14.08.2013, 17:18
(14.08.2013, 09:23)ole schrieb:(14.08.2013, 07:35)urmel57 schrieb: ... von mir selbst kann ich zumindest behaupten, dass diese Erschöpfung und auch die depressiven Episoden nach Antibiotikaeinnahme deutlich nachließen.
Bitte nicht falsch verstehen: Aber man sollte weiterhin selbst hinterfragen, was passiert wäre, wenn statt des Antibiotikums eine Mehltabelle in der Packung gewesen wäre. Durch die Einnahme hat man das Gefühl, man tut etwas gegen die Bakterien.
Ich habe mich schon oft gefragt, welche Folgen eine Mehltütenbehandlung mir eingebracht hätten. Ein Placebo- oder Noceboeffekt ist bei jeder Therapie dabei, leider fällt es mir schwer mich randomisiert doppelblind in zwei Gruppen einteilen zu lassen, sonst hätte ich das glatt gemacht.

Es gibt jedoch Situationen im Leben, wo man entscheiden muss. Nachdem bei mir Borreliose sicherlich nicht übertherapiert war und ich mir mit mit allen möglichen alternativen Mittelchen nicht helfen konnte und auch nicht die Ärztin bei der ich war, habe ich mich für die antibiotische Therapie entschieden. Das Ergebnis all dessen, was ich getan habe, war für mich richtig. Mehr kann ich dazu nicht sagen und ich danke hier ausdrücklich dem Arzt, der mich dabei unterstützt hat.
Letztendlich sind alle Heilungsversuche, bei was auch immer, von diesem Problem betroffen. Meine Interventionen in verschiedenen Richtungen haben mir eine u.a. die schon vorprogrammierte Gebärmutterentfernung und ich weiß nicht, was sonst erspart. Das ist, was für mich zählt.
Warum, wieso, weshalb ist für die Vergangenheit nicht mehr relevant. Jeder muss seinen individuellen Weg finden.
Mit Sicherheit sind es nicht alleine Antibiotika, die zur Heilung führen, ich denke Lebensführung, ganzheitliche Betrachtung anderer Aspekte der Pathogenese sind ganz entscheidende Parameter, die mitberücksichtigt werden müssen, wenn eine Borreliose nicht nach einer sogenannten "normalen" Antibiose ausheilt.
Ob und wie ich nun mit Restbeschwerden oder einer latenten Borreliose leben möchte oder kann, will ich für mich selber entscheiden können und dürfen. Die Definition für "gesund" finde ich sowieso eine sehr schwierige. Für mich ist gesund, wenn ich all das, was ich gerne tun möchte im Wesentlichen körperlich und geistig auch tun kann. Dabei orientiere ich mich im altersgemäßen Umfeld. Ich hätte da durchaus noch einige Wünsche offen.
Wenn man seinen individuellen Weg jedoch nicht gehen darf, weil irgendwelche Leute, das nicht für oportun halten und vielleicht darüber hinaus auch noch aktiv Patienten der Hysterie bezichtigen sobald man das Wort Borreliose überhaupt äußert, dann wirds echt schwierig.
Und wirklich schwierig wird es, wenn einen Erschöpfung so einholt, dass jegliches Lebensmodell ins Sinnlose zu laufen scheint und auch die finanziellen Mittel ausgehen. Wem Mehltabletten helfen, wunderbar - aber bitte rechtzeitig an andere Behandlungsmöglichkeiten denken.
Es gibt für eine Lösung immer mehrere Probleme.
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