positven Antikörpern kein LTT notwendig ist, er bietet keinen Mehrwert = Geld für Patienten gespart.
Sinnvollerweise sollte man neue Testverfahren weiter erforschen...
Da tut sich auch was, Problem ist immer auch die Kommerzialisierung. Ggf. könnte ja der Phagentest oder Tickplex eine Option sein (ich bin skeptisch) oder einige Ansätze aus dem Diagnostikwettbewerb: https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=14985
Zudem wird aktuell ein neuer Test unter Beteiligung von Monica Embers entwickelt, leider ist bislang noch wenig zum Ansatz bekannt. Es wird aber von 90 % Sensivität gesprochen für Früh- und Spätphase:
https://www.focusonlyme.org/lymeseek?fbc...VA6amTwqLg
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world